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Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Rohde
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Stock hochgezogen war. Der Anblick der Feuerleitern an jedem Wohnhaus war doch sehr fremd für Lene. Sie verunstalteten einfach die Häuserfassaden, und das ganz besonders in einer so schönen Wohngegend.
    Sie betraten das Haus. Marmorfuß boden, die Wände blütenweiß. Briefkästen – hatte schon jemand dort nach der Post gesehen? – in Schwarz. Joannes und Marcs Namen auf einem von ihnen. Es gab – nach den Briefkästen zu urteilen – nur vier Parteien im Haus. Zwei im Erdgeschoss, zwei oben für die Maisonette Wohnungen vom ersten in den zweiten Stock. Ob man aus Joannes Wohnung bis zum Meer hinuntersehen konnte? Dabei fiel ihr ein, dass sie und Mike noch darüber sprechen wollten, wie Sam und Will die Wohnung vorgefunden hatten. Aber das hatte nun auch Zeit, bis sie es gleich selbst sahen.
    Die Kriminaltechniker waren noch nicht da. Also mussten sie beim Ö ffnen der Tür sehr umsichtig sein.
    Und dann fanden sie die Wohnung genauso vor, wie es Sam beschri eben hatte. Sie blieben in der Tür stehen und verstanden die Aussage von Fred Masters immer weniger. Das hier sah wirklich nicht nach gemütlichem Fernsehen und einem davon abgetrennten Mord im oberen Stockwerk aus. »Ich verstehe gar nichts mehr. Und Bill verstehe ich am wenigsten.«
    Mike wä hlte eine Nummer.
    » Bill, komm sofort her. Wir sind in der Wohnung in der Filbert. Ja, die Deutsche ist bei mir. Gleich kommt die Spurensicherung noch einmal. Aber ich muss erst wissen, wie die Wohnung aussah, als du hier warst. Also beeil dich!«
    Als er sich Lene zuwandte, zeigte sein Gesicht eine Mischung aus Verwi rrung und Zorn.
    » Was kann hier nur vorgefallen sein? Das gibt es doch nicht! Ein ›Mord und Selbstmord aus Verzweiflung‹ und ein offener, leerer Safe, ein umgestürzter Sessel, ein angebrochener Glastisch, und der Streit und der Mord sollen oben passiert sein. Nichts passt hier zusammen! Das ist ja zum Verrücktwerden! So kann Masters doch nicht gesponnen haben. Jetzt warten wir noch auf die Spurensicherung und dann werde ich mir den jungen Mann vorknüpfen. Damit kann er doch gar nicht durchkommen – aber das Komische ist, dass er es überhaupt versucht hat!«
    Drei Mä nner von der Technik kamen in weißen Overalls und machten sich ohne Fragen zu stellen gleich an die Arbeit. Sehr sachkundig und gründlich, fand Lene. Nach zwanzig Minuten kam Bill.
    » Wieso …«, begann er und unterbrach sich mitten im Satz. »Was ist das denn? Ist denn an diesem vertrackten Fall gar nichts normal?«
    Dann beschrieb er, wie er an dem Abend gekommen war. Fred Masters hatte ihn schon an der Tü r erwartet und ihn gleich nach oben geführt. Zu den beiden Leichen. Er hatte nicht so sehr auf die Wohnzimmereinrichtung geachtet.
    » Aber das hätte ich doch gesehen. Nur warum? Wer ist hier eingebrochen? O Himmel, hätte ich die Wohnung nur versiegelt. Das meinte also die Mutter der jungen Frau. Ich dachte, die ältere Dame redet wirr. Und wer hat den Safe geöffnet? Wer konnte das überhaupt, wenn er nicht den Code hatte?«
    Er erzä hlte, wie Samantha York ihm erzählt hätte, dass hier ein Chaos gewesen wäre und der Safe offen gestanden hätte – aber dann war sie in Schluchzen ausgebrochen und er hätte sie nicht mehr verstanden. Der Vater hätte nur gesagt, dass er, Bill, noch von ihm hören würde. Und sich über die schlampige Untersuchung ausgelassen. Aber er, Bill, wäre doch von ganz anderen Voraussetzungen ausgegangen.
    » Hey, Mike, kannst du mal kommen?«, rief einer der Männer aus dem oberen Stock.
    » Ja, Carl, können wir schon durchgehen?«
    » Okay, ja, wir haben unten und die Treppe. Auf der haben wir übrigens einen Teilfußabdruck gefunden, scheint in Blut getreten zu sein. Aber das hier musst du dir anschauen.«
    Mike rannte fast hinauf, Lene und Bill Edward s folgten. Lene sah den Fußabdruck beim Hinaufgehen. Oben wies Carl auf eine Stelle in der Wand im Schlafzimmer.
    » Ein Einschussloch. Hast du die Kugel?«
    » Noch nicht, aber das haben wir gleich.«
    Geschickt pulte er die groß kalibrige Kugel aus der Wand, hielt sie vorsichtig zwischen Daumen und Zeigefinger seiner behandschuhten Hand. »Ein hübsches Exemplar. Ich gebe sie gleich in die Ballistik hinüber. Die können sie mit den anderen Kugeln vergleichen.«
    Das Einschussloch lag kurz unter der Decke, dem Bett in etwa gegenüber.
    » Das ist ja nun der Gipfel. Hier wurde offenbar zweimal geschossen und danach erst im Badezimmer – oder umgekehrt? Noch eine Unwahrheit - oder

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