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Auf Befehl des Koenigs

Auf Befehl des Koenigs

Titel: Auf Befehl des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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mit ihr zu vergnügen. Ein anderer Schotte erschien am Schauplatz des Geschehens und beschämte seinen Freund mit dem Hinweis, die Frau sei offensichtlich tot und nur ein verwerflicher Heide könne sich mit einer Toten paaren.
    Jamie presste eine Hand auf ihren Mund, offenbar, um ihren Lachreiz zu bekämpfen. Ihre Augen funkelten vor Belustigung. Gespannt wartete sie auf das Ende der Geschichte.
    »Tot?«, rief der erste Schotte. »Ich dachte, sie wäre Engländerin!«
    Sofort erlosch ihr Lächeln, und sie verschwand vom Fenster, während die beiden nichtsahnenden Krieger schallend lachten. Jamie erschien wieder, einen großen Wassereimer in den Händen. Erwartungsvoll beobachtete Alec, wie sie die schwere Last hob, und machte sich nicht die Mühe, seine Männer zu warnen. Sorgfältig zielte sie und goss die Seifenlauge auf die Köpfe ihrer Opfer. »Oh, bitte, verzeihen Sie mir!«, rief sie, nachdem die beiden die Litanei ihrer Flüche beendet hatten und zu ihr hinauf starrten. »Ich wusste nicht, dass Sie da unten stehen!«
    »Lady Kincaid!«, japste einer der Schotten und entschuldigte sich ebenso zerknirscht wie sein Kamerad für das unflätige Geschrei. Sie liefen an Alec vorbei – vermutlich in der Absicht, sich umzukleiden. Und da hörte er, wie der eine bemerkte, welch ein Glück es doch sei, dass die Herrin die gälische Sprache nicht beherrsche. Hätte sie die zotige Geschichte verstanden, wäre sie sicher tief beleidigt. Da musste der Laird laut lachen und zog damit endlich die Aufmerksamkeit seiner Frau auf sich. Sie lächelte ihn an. »Du scheinst in bester Stimmung zu sein. Hast du dich lange genug ausgeruht?«
    Natürlich musste sie seinen Nachmittagsschlaf erwähnen. Sein Gelächter verstummte. Eifrig dachte er sich einige Bemerkungen aus, die er in Jamies Gegenwart machen würde, natürlich auf gälisch. Und sie würde sich nicht rächen können, sonst musste sie ihre Sprachkenntnisse zugeben.
    Verdammt, stets hatte sie zugehört, wenn in ihrer Anwesenheit gälisch gesprochen worden war. Und er hatte seine Männer auch noch angewiesen, ihr Englisch zu verbessern, damit Jamie sich leichter eingewöhnte.
    »Warum grinst du, Alec?«, fragte sie und beugte sich noch weiter aus dem Fenster.
    »Pass doch auf, du dummes Ding! Gleich wirst du runterfallen!«
    Sie wich zurück. »Besten Dank für deine Besorgnis. Verrätst du mir jetzt, was dich so belustigt?«
    Um sie herauszufordern, begann er die eben gehörte Geschichte zu erzählen, doch sie unterbrach ihn. »Diesen uralten Witz kenne ich. Die Frau ist tot, und sie war Schottin.«
    Ehe er widersprechen konnte, verließ sie das Fenster.
    Sie traf ihn am Fuß der Treppe, wo er verwirrt auf das Gepäck starrte, das man inzwischen ins Haus gebracht hatte. Ein eigenartiger Sessel, so breit wie zwei kräftige Krieger, krönte den Stapel. »Was ist das für ein Zeug?«
    »Meine Sachen«, erklärte Jamie. »Ein Teil kommt ins Schlafzimmer, der Rest wird hier in der Halle aufgestellt.«
    »Diese Unordnung gefällt mir nicht.« Er griff nach einem Wandteppich und hielt ihn hoch, um das Muster zu betrachten.
    Jamie riss ihm den Gobelin aus der Hand. »Schau nicht so finster drein!« Sie sprach im Flüsterton, weil Gavin und Marcus die Szene beobachteten. »Ich dachte, wir hängen diesen Teppich über den Kamin.«
    »Was zum Teufel soll das darstellen?«, knurrte er.
    »Das konntest du nicht erkennen, weil du den Teppich verkehrt gehalten hast.« Sie eilte zu Gavin und reichte ihm das kostbare Stück. »Bitte hängen Sie ihn an die Wand, so gerade wie eine Lanze. Und versuchen Sie, ihn dabei nicht anzuschauen. Es soll eine Überraschung werden.«
    Gavin lächelte über ihre Begeisterung. »Haben Sie das Bild selbst gestickt, Mylady?«
    »Du lieber Himmel, nein! Das war Alices und Agnes’ Werk. Die beiden haben mir den Teppich zum Geburtstag geschenkt.« Forschend musterte sie ihn, dann warf sie einen Blick auf Marcus. »Alec, ich finde, wir müssten meine Zwillingsschwestern mit Gavin und Marcus bekannt machen. Ich glaube …«
    »Du wirst keine Ehen arrangieren, Jamie«, unterbrach er sie.
    »Sehen Ihnen die Zwillinge ähnlich, Jamie?«, fragte Gavin.
    »Nein, sie sind viel hübscher.«
    Verwundert riss er die Augen auf. »Dann muss ich diese Ladys unbedingt kennen lernen.«
    »In ihrem Wesen gleichen sie Mary«, murmelte Alec.
    »Das macht nichts.« Nachdem ihm diese unbedachte Bemerkung herausgerutscht war, floh Gavin zum Kamin, verfolgt von Alecs

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