Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf Befehl des Koenigs

Auf Befehl des Koenigs

Titel: Auf Befehl des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
Hafersack unter seinen Arm klemmte, rief Jamie erschrocken: »So geht man nicht mit einem kleinen Kind um! Sie ist erst drei!«
    Aber Mary schien diese rüde Behandlung nicht zu stören. Sie kicherte sogar.
    »Was geschah, nachdem du die blauen Flecken bemerkt hattest?«, fragte Alec.
    »Ich wurde wütend und warf die schmutzigen Sachen auf den Boden. Diese Beleidigung fügte ich der grässlichen Engländerin mit Absicht zu.«
    »Und ich spuckte darauf«, verkündete Marcus. »Vor Zeugen, Alec.«
    »Gut.«
    »Das bedeutet – Krieg«, erinnerte Marcus seinen Laird.
    »Zwei Kriege«, betonte Gavin. »Du vergisst Helenas Familie, Marcus. Ihr Clan wird sich einmischen.«
    Alec schüttelte den Kopf. »Der wird sich drum kümmern. Was glaubst du, warum Annie hierher kam, als Helena meine Frau wurde? Die Familie hat beide Schwestern grausam misshandelt. Das wusste der König natürlich.«
    »Deshalb hast du sie so bald nach dem Tod ihres ersten Mannes geheiratet?«, fragte Jamie. »Um sie zu schützen?«
    »Ja.« Lächelnd wandte er sich zu seiner Frau. »Du hast unsere Tochter nach Hause geholt, und dafür danke ich dir.«
    Die tiefen Gefühle, die sie in seinem Gesicht las, überwältigten sie beinahe, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie wäre in Schluchzen ausgebrochen, hätte Alec in diesem Moment nicht so getan, als wollte er Mary fallen lassen. Und so schrie Jamie, statt zu weinen.
    Vater und Tochter lachten schallend, dann befahl Alec: »Frau, du musst Mary baden. Sie stinkt wie Murdock. Marcus, irgendjemand soll Edith und Annie holen. Sicher wollen die beiden ihre Nichte kennen lernen.«
    Gerührt nahm sie ihm das Kind ab. »Du erkennst sie also als deine Tochter an?«
    »Selbstverständlich.«
    Sie war zu bewegt, um zu antworten, und so konnte sie nur lächeln. Als sie das Kind hinter die Trennwand bringen wollte, um es zu baden, kamen Angus und Elizabeth in die Halle. Sie stellte den beiden ihre neue Tochter vor, die schüchtern ihr Gesichtchen an die mütterliche Schulter presste.
    Elizabeth erbot sich, beim Bad zu helfen, und Jamie stimmte zu. Dann hörte er, wie Angus den bevorstehenden Besuch des Königs erwähnte. Erschrocken wandte sie sich zu ihrem Mann. »Der König kommt zu dir?«
    Verwundert über ihr Entsetzen, hob er die Brauen. »Ja.«
    »Edgar?«
    »Wir haben nur diesen einen schottischen König.«
    »Wann wird er eintreffen?«
    »Morgen. Wie gefällt dir das, Jamie?«
    »Er ist bekannt für seine Grausamkeit!«, platzte sie heraus.
    Alle Anwesenden blinzelten entgeistert. Alec erwiderte: »Edgar ist bekannt für seine Güte.«
    Das allgemeine zustimmende Gemurmel beruhigte Jamie ein wenig. »Vielleicht hätte ich diese Geschichten nicht glauben sollen.«
    »Was für Geschichten?«, fragte Alec.
    »Als Edgar seinen Vorgänger entthronte, blendete er ihn angeblich, um sich weitere Schwierigkeiten zu ersparen.« Die anderen schwiegen, wechselten bedeutsame Blicke, und Jamie fuhr hastig fort: »Ich weiß, ich hätte diesen furchtbaren Klatsch niemals ernst nehmen dürfen.«
    »Diese Geschichte stimmt zufällig«, entgegnete Gavin. »Aber er hat jenen Mann nicht getötet.«
    »Aye, der lebt immer noch«, warf Marcus ein. »Trotzdem hat Edgar eine schwere Sünde begangen«, meinte Jamie empört.
    »Der englische König ist noch viel schlimmer«, behauptete Alec.
    »Du solltest nicht schlecht über Henry sprechen.«
    »Schlecht? Soeben habe ich ihn gelobt«, erwiderte er grinsend und wurde mit einem vorwurfsvollen Blick bestraft. »Aber etwas anderes scheint dir noch größeres Kopfzerbrechen zu bereiten.«
    »Muss ich vor ihm niederknien?«
    »Wenn du willst …«
    »Werde ich König Henry dann nicht untreu?«
    »Wohl kaum.« Nach Alecs Ansicht ließ Jamies politische Bildung ziemlich zu wünschen übrig. »Edgar ist immerhin Henrys Schwager.«
    Erleichtert atmete sie auf.
    »Warum hast du mir nicht gleich gesagt, dass die beiden gute Freunde sind? Nun habe ich mir ganz umsonst Sorgen gemacht.« Sie trug Mary hinter den Wandschirm, gefolgt von Elizabeth, ehe Alec auf ihre Dummheit hinweisen konnte.
    »Warum lässt du sie im Glauben, Edgar und Henry wären gute Freunde?«, fragte Gavin.
    »Sie soll sich nicht aufregen und glücklich sein. Das wollen wir doch alle?«
    Lächelnd nickte Gavin. »Aye.«
    »Was für ein hübsches, liebes Kind!«, rief Elizabeth entzückt, als die kleine Mary Kathleen in der Wanne saß.
    »Das sollten wir ihr so oft wie möglich sagen«, meinte Jamie. »Niemals darf

Weitere Kostenlose Bücher