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Auf Befehl des Koenigs

Auf Befehl des Koenigs

Titel: Auf Befehl des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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ist.«
    Elizabeth sah Alec an, der das Gesicht verzog, und fragte: »Jamie? Ich dachte, Sie heißen Jane, Mylady.«
    Er grinste, und Elizabeth drückte Jamies Hand, um ihr zu bedeuten, dass sie nur gescherzt hatte. Dann verließ sie mit Marcus die Halle.
    »Lächelt dieser Mann niemals?«, erkundigte sich Jamie, als sie mit Alec allein war.
    »Wer?«
    »Marcus.«
    »Nein – niemals.«
    »Er hasst mich.«
    »Aye.«
    Diese prompte Zustimmung trug ihm einen strafenden Blick ein. Jamie mischte eine Arznei, die gegebenenfalls das Fieber senken sollte. Danach fiel ihr ein, dass sie Angus’ untere Körperhälfte nicht untersucht hatte. Aus Schicklichkeitsgründen bat sie ihren Mann, diese Aufgabe zu übernehmen, was er bereitwillig tat. Währenddessen schloss sie die Augen.
    »Ich kann keine weiteren Wunden finden«, verkündete Alec.
    Ihre Erleichterung war nur von kurzer Dauer. Als sie die Lider hob, starrte sie in das belustigte Gesicht ihres Gemahls. »Du errötest, Jamie … Beantworte mir eine Frage – wäre er weiter unten verletzt, was würdest du tun?«
    »Ich würde ihn behandeln, mit hochroten Wangen. Bedenk doch, dass ich nur eine Frau bin.«
    Sie wartete auf einen Widerspruch, aber er nickte. »Aye, das bist du.« Offenbar wollte er noch etwas hinzufügen, konnte sich aber nicht dazu durchringen.
    »Sehe ich sehr hässlich aus, Alec? Ich fürchte schon …«
    »Hässlich bist du nie. Aber du siehst grauenhaft aus.«
    Weil er lächelte, nahm sie an, dass dies keine Beleidigung sein sollte. Oder doch? Er hatte einen so merkwürdigen Humor. Je länger er sie betrachtete, desto nervöser wurde sie. Schließlich drückte sie ihm den Kelch mit der Arznei in die Hand. »Angus soll das trinken.«
    »In den letzten Stunden hast du Befehle erteilt wie ein Kommandant auf dem Schlachtfeld. Und jetzt senkst du schüchtern den Kopf. Warum?«
    »Deinetwegen. Wenn du mich so anschaust, machst du mich ganz verlegen.«
    »Das ist gut zu wissen.«
    »Nein, ganz und gar nicht.« Sie entriss ihm den Kelch, rannte zu Angus und flößte dem schlafenden Mann die Medizin ein.
    »In Zukunft sollst du meine Farben tragen, Jamie«, bemerkte Alec.
    »Wieso?«
    »Weil du jetzt zu mir gehörst«, erläuterte er geduldig.
    »Ich trage deine Farben, wenn dir mein Herz gehört, Kincaid, und keine Minute früher. Was hältst du davon?«
    »Ich könnte dir befehlen …«
    »Aber du wirst es nicht tun.«
    Er lächelte. Jamie begann ihn zu verstehen. Und er lernte allmählich ihre Gedankengänge kennen. Die dumme Frau wusste nicht, dass er bereits ihr Herz besaß. »Hast du’s ernst gemeint, was du zu Elizabeth sagtest? Würdest du nicht von meiner Seite weichen, wenn ich krank wäre?«
    »Natürlich nicht.« Ohne einen Blick über die Schulter zu werfen, fügte sie hinzu: »Grins nicht so selbstgefällig! Jede Frau würde bei ihrem kranken Mann bleiben. Das ist ihre Pflicht.«
    »Und du tust immer deine Pflicht?«
    »Ja.«
    »Ich gebe dir zwei Wochen Zeit zur Besinnung, Jamie. Und dann wirst du meine Farben tragen.« Während er sie beobachtete, gelangte er zu einer seltsamen Erkenntnis. Er wünschte sich ihre Liebe, wenn er auch entschlossen war, dieses Gefühl nicht zu erwidern – aus ganz einfachen Gründen: Ein Krieger liebte seine Frau nicht, er besaß sie. Die Liebe würde eine Ehe nur komplizieren und konnte einen Laird daran hindern, seine Aufgaben zu erfüllen. Nein, er durfte Jamie niemals lieben. Aber er wollte verdammt sein, wenn sie ihm nicht ihr ganzes Herz schenken würde. »Zwei Wochen«, wiederholte er.
    »Du bist ziemlich arrogant«, entgegnete sie.
    »Freut mich, dass du’s gemerkt hast.«
    Ehe sie ihren Lachreiz bekämpfen konnte, verließ er die Halle. Seine Soldaten warteten im Hof und an der Außenmauer der Burg, um zu erfahren, wie es ihrem verletzten Freund ging. Ehe sie schlafen gingen, würden sie Angus noch einmal sehen wollen. Das war ihr gutes Recht, und der Laird konnte es ihnen nicht verweigern.
    Angus erwachte aus seinem Drogenschlaf, als Jamie gerade die Augen schloss. Sie kauerte am Boden, die Füße unter den Saum ihres Morgenmantels versteckt, das lange Haar auf dem Rücken ausgebreitet. Stöhnend bemühte er sich, seinen pochenden Arm zu bewegen, wollte darüber streichen und den Schmerz wegwischen. Doch das ging nicht, weil seine Hand festgehalten wurde.
    Er blinzelte, und da sah er die Frau. Ihr Kopf ruhte neben seinem Schenkel, die Lider waren gesenkt. Wieso, wusste er nicht, aber er glaubte sich zu

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