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Auf Befehl des Koenigs

Auf Befehl des Koenigs

Titel: Auf Befehl des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Kleid, das aber nicht mehr allzu sauber wirkte. Was mochten die beiden Schwestern getrieben haben? Doch Beak entschied, dass er das lieber nicht wissen wollte.
    Nun wurden seine Gedanken zum ursprünglichen Thema zurückgelenkt, als Mary herausplatzte: »Jamie sagt, die Schotten würden sich alles nehmen, was sie wollen. Und sie haben eine besondere Schwäche für starke Pferde, fette Schafe und sanfte Frauen.«
    »Pferde, Schafe und Frauen?«, vergewisserte sich Beak.
    »Ja, in dieser Reihenfolge. Jamie meint, sie schlafen lieber bei ihren Pferden als bei ihren Frauen. Stimmt das? Stehen die Frauen wirklich an letzter Stelle?«
    Statt zu antworten, starrte er Jamie an. Mit einem zwingenden Blick forderte er sie auf, die Wahrheit zu bekennen. Er glaubte Schuldgefühle in ihrer Miene zu lesen, wusste aber nicht, ob sie in Gelächter ausbrechen oder um Verzeihung bitten würde.
    Die Fröhlichkeit siegte. »Schon gut, Mary, ich wollte dich nur ein bisschen auf den Arm nehmen.«
    »Wie ihr ausseht!«, schimpfte Beak. »Ganz schmutzig, wie Bauernmädchen. Feine Damen, in der Tat! Was habt ihr denn auf der Wiese gemacht?«
    »Jetzt versucht er mich abzulenken«, erklärte Mary ihrer Schwester. »Aber du wirst dich bei mir entschuldigen, Jamie. Eher rühre ich mich nicht vom Fleck. Und wenn du mich noch ein einziges Mal anschwindelst, erzähl ich’s Vater Charles, und der wird dir eine ganz schlimme Buße aufbrummen.«
    »Es ist deine Schuld, nicht meine«, wehrte sich Jamie. »Du lässt dich so leicht an der Nase herumführen wie ein junges Hündchen.«
    Mary wandte sich wieder zu Beak. »Man sollte glauben, meine Schwester müsste etwas mehr Mitgefühl angesichts meiner schrecklichen Lage zeigen. Sie braucht ja nicht vor die schottischen Kriegsherren hinzutreten und zu beten, sie möge nicht gewählt werden. Papa will sie verstecken.«
    »Nur weil ich im Brief des Königs nicht erwähnt wurde«, warf Jamie ein.
    »Da bin ich mir nicht so sicher«, erwiderte Beak.
    »Papa würde niemals lügen.«
    »Was das betrifft, möchte ich kein Urteil abgeben. Mary, offenbar hat Ihre Schwester nur lauter grässliche Dinge über die Schotten behauptet. Aber Sie machen sich grundlose Sorgen.«
    »Sie hat mir noch andere Geschichten erzählt, Beak. Und weil die gar so abscheulich klangen, wurde ich misstrauisch. So leichtgläubig bin ich nun auch wieder nicht, wie sie sich’s einbildet.«
    Die Stirn drohend gefurcht, schaute er Jamie an. »Nun, Mylady?«
    Sie seufzte tief auf. »Nun, ich geb’s zu – einiges habe ich erfunden. Aber viele Geschichten stimmen wirklich, Beak.«
    »Wie können Sie das wissen? Ich habe Ihnen oft genug eingeschärft, Sie sollen nicht auf Klatsch und Tratsch hören.«
    »Was ist das für ein Klatsch?«, fragte Mary.
    »Die Schotten bewerfen einander mit Kiefernstämmen, nur zum Spaß.«
    »O nein.«
    »Doch!«, bekräftigte Jamie. »Und wenn das kein barbarisches Ritual ist, dann weiß ich nicht, was man als solches bezeichnen muss.«
    »Du meinst tatsächlich, ich würde dir alles glauben, was?«
    »Das stimmt teilweise, Mary«, erklärte Beak. »Sie werfen Kiefernstämme – aber nicht aufeinander.«
    Mary schüttelte den Kopf. »Ihr Grinsen verrät, dass Sie mich nur aufziehen wollen, Beak … O ja!«, rief sie mit Nachdruck, als er protestieren wollte. »Und ist es wahr, dass sie Frauenkleider tragen?«
    »Was …« Er hüstelte und hoffte, die beiden Krieger hätten den Stall schon verlassen und würden dieses schändliche Gespräch nicht belauschen. »Ich finde, wir sollten uns draußen weiter unterhalten. Bei diesem schönen Wetter muss man ganz einfach an die frische Luft gehen.«
    »Es stimmt.« Jamie ignorierte Beaks Vorschlag. »Die Schotten tragen Frauenkleider – nicht wahr, Beak?«
    »Wo haben Sie denn diese Ungeheuerlichkeit gehört?«
    »Cholie hat’s erzählt.«
    »Cholie?«, fauchte Mary. »Wärst du so freundlich gewesen, das zu erwähnen, hätte ich dir kein Wort geglaubt. Du weißt so gut wie ich, dass die Küchenmägde ständig am Alekrug hängen. Wahrscheinlich war Cholie betrunken.«
    »O nein, war sie nicht!«
    Hastig mischte sich Beak ein, um einen Streit zu verhindern. »Die Schotten tragen Röcke, die bis zum Knie reichen.«
    »Ich hab’s dir ja gesagt, Mary!«, triumphierte Jamie.
    »Diese Röcke heißen Kilts«, fuhr Beak fort, »und dazu gibt’s passende Überwürfe, die Tartans genannt werden. Die Schotten halten ihre Tracht hoch in Ehren, und sie wären sicher

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