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Auf Befehl des Koenigs

Auf Befehl des Koenigs

Titel: Auf Befehl des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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ich oft und gern geritten, Alec. Wenn Wildfeuer über ein Feld galoppierte, stand ich immer wieder auf ihr.«
    »O Gott …«
    »Es ist wahr. Soll ich’s dir zeigen?«
    »Nein!«
    »Brüll nicht so! Du machst Wildfeuer Angst.«
    »Ich möchte lieber dir Angst machen, Frau. Versprich mir, dass du nie mehr solchen Unsinn treibst!«
    »Also gut, ich gebe dir mein Wort«, seufzte Jamie. »Bist du jetzt zufrieden?«
    »Ja.«
    »Dann nimm bitte deine Hand von meinem Knie. Du tust mir weh.«
    »Weißt du eigentlich, in welcher Gefahr du geschwebt hast?«
    Statt zu antworten, fragte sie: »Hast du dieses Zucken im Kinn schon lange, Alec?«
    Wütend presste er die Lippen zusammen.
    »Der Pfeil steckt weit weg von den anderen!«, verkündete der junge David, hob eifrig Jamies Schuhe auf und reichte sie ihr. Sie dankte ihm und schlüpfte hinein.
    »Natürlich ist mein Pfeil weit weg von den anderen.«
    »Sie wussten also, dass Sie danebenschießen würden?«
    »Mein Pfeil steckt genau in der Mitte. Hol ihn mir, bitte.«
    David rannte den Hang hinab, zu der Tierhaut. »Es stimmt!«, jubelte er. »Sie hat genau in der Mitte getroffen!«
    Jamie beobachtete nur ihren Mann. Auf den Beifall der Soldaten achtete sie nicht. Doch seine Reaktion enttäuschte sie. Er hob nur eine Braue.
    »Gavin, nehmt noch zehn weitere Leute mit!«
    Sofort kehrte der Stellvertreter des Lairds zum Stall zurück.
    »Jamie, du hast etwas vergessen«, bemerkte Alec, als sie ihm die Zügel aus der Hand nehmen wollte.
    »Oh …« Errötend beugte sie sich hinab und küsste seine Stirn.
    Er verbarg seinen Ärger nicht. »Ich meine, dass du deinen Sattel vergessen hast.«
    »Den mag ich nicht. Er ist ganz neu, und wenn ich länger drinsitze, bekomme ich steife Knochen.«
    »Marcus, bring ihr einen meiner alten Sättel. Warum hast du mir verschwiegen, dass du auf dem bloßen Pferderücken reiten kannst, Jamie?«
    »Weil ich dachte, du würdest es undamenhaft finden.«
    Über diese alberne Erklärung musste er lachen. »Du würdest mir niemals undamenhaft erscheinen. Eigentlich hätte ich wissen müssen, was für eine gute Reiterin du bist. Beak erzählte mir, niemand außer dir sei im Stande, die Stute zu meistern. Doch es fiel mir schwer, das zu glauben, denn später behauptete er, du seiest ein schwaches Mädchen, das sich gern verhätscheln lässt, und würdest deine Zeit in der Kirche oder am Nähtisch verbringen.«
    »Das sagte er nur, um mich zu schützen. Er dachte, wenn du mich für schwach und unfähig hältst, würdest du mehr Rücksicht auf mich nehmen.«
    Alec grinste. »Küss mich nie wieder so wie vorhin, Frau.« Sie nahm an, dass er nicht vor seinen Männern liebkost werden wollte. Doch da fügte er hinzu: »Sondern so …« Er zog sie an den Schultern zu sich herab und drückte leidenschaftlich seine Lippen auf ihre. Jamies Sinne schwirrten, und sie hörte nicht, wie die Soldaten das Eheglück ihres Lairds bejubelten. Aber er hörte es. Widerstrebend löste er seinen Mund von ihrem. »Jetzt hast du genug von meiner kostbaren Zeit vergeudet.«
    Sie lächelte, dann wurde ihre Aufmerksamkeit auf die Reiterschar gelenkt, die den Hang herabsprengte. »Warum muss ich so viele Leute mitnehmen?«
    »Die gehen auch gern auf die Jagd.« Alec hob sie vom Pferd, und Marcus warf ihm einen alten Sattel zu. Jamie hielt die Zügel, während ihr Mann den Sattelgurt unter dem Bauch der Stute straff zog. Dann half er ihr aufzusteigen. »Ich wünsche dir einen angenehmen Ritt.«
    »Ich werde nicht mit leeren Händen zurückkommen«, verkündete sie.
    »Das weiß ich.«
    Sie hinterging ihn nur ungern, aber sie musste ihn im Glauben lassen, dass sie es nur auf Jagdbeute abgesehen hatte. Wenn sich sein anfänglicher Zorn gelegt hat, wird er sicher ein guter Vater sein, dachte sie.
    Sie ritt mit den Männern davon, und an der Zugbrücke wandte sie sich zu Marcus. »Welche Richtung?«
    »Nach Westen, Mylady.«
    Wildfeuer befand sich bereits im vollen Galopp, als Marcus sie einholte und Jamie bedeutete, ihm zurück zur Brücke zu folgen. Er war höflich genug, ihren mangelnden Orientierungssinn nicht zu erwähnen. Aber Gavin machte es großen Spaß, sie deshalb zu necken. Jamie grollte ihm nicht. Sie war hochzufrieden mit den beiden Kriegern, weil sie dem Laird nichts über das Ziel des Ausflugs verraten hatten. Alec redete sich ein, unbesorgt zu sein. Aber nach dem Abendessen ging er rastlos vor dem Kamin auf und ab. Seine Frau war noch immer nicht zurückgekommen.

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