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Auf Bewährung

Auf Bewährung

Titel: Auf Bewährung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Jahrzehnte später gestorben sind, belief sich ihr Vermögen auf mehr als eine Milliarde Dollar, und das ging alles an Abe, ihr einziges Kind. Er ist also nicht nur Multimillionär, sondern sogar Milliardär.«
    »Und da habe ich mich gefragt, wie ein Collegeprofessor mich bezahlen will.«
    »Verlangen Sie einfach ein sechsstelliges Gehalt von ihm, volle Krankenversicherung, bezahlten Urlaub und einen Rentenfonds. Das zahlt er vermutlich aus der Portokasse.«
    »Wie wäre es, wenn Sie ihm das in meinem Namen verklickern würden?«
    »Bitte?«
    »Sie könnten für mich verhandeln.«
    »Sie wollen, dass ich Sie zu Altman begleite?«
    »Ja. Ich hole Sie um halb sieben im Büro ab.«
    »Ich gehe aber nicht wieder ins Büro.«
    »Dann eben an Ihrem Haus.«
    »Eigentumswohnung. Sind Sie immer so schnell?«
    »Immer, seit ich zwei Jahre meines Lebens verloren habe«, antwortete Mace.

Kapitel 16
    D ie Polizei von D. C. hatte endlich eine erstklassige Kriminaltechnik, wobei die Pathologie natürlich das Wichtigste war. In Begleitung von zwei Detectives, die in dem Fall ermittelten, betrat Beth Perry das sechsstöckige Gebäude an der Ecke 4th und School Street im 6. Bezirk. Neben den Kriminaltechnikern und Pathologen beherbergte das Gebäude auch weitere Büros der Polizei sowie des Gesundheitsamts.
    Ein paar Minuten später stand Beth neben dem Chefpathologen. Lowell Cassell war ein kleiner, dünner Mann mit kurzem grauem Bart und einer Brille mit Drahtgestell. Wäre da nicht der Fisch gewesen, den er sich in seiner Zeit als U-Boot-Fahrer auf den Handrücken hatte tätowieren lassen, und die kleine Narbe auf der rechten Wange, die von einem Messerangriff herrührte, als er in Japan auf Landurlaub gewesen war, er hätte als typischer Collegeprofessor durchgehen können.
    Diane Tollivers Leiche lag auf einem Metalltisch vor ihnen. Beth und die beiden Detectives waren hier, um zwei Dinge zu erfragen: Todeszeitpunkt und Todesursache. Der Pathologe nahm seine Brille ab, wischte sich über die Augen und setzte die Brille wieder auf. »Wie verlangt, habe ich die Untersuchung ein wenig beschleunigt.«
    »Danke, Doc. Was haben Sie für mich?«
    »Als ich die Druckstellen am Nacken gesehen habe, war ich sicher, auch weitere Spuren zu finden, die auf ein Würgen mit anschließendem Erstickungstod hingedeutet hätten.«
    »Aber das haben Sie nicht.«
    »Nein, im Grunde genommen ist der Frau das Genick gebrochen worden.«
    »Im Grunde genommen? Und es gibt keine weiteren Druckstellen?«
    »Nun ja, da ist schon noch mehr. Viel mehr sogar. Ziemlich schwere Verletzungen.«
    »Exartikulation des Atlantookzipitalgelenks und keine simple Dislokation?«
    Cassell lächelte. »Ich habe ganz vergessen, wie versiert Sie in Pathologie sind. Ja, es handelt sich eindeutig um eine Exartikulation.«
    Mit Hilfe eines der beiden Detectives drehte Cassell Tollivers Leiche auf die Seite und deutete auf ihren Nacken. »Die entscheidende Verletzung«, sagte Cassell und drückte den Finger an die Verbindungsstelle von Schädel und Wirbelsäule, »ist die hier, unmittelbar über C4 am Hirnstamm.«
    »Damit wäre die Steuerung aller Herz-Lungen-Funktionen unterbrochen. Der Tod muss sofort eingetreten sein.«
    »Haben Sie es auf meinen Job abgesehen?«, scherzte Cassell.
    »Nein, Doc, aber wollen Sie vielleicht meinen?«
    »Um Himmels willen! Bloß nicht!«
    »Irgendjemand hat ihr also den Hals gebrochen. Was sonst noch?«
    »Hämatome im weichen Nackengewebe und Verletzungen der basilaren Blutgefäße. Außerdem weist sie Blutergüsse im Gesicht sowie eine Schnittwunde am Kinn auf. Und all diese Verletzungen wurden ihr vor ihrem Tod beigebracht. Natürlich ist das alles ziemlich eindeutig ... bis wir zu dem hier kommen.«
    Cassell klappte einen Laptop auf und rief ein paar Bilder auf den Schirm, die das Innere von Diane Tollivers Kopf zeigten. »Auf den Röntgenbildern ist deutlich zu sehen, dass die Schädelbasis vom Atlas getrennt ist. Hier sieht man den Atlas im Foramen magnum ...«
    »Aber der Spinalkanal ist nicht zu sehen. Okay, das ist eine typische Exartikulation.«
    »Jaja, aber der Hirnstamm ist ebenfalls durchtrennt worden.«
    Beth schaute Cassell scharf an. »Der Hirnstamm ist durchtrennt worden?«
    »Derartige Verletzungen sieht man häufig bei Verkehrsunfällen, wo es zu massiven negativen Beschleunigungen kommt«, erklärte Cassell. »Dale Earnhardt ist zum Beispiel so in Daytona ums Leben gekommen. Oder wenn jemand tief gefallen ist. Dann reißt

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