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Auf Bewährung

Auf Bewährung

Titel: Auf Bewährung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Auto aus der Einfahrt gefahren ist. Wirklich erkannt hat er sie nicht. Und die Frau hatte offenbar nicht allzu viele echte Freunde. Immerhin hat sie einen Escort engagiert. Die Betrügerin muss das ganze Wochenende im Haus gewesen sein und Diane gespielt haben. Montag fährt sie dann frühmorgens mit Dianes Auto ins Büro, als sonst noch niemand da war, steigt in den Aufzug, fährt in die Kanzlei und hinterlässt so dank der Schlüsselkarte eine elektronische Spur. Anschließend macht sie kehrt und geht wieder raus.«
    »Aber Ned schwört, er habe sie Montagmorgen kommen hören.«
    »Ja, Ned. Erinnerst du dich noch daran, dass er gesagt hat, er sei hinten gewesen und habe sich etwas in der Mikrowelle gemacht?«
    »Ja, deshalb hat er sie ja nicht gesehen, sondern nur gehört.«
    »Aber du hast mir auch erzählt, dass der Tagespförtner oben auf der Baustelle war, um sich dort eine Suppe in der Mikrowelle warmzumachen. Warum hat er nicht die in dem kleinen Raum hinterm Empfang benutzt? Die, die auch Ned benutzt hat?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Dann will ich es dir erklären«, sagte Mace. »Weil die Mikrowelle in der Lobby kaputt ist. Ich wette, wenn wir den Tagespförtner befragen, wird er uns das bestätigen. Und sie ist schon eine ganze Weile defekt.«
    »Willst du damit etwa sagen, dass der fette, dumme Ned das alles geplant und Diane getötet hat?«, fragte Roy ungläubig.
    »Er ist zwar fett, aber ich bin mir nicht so sicher, ob er wirklich dumm ist. Und ich glaube nicht, dass er das alleine gemacht hat. Ich glaube, er hat einfach immer in die andere Richtung geschaut, wenn der Captain ins Gebäude geschlichen ist, und zwar, weil man ihm das gesagt hat.«
    »Mace, wir müssen zu deiner Schwester und ihr das erzählen. Ich treffe dich dann dort.«
    »Und was sollen wir ihr erzählen? Einen Haufen Spekulationen? Denn genau das ist es. Wir haben nicht einen einzigen soliden Beweis.«
    »Und was sollen wir dann tun?«
    »Bereite du dich auf die Anhörung morgen vor. Ich fahre nach Newark. Wir sagen nichts. Aber wir werden den alten Ned im Auge behalten; dann wird er uns schon da hinführen, wo wir hinmüssen.«
    »Ich möchte nicht, dass der Kerl dir den Hals bricht.«
    »Sein Fett schwabbelt so laut, dass ich ihn schon in einer Meile Entfernung hören werde.«
    »Okay, aber kommst du jetzt bitte wieder hierher zurück? Dann weiß ich wenigstens, dass du sicher bist.«
    »Oh, Roy, du machst dir ja wirklich Sorgen«, spottete Mace.
    »Wenn dir etwas passiert, wird deine Schwester mir die Schuld daran geben. Und da bin ich lieber tot.«
    Mace legte auf und ging rasch zum Ausgang. Sie schloss die Tür hinter sich und wollte gerade wieder die Treppe runter, als sie etwas hart am Kopf traf.
    Als Mace bewusstlos zu Boden fiel, stand Ned über ihr. Er war zwar noch immer kräftig gebaut, wirkte aber bei Weitem nicht so fett wie sonst. Er war vollkommen in Schwarz gekleidet, trug Handschuhe und bewegte sich mit großem Geschick, als er Mace aufhob und sich über die Schulter warf. Dann ging er auf die Baustelle und gab eine Nummer in sein Handy ein.
    Eine Stimme antwortete ihm.
    »Ich habe den Vogel«, sagte Ned. »Im vierten.«
    Jarvis Burns lehnte sich auf seinem Sessel zurück und legte die Akte beiseite, in der er gelesen hatte.
    »Verstanden«, sagte er.
    »Irgendwelche Befehle?«
    »Die Befehle bleiben unverändert. Machen Sie weiter.«
    »Verstanden.«
    Ned legte auf und trug Mace zum Kühlschrank. Er durchsuchte sie, fand ihr Handy und warf es weg. Dann räumte er sämtliche Lebensmittel aus dem Kühlschrank, stopfte Mace hinein, schloss die Tür und legte die Kette darum herum. Anschließend schloss er die Kette mit einem Vorhängeschloss. Er versuchte, die Tür zu öffnen, doch sie bewegte sich kaum einen Zentimeter. Einen Augenblick später lief er die Treppe in die Lobby runter.
    In seinem Haus auf Capitol Hill griff Burns wieder nach der Akte. »Ich habe Ihnen noch eine Chance gegeben, Mace. Schade, dass Sie sie nicht ergriffen haben.«
    Und dann dachte er nicht mehr an Mace.

Kapitel 99
    A ls Mace wieder zu sich kam, hatte sie das Gefühl, sich übergeben zu müssen. Während sie gegen die Übelkeit ankämpfte, fragte sie sich, warum sie Schwierigkeiten hatte zu atmen. Sie hob die Hand und berührte die dicke Beule auf ihrem Kopf. Sie fühlte geronnenes Blut. Irgendjemand hatte ihr so richtig eins verpasst. Sie begann zu zittern. Es war kalt.
    Wo zum Teufel bin ich?
    Sie versuchte aufzustehen, doch sie erkannte

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