Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf Befehl des Koenigs

Auf Befehl des Koenigs

Titel: Auf Befehl des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
gibt’s kein Wenn.«
    »Ist das Geschenk vielleicht ein Pferd?« Daniel blinzelte verwirrt. Er verstand immer noch nicht, was der Stallmeister im Schilde führte.
    Kincaid wusste es umso besser. »Es ist kein Pferd, Daniel.«
    Zufrieden grinste Beak. Der Mann war nicht dumm. »Wenn Sie mein Geschenk gesehen haben, Laird Kincaid, werden Sie’s sofort begehren. Mögen Sie blaue Augen?«
    »Im Hochland findet man viele blaue Augen, Beak«, warf Daniel ein.
    »Nun ja, Blau und Blau – das ist zweierlei«, entgegnete der Stallmeister gedehnt und kicherte, dann räusperte er sich und führt fort: »Um Ihnen bei der Lösung des Rätsels zu helfen, Laird Kincaid – Baron Jamison behandelt seine Töchter wie Pferde. Das werden Sie bald selber merken. Die hübschen drei Stuten in diesen drei Boxen sind für die Damen bestimmt. Aber wenn Sie diesem langen Korridor folgen und um die Ecke biegen, finden Sie eine verborgene Box in der Ecke, neben der Seitentür, getrennt von den anderen. Dort verwahrt der Baron seine weiße Schönheit, die auf einen passenden Hengst wartet. Tun Sie einem alten Schotten den Gefallen, und schauen Sie sich das Mädchen mal an. Sie werden Ihre Zeit nicht verschwenden, Mylord.«
    »Jetzt hat er mich neugierig gemacht«, gestand Daniel seinem Freund.
    Sie ließen sich von Beak zur Box am anderen Ende des Stalls führen. Einen Strohhalm zwischen die Zähne geklemmt, beobachtete der alte Mann, wie temperamentvoll sich die Stute gebärdete, als Alec sie streichelte. Die Nebentür stand einen Spaltbreit offen, und ein Sonnenstrahl fiel herein, in dem die Silbermähne schimmerte. Es dauerte eine Weile, bis sich das prächtige Pferd fügte, doch dann zeigte es dem Laird die sanfte Seite seines Wesens. Beak hoffte, der Krieger würde Jamie ebenso geduldig zähmen.
    »Sie ist in der Tat wundervoll«, meinte Daniel.
    »Aber noch ziemlich wild.« Jetzt lächelte Alec, und Beak erriet, dass der Laird ein wildes Gemüt nicht als Makel betrachtete.
    »Sie heißt Wildfeuer«, erklärte der Stallmeister, »und diesen Namen verdient sie auch. Den Baron lässt sie nicht in ihre Nähe. Und so schenkte er sie seiner jüngsten Tochter, nachdem sich herausgestellt hatte, dass sie als Einzige mit ihr umgehen kann.«
    Alec lächelte noch einmal – ein wahres Wunder –, als Wildfeuer in seine Hand zu beißen versuchte. »Ein freches kleines Ding! Wenn sie von einem guten Hengst gedeckt wird, müsste sie eine recht lebhafte Nachkommenschaft gebären.«
    Beak musterte ihn aufmerksam und grinste, als er dem Blick des Kriegers begegnete. »Genauso denke ich auch über das Geschenk, das ich Ihnen geben will. Wie ich bereits sagte, Laird Kincaid – der Baron behandelt seine Töchter wie Pferde. Drei finden Sie in den Boxen da vorn …« Er gelobte sich, nichts mehr zu sagen. Den Rest des Rätsels musste der junge Schotte allein lösen.
    »Beak? Sind Sie da drinnen?«
    Sofort erkannte er Lady Jamies Stimme, und vor Schreck verschluckte er beinahe den Strohhalm, an dem er kaute. »Das ist die jüngste Tochter des Barons«, erklärte er den beiden Kriegern, »und da ist die Seitentür«, fügte er flüsternd hinzu. »Durch die erreichen Sie das Haus auf dem schnellsten Weg. Ich werde jetzt erst mal sehen, was meine Jamie will.«
    Für seine Jahre bewegte sich Beak erstaunlich schnell. Er bog um die Ecke und fing Jamie und deren Schwester Mary bei den vorderen Boxen ab.
    »Haben Sie mit jemandem gesprochen, Beak?«, fragte Mary. »Ich glaubte zu hören …«
    »Ich habe Wildfeuer nur einen kurzen Besuch abgestattet«, log er.
    »Jamie meinte, Sie würden schlafen und wir könnten uns reinschleichen, unsere Pferde rausholen und noch mal reiten«, gestand Mary.
    »Um Himmels willen, Mary, das musst du ihm doch nicht auf die Nase binden!«, schimpfte Jamie.
    »Hast du’s nun gesagt oder nicht?«
    »Schande über Sie, Jamie!«, tadelte Beak. »Ich schlafe nie während der Arbeitszeit, und Sie sollten nirgends herumschleichen.« Albern grinste er sie an. »Das ist nicht damenhaft.«
    »Doch, manchmal schlafen Sie«, entgegnete Jamie und fand sein Lächeln ansteckend. »Heute sind Sie großartig gelaunt, was?«
    »Ja, das bin ich«, bestätigte er und versuchte seine Aufregung zu verbergen. Jamie durfte keinen Verdacht schöpfen. Würden die Krieger immer noch bei Wildfeuer stehen? Wenn der Laird Jamies Schönheit auch nicht sehen konnte, ihre sanfte, ein wenig raue Stimme würde gewiss seine Aufmerksamkeit wecken. »Und was haben die

Weitere Kostenlose Bücher