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Auf Bewährung

Auf Bewährung

Titel: Auf Bewährung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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ein wenig in die Höhe gegangen, und ein paar davon sind auch ernst zu nehmen. Also ist Vorsicht durchaus angebracht. Das gefällt mir zwar nicht, aber ich muss damit leben.«
    »Und von wo kommen diese ernst zu nehmenden Drohungen?«
    »Zerbrich dir nicht den Kopf darüber. Hätte ich einen Dollar für jede Todesdrohung bekommen, die ich über die Jahre hinweg erhalten habe, ich hätte mich schon längst zur Ruhe gesetzt.«
    »Es reicht, wenn einer ernst macht, Beth.«
    »Eine Menge Leute passen auf mich auf.«
    »Und jetzt hast du jedenfalls einen Aufpasser mehr.«
    »Nein! Konzentrier du dich mal schon auf dich selbst.«
    »Beth ...«
    »Konzentrier dich auf dich selbst .«
    »Okay, was für Möglichkeiten habe ich genau?«, wollte Mace wissen.
    »Nicht viele.«
    »Das habe ich nicht gefragt.«
    Beth lehnte sich zurück und tippte geschickt mit dem Daumen auf ihrem BlackBerry. »Du bist wegen bewaffneten Raubüberfalls rechtskräftig verurteilt worden und jetzt erst einmal nur auf Bewährung draußen. Damit ist deine Polizeikarriere wohl vorbei.«
    »Irgendjemand hat mich entführt, mich mit Meth, Crack oder sonst was vollgepumpt und mich gezwungen, bei Raubüberfällen mitzumachen, während ich vollkommen benebelt war.«
    »Das weiß ich, und das weißt du, aber das Gericht ist zu einem anderen Schluss gekommen.«
    »Die Geschworenen und der Richter sind von einer übereifrigen Staatsanwältin förmlich überrollt worden, die nicht nur mich, sondern auch dich in die Pfanne hauen wollte.«
    »Diese übereifrige Staatsanwältin ist jetzt der Oberste Staatsanwalt von ganz D. C.«
    Mace wurde kreidebleich. » Was? «
    »Vor einem Monat ist Mona Danforth vom Generalstaatsanwalt zur Obersten Bundesanwältin des District of Columbia ernannt worden – zumindest vorläufig.«
    »Oberste Bundesanwältin? Sie hat Dads alten Job?«
    »Genau«, bestätigte Beth angewidert.
    »Und der Generalbundesanwalt hat sie ernannt? Ich dachte, Bundesanwälte müssten vom Senat bestätigt werden, nachdem der Präsident sie ernannt hat.«
    »Der Generalbundesanwalt darf Mona für einhundertzwanzig Tage befördern. Sollte der Präsident sie bis dahin nicht zur offiziellen Kandidatin machen und der Senat sie bestätigen, darf das Bezirksgericht jemanden ernennen. Das Problem ist nur, dass der Generalbundesanwalt, der Präsident und die Leute im Bezirksgericht sich in Mona verliebt haben. Also kann man es drehen und wenden, wie man will, sie hat den Job sicher. Ich rechne jeden Tag damit, dass der Präsident Mona zur Kandidatin ernennt. Und soweit ich bis jetzt gehört habe, ist die Bestätigung durch den Senat nur noch eine Formsache.«
    »Ich kann einfach nicht glauben, dass diese Frau die größte Bundesanwaltschaft im ganzen Land führen soll. Mona ist die unmoralischste Staatsanwältin, die ich je gesehen habe.«
    »Und sie reibt noch immer jedem, der ihr über den Weg läuft, unter die Nase, dass du nur wegen deiner guten Beziehungen mit einem blauen Auge davongekommen bist – egal ob denjenigen das interessiert oder nicht. Und mit ›Beziehungen‹ meint sie natürlich mich. Und hätten wir die Strafe im Berufungsverfahren nicht mildern können, dann würde sie vermutlich jetzt noch tanzen, anstatt so zu krakeelen.«
    » Die sollte eigentlich ins Gefängnis gehen. Wie oft hat sie ein Auge zugedrückt, wenn plötzlich Beweise auf mysteriöse Art und Weise verschwunden sind, die ihr nicht in den Kram passten? Und wie oft hat sie sich seelenruhig angehört, wie Zeugen einen Meineid geschworen haben, zu dem sie sie angestiftet hat?«
    Beth steckte den BlackBerry in die Tasche. »Beweise, Schwesterlein. Mit Hörensagen kommen wir hier nicht weiter. Mona hat jeden um den kleinen Finger gewickelt, der ihr auf dem Weg nach oben helfen kann.«
    Mace legte den Kopf in die Hände und stöhnte. »Das muss irgendein Paralleluniversum sein, in dem Superman der Böse ist. Wie komme ich hier nur wieder raus?«
    »Gar nicht. Du musst dich eben anpassen.«
    Mace schaute ihre Schwester durch eine Lücke zwischen ihren Fingern hindurch an. »Also sind es Mona und ihre bekloppte Bande, die so viel politischen Druck auf dich ausüben, stimmt’s?«
    »Mona war nie mein größter Fan.«
    »Das interpretiere ich jetzt mal als ›Ja‹.«
    »Ich komme schon damit zurecht.«
    »Trotzdem«, sagte Mace, »halte ich es für besser, wenn du nicht länger nach demjenigen suchen würdest, der mich in die Scheiße geritten hat.«
    »Besser für wen? Für die

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