Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf Befehl des Koenigs

Auf Befehl des Koenigs

Titel: Auf Befehl des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
höchste Zeit, dass Jamie ihre Pflicht erkannte. Das wollte er ihr nicht erklären. Sie musste es von sich aus verstehen.
    Es war ihre Pflicht, ihn zu lieben.
    Und die Erkenntnis, warum er sich nach ihrer Liebe sehnte, traf ihn wie ein Blitzschlag: Er liebte sie schon längst. Wie um Himmels willen hatte das geschehen können? Sie war die eigensinnigste, launischste, unvernünftigste Frau, die er kannte. Kein anderer möchte sie haben, sagte er sich. Und dann gestand er sich lächelnd ein, dass er log. Alle begehrten sie – aber sie gehörte ihm.
    Resignierend seufzte er, schloss die Augen und drückte Jamie an sich. Er spürte ihren Herzschlag, immer noch von heißer Leidenschaft beschleunigt – so wie sein eigener. Auch ihre Sinnenlust gehört mir, dachte er.
    Und sein Herz gehörte ihr. Er gähnte laut. Wahrscheinlich würde er diese sonderbare Schwäche für Jamie nie überwinden.
    Und dann beschloss er, ihr die Ruhe zu gönnen, die sie jetzt dringend brauchte. Er würde bei ihr bleiben, bis sie einschlief. Das war sein letzter Gedanke, ehe er im Reich der Träume versank.
     
    Nun weiß er, dass jemand seine Frau zu töten versuchte. Bis zum Abend werden alle davon erfahren haben. Man wird die Engländerin gut bewachen. Bestimmt will er ihr Leben nie mehr aufs Spiel setzen.
    Er versteht nicht, dass sie noch gar nicht sterben sollte. Oja, ich bin viel klüger als er, und ich würde so gern damit prahlen. Das wage ich natürlich nicht. Deshalb muss ich die Männer im Glauben lassen, sie hätten rechtzeitig eingegriffen. Ich wusste, dass man sie retten, dass das Feuer nicht unbemerkt bleiben würde.
    Was ich sehen will, ist seine Qual, nicht seine Trauer. Den Mord werde ich erst morgen beenden – oder übermorgen, wenn ich meine Wünsche bis dahin bezähmen kann.
    Seinen Schrei höre ich immer noch. Fr rief ihren Namen, und ich glaube, er hat begonnen, sie zu lieben. Wenn das stimmt, wird die Lektion, die ich ihm erteile, umso süßer sein.
    Und wenn sie stirbt, möchte ich sie berühren.

Kapitel 14
    Jamie jagte Gavin einen gewaltigen Schrecken ein, als sie lautlos hinter ihn trat und sanft auf seine Schulter klopfte. Er wirbelte herum, wollte der Herausforderung begegnen, doch beim Anblick seiner Herrin entspannte er sich sofort. Verwirrt starrte er auf die Schuhe in ihrer Hand und fasste in Worte, was offensichtlich war. »Ich habe Sie nicht gehört.«
    »Tut mir Leid, ich wollte Sie nicht aus der Fassung bringen. Bitte, sprechen Sie leise. Alec schläft.«
    »Der Laird?«
    »Schreien Sie doch nicht so! Und Sie brauchen auch nicht so ungläubig dreinzuschauen. Alec ist auch nur ein Mensch. Und wenn er seine Ruhe nicht nötig hätte, würde er nicht so tief und fest schlafen, oder?«
    Gavin schüttelte den Kopf und bemühte sich, nicht in Gelächter auszubrechen. Bei der letzten Begegnung hatte Alec kein bisschen müde ausgesehen. Da war er auf dem Weg zu seinem Bett gewesen – gewiss nicht in der Absicht zu schlafen. Bald würde er sich einige Spötteleien anhören müssen.
    Während Jamie ihre Schuhe anzog, stützte sie sich auf Gavins Arm. »Ich werde Hessie bitten, mir zu helfen, wenn ich das Schlafzimmer oben sauber mache.« Sie ließ seinen Arm los, strich ihre Röcke glatt und wollte an ihm vorbeigehen, doch er versperrte ihr den Weg.
    »Ich schicke einen Mann zu Hessie. Er soll sie holen.«
    »Der kleine Spaziergang wird mir gut tun.«
    »Heben Sie sich Ihre Kräfte lieber für die Arbeit auf«, riet er.
    »Einverstanden«, stimmte sie zu, um ihn zu beschwichtigen. Er wirkte ziemlich besorgt, und sie musterte ihn erstaunt. »Fühlen Sie sich nicht wohl? Ihr Benehmen erscheint mir irgendwie seltsam.«
    Bevor er antwortete, erlaubte er ihr, seine Stirn zu berühren. »Es geht mir großartig, Jamie. Warum fangen Sie nicht an, das Zimmer in Ordnung zu bringen?«
    Sie bedachte ihn mit einem langen prüfenden Blick, ehe sie sich abwandte und die Stufen hinaufstieg. Er blieb ihr auf den Fersen. Diesen merkwürdigen Umstand beschloss sie erst zu erwähnen, als sie vor der dritten Tür stehen blieb. Doch er kam ihr zuvor und platzte heraus: »Ich dachte, ich könnte Ihnen helfen, wenn Sie irgendwelche Möbel wegschaffen möchten.«
    Jamie lächelte liebenswürdig. »Wie nett von Ihnen, Gavin! Aber ich habe bereits mit Vater Murdocks Hilfe eine Truhe aus dem Zimmer geschoben, und jetzt finde ich genug Platz für meine Sachen, die demnächst eintreffen werden.«
    »Oh, die sind schon da, Mylady«, erinnerte er

Weitere Kostenlose Bücher