Auf Bewährung

Titel: Auf Bewährung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci

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Verteidigungspositionen ein. Trotzdem brauche ich noch einen Köder ... nur für den Fall.«
    »Ich bin sehr gut im Finden von Ködern.«
    »Das weiß ich.«

Kapitel 97
    M ace parkte ihr Motorrad hinter dem Gebäude und stieg ab. Ihr Blick wanderte über die zehn Parkplätze hier. Als sie näher herantrat, sah sie die Namen von zwei Ärzten in gelber Schrift auf dem Asphalt zweier Parkbuchten. Die großen Tiere haben nie ein Parkplatzproblem , dachte sie bei sich. Eine kleine Treppe führte zur Hintertür hinauf, die aus massivem Holz bestand. Es gab zwei Fenster, beide vergittert und mit Vorhängen versehen.
    Und da waren auch die grünen Müllcontainer, die der Captain erwähnt hatte. Nicht, dass das viel half, denn es gab eine gefühlte Million davon in der Gegend hier, und sie sahen alle gleich aus. Mace hörte die Schritte, bevor sie die Stimme vernahm.
    »Kann ich Ihnen helfen?«
    Sie drehte sich um und sah einen Wachmann auf sich zukommen, die Hand locker auf die Waffe an seiner Hüfte gelegt. Er schien Mitte fünfzig zu sein, vermutlich ein ehemaliger Cop, der sich seine Pension aufbesserte. In jedem Fall hatte er die Art eines Mannes an sich, der lange genug Streife gelaufen war, um zu wissen, wie die Dinge funktionierten.
    »Ich schaue mich nur ein wenig um«, antwortete Mace.
    Der Mann sah zur Hintertür der Samenbank. »Schauen Sie sich ein wenig um, oder checken Sie’s aus?«
    »Ich bin im Augenblick nicht wirklich auf dem Markt für Sperma.«
    »Viele Leute aber schon. Da lässt sich ein Menge Geld mit verdienen.«
    »Darauf möchte ich wetten. Bewachen Sie den Laden?«
    »Jedenfalls bin ich nicht wegen meiner Gesundheit hier draußen.«
    »Waren Sie beim MPD?«
    »Sind Sie ein Cop?«
    »War ich mal.«
    »Ich bin in Rente und arbeite jetzt Vollzeit als Wachmann. Wo sind Sie gelaufen?«
    »Meistens in Six- und Seven-D.«
    »Okay, dann haben Sie sich Ihre Streifen verdient.«
    »Jetzt mache ich in Privatermittlungen.«
    »Und diese Ermittlungen haben etwas mit dem Laden hier zu tun?«
    »Ein Anwalt hat mich angeheuert, um ein Alibi zu überprüfen, das mit der Samenbank zu tun hat. Ich glaube zwar nicht, dass ich was finde, aber es muss getan werden.«
    »Von was für einer Art von Alibi reden wir hier?«
    »Der Kerl sagt, er sei hier bei den Müllcontainern gewesen, als anderswo etwas passiert ist.«
    »Und an diesem anderen Ort ist ein Verbrechen geschehen und Ihr Mann dafür verhaftet worden?«
    »Sie lernen schnell.«
    »Nicht wirklich. Es ist nur immer die gleiche Geschichte.«
    »Ich war auch schon drinnen. Ich dachte, es gibt ein Überwachungssystem.«
    »Gibt es auch.«
    »Warum sind Sie dann hier? Ist Sperma wirklich so wertvoll?«
    »Die gleiche Frage habe ich mir auch schon gestellt. Ich bin kein Collegekid, das sich was dazuverdienen will, oder ein Möchtegern-Cop, dem eh alles scheißegal ist. Wenn ich mich in eine Situation begebe, will ich wissen, was los ist. Sie haben mir gesagt, das Sicherheitssystem hätte in letzter Zeit gesponnen, und deshalb brauchen sie mich.«
    »Gesponnen?«
    »Ja. Vielleicht irgendwelche Stromspitzen, Kurzschlüsse oder ein Softwarefehler. Aber eines Tages war der Alarm einfach aus, und die Krankenschwester konnte sich noch genau daran erinnern, ihn angeschaltet zu haben. Sie ist als Letzte gegangen.«
    »Haben Sie mit der Krankenschwester gesprochen?« Der Mann nickte, und Mace beschrieb ihm die Frau, mit der sie und Roy geredet hatten.
    »Ja, das ist sie.«
    »Sie ist ziemlich sorgfältig. Wenn sie sagt, dass sie den Alarm eingeschaltet hat, dann wette ich, hat sie das auch getan.«
    »Wie auch immer ...«, sagte der Mann. »Sie haben die Sicherheitsfirma gerufen, doch die konnte nicht feststellen, was falschgelaufen war. Und es gab keinerlei Hinweise auf einen Einbruch oder so. Es war, als wäre das System einfach aus irgendeinem Grund eingeschlafen. Ich glaube nicht, dass irgendetwas fehlt. Trotzdem haben die Leute hier sich Sorgen gemacht und eine Komplettüberholung ihres Systems in Auftrag gegeben. Und bis sie damit fertig sind, bin ich hier.«
    »Wissen Sie, wann das passiert ist?«
    »Warum interessiert Sie das? Glauben Sie, dass das was mit Ihrem Alibi zu tun hat?«
    »Das weiß man nie. Und ich bin von Natur aus neugierig.«
    »Das sind die meisten Cops.« Der Mann rieb sich das Kinn. »Ich bin am Donnerstag hierhergerufen worden. Also nehme ich an, dass das letzte Woche Mittwoch passiert sein muss.«
    »Ich habe mir schon gedacht, dass Sie das