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Auf Befehl des Koenigs

Auf Befehl des Koenigs

Titel: Auf Befehl des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Damen an diesem sonnigen Nachmittag vor?«
    »Wir wollten ausreiten.« Mary starrte den alten Mann verwirrt an. »Das sagten wir doch gerade. Fühlen Sie sich nicht gut, Beak? Jamie, er sieht so erhitzt aus.«
    Jamie berührte seine Stirn mit dem Handrücken. »Er hat kein Fieber.«
    »Sie werden spazieren gehen.« Beak verschränkte die Arme vor der Brust, um zu betonen, dass er es ernst meinte.
    »Warum können wir nicht ausreiten?«, fragte Mary.
    »Weil ich die Stuten gerade zur Ruhe gebettet habe. Sie wurden gefüttert, verwöhnt und in den Schlaf gelullt.« Aus Angst, sie könnten sich überzeugen wollen, ob er die Wahrheit sagte, fuhr er hastig fort: »Außerdem sollten Sie sich auf Ihren Besuch vorbereiten.« Kurzerhand packte er Marys rechten und Jamies linken Arm und zog beide Mädchen zum Haupttor des Stalls.
    »Mary hat mir klar gemacht, dass ich mich bei diesem herrlichen Wetter nicht um unsere unwillkommenen Gäste sorgen soll«, erwiderte Jamie. »Reißen Sie doch nicht so an meinem Arm, Beak!«
    »Wir haben noch drei Tage Zeit«, warf Mary ein, »und Jamie wird noch genug Muße finden, um den Haushalt in Ordnung zu bringen.«
    »Dabei sollten Sie ihr helfen, Mädchen. Das würde Ihnen gut tun.«
    »Nörgeln Sie nicht an ihr herum, Beak!«, mahnte Jamie. »Wenn ich Mary bitte, mir beizustehen, wird sie’s gewiss tun.«
    »Da wir gerade davon reden …« Mary wandte sich zu dem alten Mann, der sie skeptisch anschaute. »Ich wollte Sie auch um was bitten, Beak.«
    »Du solltest ihn jetzt nicht belästigen, Mary«, warnte Jamie.
    »O ja, ich werde ihn belästigen, weil ich seine Ratschläge sehr schätze. Außerdem will ich wissen, ob du mir die Wahrheit gesagt hast.«
    »Wie niederträchtig von dir!« Aber Jamies fröhlicher Blick zeigte, dass sie nicht ernsthaft böse war.
    »Jamie hat mir eine ganze Menge von diesem abscheulichen Schottenvolk erzählt, Beak, und deshalb würde ich gern weglaufen. Was halten Sie von diesem kühnen Plan?«
    Er verkniff sich ein Grinsen. »Das hängt davon ab, wohin Sie laufen wollen.«
    »Oh, darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht …«
    »Warum sollten Sie auch davonlaufen, Mary? Was für Schauergeschichten hat Ihre Schwester erzählt? Glauben Sie ihr etwa?«
    »Aber Beak! Wie kommen Sie darauf, ich könnte Mary belügen?« Mühsam bekämpfte Jamie ihren Lachreiz.
    »Weil ich errate, was in Ihrem Gehirn vorgeht, Jamie. Also, womit haben Sie Ihre arme Schwester heute wieder gequält? Sie zittert ja vor Angst. Und zufällig weiß ich, dass Sie keine blasse Ahnung von Schottland und seinen Bewohnern haben.«
    »Immerhin ist mir bekannt, dass sie Schafsgehirne besitzen.« Jamie zwinkerte ihm zu, unbemerkt von Mary. »Natürlich nur die Hochländer. Die Leute, die im Tiefland geboren wurden, sind sehr klug – so wie Sie, Beak.«
    »Versuchen Sie bloß nicht, mich mit Schmeicheleien zu umgarnen!«, warnte er. »Damit richten Sie diesmal nichts aus. Ich sehe doch, wie besorgt Mary ist, wie sie die Hände ringt. Was haben Sie ihr eingeredet?«
    »Ich erwähnte nur, ich hätte gehört, die Schotten wären ein genussfreudiges Volk.«
    »Das ist doch nicht so schlimm, Mary«, meinte Beak.
    »Und sie haben einen gewaltigen Appetit«, fügte Mary hinzu.
    »Halten Sie das für eine Sünde?«
    »O ja!«, rief Mary.
    »Völlerei!«, betonte Jamie lächelnd.
    »Außerdem behauptete meine Schwester, sie würden ständig kämpfen«, ergänzte Mary.
    »Nein, ich sagte, sie würden meistens kämpfen«, verteidigte sich Jamie. »Wenn du meine Worte wiederholst – dann bitte genau!«
    »Kämpfen sie wirklich die ganze Zeit, Beak?«, fragte Mary.
    Ehe er antworten konnte, kam Jamie ihm zuvor. Anmutig zuckte sie die Achseln.
    »Offenbar fallen sie sehr gern über arglose Leute her.«
    Beak bemerkte die zarte Röte auf Jamies Wangen. Anscheinend war sie verlegen, weil ihre Schwester aus der Schule plauderte. O ja, sie neigte zu boshaften Scherzen. Und jetzt schaute sie genauso schuldbewusst drein wie an jenem Tag, als sie Mary weisgemacht hatte, Papa wolle sie ins Kloster schicken. Immer war sie zu einem Schabernack aufgelegt. Und was für einen Anblick sie bot … Heute trug sie Königsblau, Beaks Lieblingsfarbe, und das Haar fiel ihr in dichten, wirren Locken auf die schmalen Schultern. Schmutzflecken zierten ihre Nase und ihr Kinn. Er wünschte, Laird Kincaid könnte sie jetzt sehen, denn ihre violetten Augen leuchteten vor Lebenslust.
    Auch Mary war recht hübsch in ihrem rosa

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