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Auf Befehl des Koenigs

Auf Befehl des Koenigs

Titel: Auf Befehl des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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ihm alles erklärt habe. Das Loch in der Wand wird zugenagelt, bis der Gang fertig ist.«
    »Was für ein Gang?«
    »Ich möchte nicht, dass die Küche direkt an die Halle grenzt, sonst würden die Dünste hier hereindringen. Stattdessen benutzen wir weiterhin die alte Küche, und ich lasse einen überdachten Gang bauen, der sie mit dem Haus verbindet. Zufrieden?«
    »O ja!« Jamie strahlte vor Freude. »Sehen Sie, Hessie, ich habe Ihnen ja gesagt, dass der Laird ein Einsehen haben wird. Alle Mitglieder seines Clans sind ihm wichtig. Weißt du, Alec, ich habe Hessie gesagt, die Dienstboten müssten dir genauso viel wert sein wie deine Soldaten.«
    Seine Antwort überraschte sie. »Natürlich sind sie das. Und Hessie weiß es auch. Du hättest es ihr nicht erst versichern müssen.«
    Beglückt verneigte sich die alte Köchin und eilte mit den anderen Dienerinnen davon.
    »Nimm jetzt dein Bad, Frau«, befahl Alec, »bevor der Wind das Wasser in Eis verwandelt.«
    Er lächelte, bis er um die Trennwand herumgegangen war, dann runzelte er die Stirn und wanderte vor dem Kamin umher, während er versuchte, die ungeheuerliche Tatsache zu begreifen. Jemand hatte einen Mordanschlag auf seine Jamie unternommen. Wäre er nicht rechtzeitig zur Gerberei gelaufen und ein paar Minuten länger im Stall geblieben …
    »Alec? Niemand hat was gesehen.«
    Der Laird wandte sich zu seinem Stellvertreter. »Nicht so laut, Gavin. Jamie darf uns nicht belauschen …«
    »Aber sie hört alles!«, rief sie hinter dem Wandschirm hervor.
    Ärgerlich winkte er Gavin zu sich heran. »Du sollst nichts hören, Jamie!«
    »Das lässt sich nicht verhindern. Merkst du jetzt, wie unvorteilhaft dieser Schlafplatz mit seiner mangelnden Privatsphäre ist? Ich habe mit Vater Murdock besprochen, dass ich einen der oberen Räume als Schlafzimmer einrichten möchte. Hat er es schon erwähnt?«
    »Du hättest mit mir darüber reden sollen.«
    »Du warst beschäftigt!«, schrie sie.
    »Ihre Stimme klingt wirklich nicht so, als wäre sie soeben durch eine Flammenhölle gegangen, was, Gavin?«
    »Sie ist viel stärker, als wir glauben«, erwiderte der blonde Mann leise, in der Überzeugung, seine Herrin würde nichts hören.
    »Natürlich ist sie das«, bestätigte sie.
    »Jamie!«, brüllte Alec.
    »Ich verspreche dir, meine Ohren zu verschließen, wenn du einsiehst, dass wir nach oben übersiedeln sollten.«
    »Wir?«
    »Wer denn sonst?«
    Alec grinste. Also plante sie gar nicht, allein ein Zimmer zu bewohnen. Niemals hätte er ihr so bösartige Absichten zutrauen dürfen. »Morgen ziehen wir um!«
    »Danke!«
    »Kümmere dich jetzt um dein Bad, und stör mich nicht mehr!«
    Er sprach so schroff er konnte. Aber Jamies Gelächter verriet, dass es nicht schroff genug gewesen war. Enttäuscht ließ er die Schultern hängen, lehnte sich ans Kaminsims und flüsterte: »Was hast du herausgefunden, Gavin?«
    »Henry unterhielt sich mit Jamie, dann ging er wieder an die Arbeit. Wie du weißt, ist unser Schmied ziemlich schwerhörig.«
    »Er versicherte, er habe niemanden kommen oder gehen sehen.«
    »Und die anderen?«
    »Die aßen gerade zu Mittag.«
    »Irgendjemand muss doch was bemerkt haben.«
    »Kein Mensch war am Hang. Alec, warum willst du Jamie nichts verraten?«
    »Ich will nicht, dass sie sich Sorgen macht.«
    »Es wäre aber besser, wenn sie sich in Acht nähme.«
    »Nein, wir müssen auf sie aufpassen. Sobald wir wissen, wer sie umbringen wollte, weihe ich sie ein. Bis dahin darf sie keinen Schritt allein tun. Wenn ich nicht da bin, wirst du sie überallhin begleiten. Oder Marcus übernimmt diese Aufgabe.«
    Gavin nickte. »Ich will auch nicht, dass sie sich aufregt, denn sie bedeutet mir sehr viel«, gestand er. »Alec, ich kann diese Niedertracht einfach nicht fassen.«
    »Es muss einer von uns sein. Und wenn ich ihn entlarve …« Alec unterbrach sich, als Jamie in der Badewanne eine englische Ballade zu singen begann. Das obszöne Lied veranlasste ihr Publikum, grinsend die Brauen zu heben. »Sie benimmt sich, als wäre gar nichts Ungewöhnliches geschehen«, bemerkte der Laird kopfschüttelnd.
    »Ich verstehe, warum sie nach oben übersiedeln will. Hier habt ihr niemals Ruhe.«
    »Ich weiß. Sieh zu, dass vorerst niemand in die Halle kommt.« Alec schlenderte zum Wandschirm.
    »Wohin gehst du?«, fragte Gavin.
    »Ins Bett.«
    »Jetzt? Es ist doch erst Nachmittag.«
    Alec verdrehte die Augen. »Würdest du dafür sorgen, dass ich nicht gestört

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