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Auf Befehl des Koenigs

Auf Befehl des Koenigs

Titel: Auf Befehl des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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helleres Licht bat, wurde sie fast geblendet von den zahlreichen Kerzen, die von den Soldaten hochgehalten wurden. Sie ließ sich noch einen Kelch mit warmem Wasser geben, streute orangegelbes Pulver hinein und reichte die Mixtur dem verwunderten Geistlichen. »Trinken Sie das, es wird Sie von Ihrem Husten kurieren. Ich glaube, der bereitet Ihnen starke Schmerzen.« Er war sprachlos, völlig überwältigt von ihrer Fürsorge. Vorsichtig nahm er einen Schluck und schnitt eine Grimasse. »Sie müssen alles trinken, Vater!«, befahl Jamie.
    Wie ein Kind zauderte er noch eine Weile, dann gehorchte er. Jamie konzentrierte ihre Aufmerksamkeit auf Angus’ Brustverletzung. Getrocknetes Blut und Schmutz verkrusteten den Schnitt. Jamie arbeitete sehr gewissenhaft, denn ihre Mutter hatte ihr eingeschärft, ein winziger Schmutzrest, der in einer Wunde zurückbliebe, könne schrecklichen Schaden anrichten. Nach der gründlichen Säuberung nähte sie die Wundränder mit Nadel und Faden zusammen.
    Inzwischen hatte Alec ein Bett in die Halle bringen lassen. Er wusste, Jamie würde ihren Patienten in der Nähe behalten wollen, und Angus’ Hütte lag ziemlich weit entfernt.
    Während der langen Nacht hatte Elizabeth kein Wort mehr gesprochen. Doch sie beobachtete aufmerksam, was die neue Hausherrin tat. Jamie beachtete sie kaum. Sie hatte sich so lange über den verletzten Krieger gebeugt, dass ihr Rücken heftig schmerzte, als sie sich endlich aufrichtete. Sie schwankte, und ehe sie ihr Gleichgewicht wiedererlangen konnte, wurde sie von einem Dutzend hilfreicher Hände gestützt.
    »Elizabeth, würden Sie mir helfen, die Brust Ihres Mannes zu verbinden?«, bat sie, um die unglückliche Ehegattin in das heilsame Werk einzubeziehen.
    Eifrig befolgte Elizabeth alle Anweisungen. Als die Aufgabe vollbracht war, trug Alec seinen Freund zu Bett, gefolgt von den beiden Frauen.
    »Wenn er aufwacht, wird er höllische Schmerzen haben«, prophezeite Jamie. »Ich fürchte, Sie müssen einen wilden Bären bändigen, Elizabeth.«
    »Aber er wird aufwachen.« Ein schwaches Lächeln schwang in dieser Antwort mit.
    »Ganz sicher«, bestätigte Jamie. Sie wartete, bis Elizabeth eine Decke über ihren Mann gebreitet hatte, und fragte dann: »Wohin sind Edith und Annie gegangen?«
    »In ihre Hütte – um zu schlafen.« Liebevoll strich Elizabeth über die Stirn des Schlafenden. »Ich soll die beiden wecken, wenn Angus – wenn er stirbt.«
    Jamie warf Alec einen verwunderten Blick zu.
    Plötzlich lenkte Vater Murdock die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich. Er saß auf einem Stuhl, den er an den Tisch gerückt hatte, und schnarchte laut. »O Gott!«, murmelte Jamie. »Ich habe vergessen, ihm zu sagen, dass ihn die Medizin müde machen würde.«
    »Er kann getrost hier schlafen«, meinte Alec und wandte sich zu Angus’ Frau. »Ruh dich jetzt auch aus. Bis zu deiner Rückkehr werden Gavin und ich abwechselnd bei unserem Patienten Wache halten.«
    Elizabeths bestürzte Miene zeigte unverhohlen, dass sie ihren Gemahl nicht verlassen wollte. Aber sie nickte und ging zur Tür. Der Gehorsam gegenüber dem Laird ist anscheinend wichtiger als alles andere, dachte Jamie seufzend und berührte Alecs Arm. »Wenn du krank wärst, würde ich nicht von deiner Seite weichen. Wieso kann sie nicht hier schlafen – in einem Sessel oder in einem der oberen Räume?«
    Aufatmend drehte sich Elizabeth um. »Oh, das wäre wunderbar!«
    Alec schaute von einer Frau zur anderen, dann nickte er. »Hol die Sachen, die du brauchst, und geh nach oben, Elizabeth. Aber denk an deinen Zustand. Angus wird sehr böse sein, wenn er aufwacht und dich völlig erschöpft sieht.«
    Förmlich knickste sie. »Danke, Mylord.«
    »Marcus!«, rief er. »Begleite Elizabeth zu ihrer Hütte! Sie will ein paar Sachen hierher bringen.«
    Jamie stand neben dem Bett und beobachtete den Patienten. Zögernd trat Elizabeth zu ihr. »Ich muss Ihnen danken, Mistress.«
    »Sie brauchen Edith und Annie nicht zu wecken.«
    »Nein«, stimmte Elizabeth lächelnd zu. Nach einer kleinen Pause fuhr sie fort: »Wenn mein Sohn zur Welt kommt, soll er den Namen des Vaters tragen.«
    »Wann wird das freudige Ereignis stattfinden?«
    »In sechs Monaten. Und wenn es ein Mädchen werden sollte …«
    »Ja?«
    »Dann soll es so heißen wie Sie, Mylady.«
    Jamie hätte gelacht, wäre sie nicht zu müde gewesen. »Hast du dieses Versprechen gehört, Alec? Elizabeth scheint nicht zu glauben, dass Jamie ein Männername

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