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Auf Bewährung

Auf Bewährung

Titel: Auf Bewährung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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sagen.«
    Der Mann schaute Mace überrascht an. »Warum?«
    Sie startete ihr Bike. »Das ist eine lange Geschichte. Vielleicht lesen Sie eines Tages in der Zeitung darüber.«

Kapitel 98
    M ace hatte von ihrer Schwester erfahren, dass die Aufzüge im Gebäude der Kanzlei nach der Verhaftung des Captains so eingestellt worden waren, dass sie nicht mehr im vierten Stock halten konnten. Die Bauarbeiter waren zwar nicht sonderlich glücklich damit, ihr Zeugs die Treppe hinaufschleppen zu müssen, aber so war das nun einmal. Die öffentliche Sicherheit war wichtiger als Rückenschmerzen.
    Mace bremste ab, als sie sich dem Gebiet näherte. Sie nahm an, dass niemand mehr früher gekommen war oder Überstunden gemacht hatte, seit Roy Diane Tollivers Leiche im Kühlschrank gefunden hatte. Trotzdem ließ sie ihren Blick über die Fassade schweifen und hielt nach Anzeichen dafür Ausschau, dass sich dort jemand befand. Ihre andere Sorge galt in der Nähe postierten Streifenwagen.
    Zufrieden, dass sie nichts fand, parkte sie die Ducati schließlich einen Block weit entfernt und ging den Rest des Wegs zu Fuß. Sie betrat die Garage. Sie war leer, und der Garagenaufzug lag genau geradeaus.
    Wenige Sekunden später betrat Mace die Lobby, huschte an den Überwachungskameras vorbei und erreichte den Treppenzugang. Kurz blieb sie stehen und musterte die Tür der Besenkammer. Sie griff nach dem Knauf, die andere Hand in der Tasche, und riss sie auf. Das Einzige, was sie dort sah, war ein Mopp.
    Mace stieg die Treppe hinauf und erreichte den vierten Stock. Sie duckte sich durch den Raum, um unterhalb der Fenster zu bleiben, und schlich zu dem kleinen Bereich, wo sich Toilette und Kühlschrank befanden. Die Kette lag noch immer da, wo sie sie fallengelassen hatte, als sie und Roy durch das Gebäude gejagt worden waren.
    Mace hob sie auf und legte sie um den Kühlschrank. Es war ein großes, altes Modell, zweiteilig, der eigentliche Kühlschrank oben, unten eine Gefriertruhe. Mit Hilfe ihrer kleinen Taschenlampe konnte sie mehrere kleine Rostflecken auf der weißen Emailleoberfläche erkennen. Mace zog die Kette fest. Die Flecken waren genau dort, wo die Glieder den Kühlschrank berührten. Dann öffnete sie die Kühlschranktür. Sie fand ein paar Plastikbehälter, einige Wasserflaschen und eine verbeulte Lunchbox.
    Roy hatte ihr erzählt, was der Captain über die Kette gesagt hatte. Roy hatte das einfach als Mittel der Bauarbeiter abgetan, ihr Essen zu schützen, und zuerst hatte Mace das auch geglaubt, aber jetzt nicht mehr. Jetzt ergab die Kette aus einem ganz anderen Grund einen Sinn. Sie durften nicht riskieren, dass der Captain über die Leiche stolperte, während er sich am Wochenende was zu essen suchte. Also hatten sie ihn aus- und Diane Tollivers Leiche eingesperrt.
    Diane war nicht Montagmorgen ermordet worden. Sie war Freitagabend getötet worden, vermutlich direkt nachdem sie Roy die E-Mail geschickt hatte, unmittelbar nach ihrem Abendessen mit Meldon. Und der Kühlschrank war nicht der einzige Grund, warum Mace das glaubte. Jetzt ergaben auch die Autopsieergebnisse einen Sinn. Sie schaute zu der Mikrowelle neben dem Kühlschrank. Die Mikrowelle. Mace erinnerte sich daran, dass Roy ihr gesagt hatte ...
    Sie schlich wieder in die Lobby und von da in den kleinen Raum hinter dem Tisch mit den Überwachungsmonitoren. Sie sah die Mikrowelle auf einem Regal und versuchte, sie einzuschalten. Nichts geschah. Sie war defekt. Mace lief wieder in den vierten Stock hinauf, holte ihr Handy aus der Tasche und rief Roy an.
    »Hey«, sagte er. »Dieser Tyler ist echt eine Nummer. Wir haben die ganze Zeit über Basketball gespielt, und der Junge läuft noch immer im Kreis um mich herum.« Er hielt kurz inne. »Warte mal eine Minute ... Ich dachte, du wolltest ins Bett gehen. Von wo rufst du an?«
    »Diane ist nicht am Montagmorgen ermordet worden. Sie wurde Freitagnacht getötet.«
    Als Antwort hörte sie nur Schweigen.
    »Roy? Hast du mich gehört?«
    »Mace, wo bist du?«
    »Im vierten Stock deines Bürogebäudes.«
    » Was? Bist du verrückt geworden?«
    »Hast du gehört, was ich gesagt habe?«
    »Ja, das habe ich, und ich habe das Gefühl, als hätte mir gerade jemand mit einem Vorschlaghammer in den Magen geschlagen. Wie kommst du auf die Idee, dass sie Freitagnacht ermordet worden ist?«
    »Erinnere dich mal an das, was man in ihrem Magen gefunden hat.«
    »Im Autopsiebericht stand Steak, Gemüse, Kartoffeln und so ein

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