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Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Rohde
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Vorwürfe gemacht, da sie auch Angst hatte, Johns Gefühle dadurch noch mehr angeheizt zu haben. Wegen Marc hatten sie beide entsetzliche Gewissensbisse. Sie haben sich aber versprochen, Marc niemals etwas zu sagen. Das war sicher besser so. Und ich möchte, dass dies auch wirklich ihr Geheimnis bleibt. Kannst du dafür sorgen?«
    » Solange es nicht für den Mord wichtig ist, werde ich es niemandem sagen, außer dem Detective. Da kannst du mir und ihm vertrauen«, versprach Lene.
    Trotzdem war sie innerlich betroffen. Sie sah John durch diese Offe nlegung seines Geheimnisses jetzt deutlicher. Deshalb – weil er es in Marcs und Joannes Nähe nicht mehr aushielt, wollte er sicher nach L.A. Jetzt wurde das Motiv klarer. Armer John. Sie fühlte eine spontane Zuneigung zu diesem Mann mit der hoffnungslosen Liebe. Zuviel Zwilling-Sein, dieselbe Frau zu lieben, dachte sie.
    » Sarah, ich glaube, dass auch Fred in Joanne verliebt war. Was war es, das sie so anziehend machte?«
    Ein Schatten glitt ü ber Sarahs Gesicht. Ein Schmerz? Eifersucht passte nicht zu dieser Frau, aber es sah irgendwie nach Traurigkeit aus.
    » Fred« – und ihre Stimme klang wieder weich, als sie seinen Namen aussprach – »war schon von Anfang an in Joanne verliebt. Aber da war nie etwas. Nur die Anziehung war eben da. Joanne war immer irgendwie – fürsorglich, wenn es um ihn ging. Dass alle drei Männer sie liebten, Marc, John und Fred, das lag sicher einfach an ihrer Ausstrahlung. Sie war so lebendig, nicht nur dass sie gut aussah – das kam noch hinzu. Aber ihre immer fühlbare Lebendigkeit und Fröhlichkeit verbunden mit viel Liebevollem, das machte sie so anziehend – ja auch für mich als Freundin. In ihrer Gegenwart war ich auch lebendig, wir lachten viel, auch über die wirklich dicken Probleme konnten wir lachen – manchmal holten wir uns gegenseitig damit sogar aus Traurigkeit und Verzweiflung heraus. Bei ihr wurde einem einfach das Herz leicht. Und den Männern ging es genauso. Zum Beispiel auch Jack.«
    » Jack? Wer ist das?« fiel Sophie ein. Sie hatte während der Beschreibung von Joanne ab und zu bestätigend genickt und war jetzt hellwach. Von dem weiß ich ja noch gar nichts.«
    » Jack Rosinski, ein Professor von ihr.«
    Sophie kicherte. »Rosinski - wie dein Kater Rossini, Lene. Sagt dein Freund Frederik nicht auch immer Rosinski zu ihm?«
    » Du bist ganz schön albern! Auch wenn es stimmt.«
    Lene lä chelte jetzt auch. »Erzähl mir von ihm, Sarah, bitte.«
    Sophie wü hlte plötzlich in ihrer Tasche. »Wartet mal, einen Professor hat doch auch John erwähnt. Steht auf unserer Liste. Dann wissen wir ja jetzt, wen er gemeint hat.«
    » Joanne hat mit ihm geflirtet als sie sein Interesse bemerkte. Das gibt dem zum Teil doch ziemlich langweiligen und knochentrockenen Jurastudium ein bisschen Fleischliches, hat sie sich verteidigt und dabei fröhlich rumgealbert, so wie du, Sophie.
    Ihm war es wohl ernst und das hat sie nicht gemerkt. Sie ist zweimal mit ihm mittags etwas Essen gegangen und einmal sogar abends – als Marc etwas mit Freunden vorhatte. Aber an dem Abend hat Joanne dann einen deutlichen Schlussstrich für Jack gezogen.«
    » Was hat denn Marc überhaupt dazu gesagt?«, fiel ihr Sophie ins Wort.
    » Marc hat das nicht so mitbekommen, er hatte die Vorlesung und überhaupt die Richtung – Scheidungsrecht - nicht belegt. Aber Marc war immer ziemlich tolerant, er wusste ja, dass Joanne ihn liebte. Nur das mit John, das hätte wirklich zur Katastrophe ausarten können.«
    In dem Augenblick merkte Sarah, wa s sie da gesagt hatte und lief rot an.
    » So meinte ich das aber nicht. Ach, was redet man manchmal einfach so und dann steht man plötzlich wirklich vor einer Katastrophe.«
    » Das kennen wir doch, dass wir manchmal etwas sagen, was eigentlich gar nicht in der Konsequenz gemeint ist«, bestätigte Lene. »Zurück zu Jack. Wie ist er denn mit dem Problem, falls es für ihn eins war, umgegangen?«
    » Nicht sehr gut. Er ist ziemlich von sich überzeugt und auch jähzornig. Das hat mir Joanne erzählt. Dabei hatte sie gehofft, ihm ein paar Informationen über ihre Prüfungsergebnisse zu entlocken. Dazu kam es aber nie. Nach dem gemeinsamen Abendessen hatte sie ziemlich die Nase voll von ihm, er hatte die ganze Zeit nur von sich geredet. Wie umwerfend er war, wie wichtig, wie bedeutungsvoll usw. Dann wollte er sie zum Abschied küssen und da hat sie ihm von Marc und der bevorstehenden Hochzeit erzählt um ihn

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