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Auf Befehl des Koenigs

Auf Befehl des Koenigs

Titel: Auf Befehl des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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beleidigt, wenn man sie als Frauenkleidung bezeichnen würde.«
    »Kein Wunder, dass sie ständig kämpfen müssen«, meinte Jamie. Sie hatte Cholies Behauptung nicht geglaubt, aber sie schien der Wahrheit zu entsprechen, nach Beaks aufrichtiger Miene zu urteilen.
    Mary nickte. »Aye, sie müssen ihre wallenden Kleider verteidigen.«
    »Es sind keine wallenden Kleider!«
    »Jetzt sieh mal, was du angestellt hast, Jamie!«, tadelte Mary. »Du hast Beak doch tatsächlich dazu gebracht, uns anzuschreien.«
    »Tut mir Leid, Beak«, sagte Jamie zerknirscht. »Heute sind Sie aber schrecklich nervös. Ständig schauen Sie über die Schulter. Glauben Sie, dass sich jemand von hinten an uns ranpirschen könnte?«
    »Ich habe mein Nickerchen versäumt«, stieß Beak hervor. »Deshalb bin ich schlecht gelaunt.«
    »Dann müssen Sie sich jetzt endlich ausruhen«, entschied Jamie. »Komm, Mary! Beak hat uns lange genug ertragen, und ich merke ihm an, dass er sich nicht gut fühlt.« Sie nahm die Hand ihrer Schwester und führte sie zur Tür. »Großer Gott, sie tragen wirklich Frauenkleider! Ich wollte Cholie nicht glauben, aber nun wurde ich eines Besseren belehrt.«
    »Ich laufe weg, das steht fest«, verkündete Mary laut genug, sodass der Stallmeister es hören konnte. Plötzlich hielt sie inne und drehte sich um. »Eins muss ich noch wissen, Beak!«
    »Ja, Mary?«, entgegnete er vorsichtig.
    »Wissen Sie, ob die Schotten dicke Frauen hassen?«
    Diese absurde Frage konnte er nicht beantworten. Er zuckte nur die Schultern, und Mary eilte ihrer Schwester nach. Beide Mädchen rafften die Röcke und rannten durch den Burghof. Während er ihnen nachblickte, kicherte er leise.
    »Sie trägt einen Männernamen.«
    Erschrocken zuckte er zusammen. Er hatte Alec Kincaids Schritte nicht gehört. Nun wandte er sich zu dem riesigen Krieger um. »Damit wollte ihr die Mama einen Platz in dieser Familie sichern. Baron Jamison hat Jamie nicht gezeugt, aber er behandelt sie so, als wäre sie sein Fleisch und Blut. Das muss ich ihm zugestehen. Nun, haben Sie Jamie genau angeschaut?«
    Alec nickte.
    »Sie gefällt Ihnen, was?«
    Kincaid starrte den alten Mann durchdringend an, ehe er antwortete. »Aye. Ich nehme sie.« Die Wahl war getroffen.

Kapitel 3
    Jamie erfuhr nichts von der verfrühten Ankunft der Schotten, bis der Rinderhirt Merlin sie aufsuchte und berichtete, im Haus sei der Teufel los und ihr Papa wolle sie sofort sehen. In seiner gestotterten Erklärung versäumte er es, die beiden Besucher zu erwähnen. Das war nicht seine Schuld, denn die violetten Augen seiner schönen Herrin brachten ihn völlig durcheinander. Nun lächelte sie, und sein Herz begann zu flattern, als wäre er eine alberne kleine Zofe. Aber das störte ihn nicht. Er scheuchte nur alle Gedanken bis auf einen einzigen aus seinem Gehirn – Lady Jamie schenkte ihm ihre ungeteilte Aufmerksamkeit.
    Natürlich verschlimmerte sich das Gestammel, doch das spielte keine Rolle. Jamie konnte dem Ruf ohnehin nicht sofort folgen. Eine Verletzung erforderte ihre sofortigen Bemühungen. Der arme alte Silas, dessen Augenlicht so schwach war wie seine Hände, brüllte wie am Spieß, sodass die Ferkel protestierend quiekten. Versehentlich hatte er in seinen Oberarm geschnitten statt in das Lederstück, aus dem er einen Sattelbezug anfertigen wollte. Die Wunde war geringfügig und musste nicht mit einem glühendheißen Messer bearbeitet werden. Trotzdem brauchte Jamie ziemlich lange, um den Alten zu beruhigen, nachdem sie den Schnitt gesäubert und verbunden hatte.
    Währenddessen stand Merlin neben der Köchin Cholie, eifersüchtig auf die Fürsorge, die seine schöne Herrin an Silas verschwendete. Außerdem war er ziemlich verzweifelt, weil er sich nicht an die andere Nachricht erinnern konnte, die er ihr überbringen sollte.
    Jamie vollendete ihr barmherziges Werk und ließ Silas in Cholies fähigen Händen zurück. Wie sie wusste, würden die beiden jetzt mindestens einen Krug Ale leeren. Doch sie hielt das für keine Sünde. Der Alte brauchte eine kleine Stärkung, und Cholie kannte keine andere Methode, um ihn zu trösten.
    »Ich kann nicht alles gleichzeitig machen«, entgegnete sie, als Merlin zum zweiten Mal auf den Wirbel im Haus hinwies, und lächelte ihn an, um dem Tadel die Schärfe zu nehmen. Dann kehrte sie dem bekümmerten Hirten den Rücken und rannte den Hang zum Haus hinauf, die Röcke bis zu den Knien hochgerafft. Drei verspielte Windhunde sprangen neben ihr her.

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