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Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Rohde
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sich vom Leib zu halten. Er ist wahnsinnig wütend geworden, so dass Joanne Angst bekommen hat, er könnte ihr beim Examen schaden. Glücklicherweise musste sie in Scheidungsrecht nicht ins Mündliche, und er war dann in keinem ihrer Fächer im Prüfungsausschuss. Sie hatte Angst, er könnte sich rächen. Weswegen auch immer.«
    Lene dachte nach. Ein Mordmotiv fü r einen Doppelmord war das eher nicht. Aber Mike musste das von Sarah direkt erfahren.
    » Sarah, ich glaube, dass du das von Jack Rosinski Mike Fuller, dem ermittelnden Detective, selbst erzählen musst. Ich muss sowieso noch bei ihm vorbei. Kannst du nachher vielleicht mitkommen und deine Aussage machen?«
    » Natürlich, wenn du denkst, dass es wichtig ist. Hauptsache, ich muss das von John nicht erzählen.«
    » Erstmal nicht. Aber er wird dich fragen, wo du warst während der Tatzeit. Das muss er. Routine.«
    » Ich? Ich war an dem Nachmittag und Abend in dem Laden drüben, dem L’Univers . In der Nähe von Joannes Wohnung. Da jobbe ich häufiger. Es macht mir immer so viel Spaß.«
    » Bis wann? Und hast du vielleicht noch Zeugen?«
    » Klingt ja furchtbar. Warte. Ja - Mira, eine Freundin und Stammkundin, kam gegen halb acht und ich habe uns Tee gekocht. Wir haben noch die ganze Zeit geredet. Über Träume. Sie hatte in der letzten Zeit einige ziemlich außergewöhnliche. Und Träume faszinieren mich. Bis wann? Ich habe so gegen Viertel nach neun abgeschlossen. Das weiß ich noch, weil Mira um halb zehn ihren Freund erwartete.«
    » So ein Alibi mag ich«, sagte Lene erleichtert. »Kennst du auch noch die Adresse von Mira?«
    Sarah nickte. »Und was wird jetzt mit Fred?«, fragte sie und ihre Wangen verfärbten sich wieder leicht.
    Lene wurde aufmerksam. Fred hatte Iris Sarah vorgezogen? O nein, das wäre wirklich nicht zu verstehen. Hatte er denn nicht bemerkt, dass ihr viel an ihm lag? Das war wirklich ein einziges Gefühlschaos zwischen allen Beteiligten! Wer sollte das entwirren – oder war der Mord das Zerschlagen des gordischen Knotens?
    » Ich weiß es noch nicht. Wir ermitteln erst einmal in alle Richtungen.« Dann wurde diesmal ihre Stimme weich. »Hab Geduld, ich bin sicher, es klärt sich alles.«
    Unten auf der Straß e bat sie die beiden zu warten. Sie wollte noch in den Laden. L’Univers . Das Universum. Was für ein wunderschöner Name, dachte sie. Als sie durch die Ladentür trat, bimmelten tibetische Glöckchen und eine wohltuende Atmosphäre umfing sie. Nicht so ein übertriebener Möchtegern-New-Age-Laden, sondern Ruhe und Unaufdringlichkeit schafften eine Atmosphäre von Konzentration und Frieden. Eine Frau, etwa Mitte fünfzig, mit graumeliertem dunklem Haar stand im Laden. Sie sah ihr einladend lächelnd entgegen. Lene ging auf sie zu.
    » Kann ich Ihnen helfen?«, fragte sie und Lene fragte, ob sie die Besitzerin wäre.
    » Ja, ich bin Eugenie.« Ihre Stimme war ebenfalls sehr angenehm und ihren Namen hatte sie französisch ausgesprochen. »Was kann ich für Sie tun?« Jetzt hörte man auch ihren leichten Akzent.
    Als Lene erklä rte, wer sie war, wurde Eugenies Miene bekümmert.
    » So ein Drama. Die beiden waren so sympathisch. Irgendwie erwartete man immer eine glückliche, erfüllte Zukunft für sie, wenn man sie sah. Sie hatten diese Ausstrahlung. Wobei ich Joanne allerdings besser kannte.«
    » War sie oft hier?«
    » Ja, sie kann häufig, oft nur kurz, herein. Schaute in ein Buch, schlug etwas in der Astrologie nach oder kam einfach nur für einen kurzen Schwatz. Und dann war sie ja auch mit Sarah befreundet.«
    » Hat sich Joanne auch für Astrologie interessiert?«
    » Ja, natürlich, und noch mehr für Tarotkarten. Manchmal bat sie mich ihr die Karten zu legen. Dabei fällt mir ein – das letzte Mal, am Tag bevor sie …« Ihre Stimme brach ab.
    Sie sah Lene jetzt ü berrascht an.
    » Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Wie seltsam.«
    » Was war denn seltsam?«
    » Ich weiß nicht, ob Sie mich verstehen können – ich darf doch Lene sagen? – aber ich bin im Umgang mit den Tarotkarten so daran gewöhnt, den Tod, das heißt die Karte der Tod aus den Hauptkarten des Tarots… Kennen Sie die Karten?«
    Lene nickte. »Die großen Arkana. Symbole für die Archetypen, nicht wahr? Ich habe einmal ein Buch darüber gelesen von einer Schülerin von C.G.Jung.« »Gut, dann wissen Sie sicher auch, dass die Karten keine platten Weissagungen sind, sondern schon seit dem alten Ägypten zur Zwiesprache mit den tieferen

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