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Auf Bewährung

Auf Bewährung

Titel: Auf Bewährung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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kein Auslieferungsabkommen mit den USA hat?«
    »Och nö«, antwortete Mace. »Vermutlich sind Sie okay.«
    Roy schaute sie mit großen Augen an. »Vermutlich?«
    »Ich habe eine gute Nase, was Killer betrifft, und sie juckt nicht, wenn ich in Ihrer Nähe bin. So ... wo haben Sie Basketball gespielt?«
    »Woher wollen Sie denn wissen, dass ich irgendwo gespielt habe? Vielleicht werfe ich ja nur ein paar Körbe im Büro.«
    »Da wäre zum einen Ihre Körpergröße; dann ist da die Art, wie Sie sich bewegen, und schließlich haben Sie direkt durchschaut, dass ich einmal gespielt habe.«
    »Und was noch?«, hakte Roy nach.
    »Ich habe vorhin die Schlüssel eines Audi auf Ihrem Schreibtisch gesehen. Ich habe in der Garage nachgeschaut. Da stand ein Audi direkt am Aufzug, und das musste Ihrer sein, da Sie so früh hier waren. Auf dem Rücksitz lagen eine Sporttasche, drei Basketbälle und vier Paar ziemlich teurer Basketballschuhe, wie sie sich eigentlich nur College- oder Profispieler leisten«, erklärte Mace.
    »University of Virginia Cavaliers.«
    »Das habe ich ehrlich gesagt auch schon gewusst, da Sie einen großen orangefarbenen Sticker auf der hinteren Stoßstange haben.«
    »Wissen Sie eigentlich, dass Sie der Polizeichefin ziemlich ähnlich sehen?«, bemerkte Roy.
    »Sie ist viel größer als ich.«
    »Ich meine das Gesicht und die Augen. Sie haben beide bronzefarbene Flecken in einer grünen Iris.« Roy schaute sich Mace genauer an. »Und da ist ein winziger magentafarbener Punkt im rechten Auge.«
    Mace betrachtete ihre Augen im Seitenspiegel ihres Bikes. Das war zwar unglaublich, aber ihr fielen diese Flecken jetzt zum ersten Mal auf.
    »Mir ist noch kein Mann untergekommen, für den Magenta eine Farbe ist«, sagte sie.
    Roy deutete auf sie. »Ich wusste doch, dass ich Sie irgendwoher kenne. Sie sind ihre Schwester: Mace Perry. Das hätte mir eigentlich sofort einfallen müssen, als ich Ihren Namen gehört habe.« Er hielt kurz inne. »Aber in den Zeitungen stand, Ihr eigentlicher Name sei Mason Perry.« Er schaute Mace komisch an. »Mason Perry ... Perry Mason, der TV-Anwalt? Ist das Zufall?«
    »Mein Vater war Staatsanwalt, aber eigentlich wäre er lieber auf der anderen Seite gewesen. So kam Mason Perry zustande. Aber ich werde von allen Mace genannt, nicht Mason. Tatsächlich habe ich das sogar offiziell umändern lassen.«
    »Und wie denkt Ihr Vater darüber?«
    »Ich weiß nicht. Er wurde ermordet, als ich noch ein Kind war.«
    »Oh! Tut mir leid, Mace. Das habe ich nicht gewusst.«
    »Das muss Ihnen nicht leidtun.«
    »Aber waren Sie nicht im ...?«
    »Ich bin grad rausgekommen.«
    »Okay.« Roy steckte die Hände in die Taschen und schaute sich verlegen um, während Mace am Kinnriemen ihres Helms herumfummelte.
    »Nur um es mal zu erwähnen«, sagte Roy. »Meiner bescheidenen Meinung nach hat man Ihnen übel mitgespielt.«
    »Danke. Und meiner bescheidenen Meinung nach sagen Sie die Wahrheit.«
    »Wissen Sie«, bemerkte Roy, »Mona Danforth ist der einzige Grund, warum ich an die Wiedergeburt glaube.«
    »Wie meinen Sie das?«, hakte Mace neugierig nach.
    »Wie sonst soll man erklären, dass Josef Stalin als Mädchen zurückgekommen ist?«
    Mace grinste. »Hatten Sie als Pflichtverteidiger mal mit ihr zu tun?«
    »Ich war nicht wichtig genug, als dass die Dame sich dazu herabgelassen hätte, sich meiner persönlich anzunehmen. Aber ihre Speichellecker haben mir das Leben mehr als einmal zur Hölle gemacht. Und die Geschichten über sie, die bei den Pflichtverteidigern die Runde machen, sind schon legendär.«
    »Wie wär’s mit einem Mittagessen?«, fragte Mace. »Wir könnten uns abwechselnd Foltermethoden für sie ausdenken.«
    »Wo wollen Sie hin?«
    »Ben’s Chili Bowl. Ich habe zwei Jahre lang von Bennys Half-Smokes geträumt.« Mace nahm den Deckel des Sozius ab. »Springen Sie rauf.«
    »Ich habe keinen Helm.«
    »Dann knallen Sie nicht auf den Kopf, wenn Sie runterfallen. Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass meine Versicherung ausgelaufen ist.«
    Ein paar Sekunden später raste die Ducati davon.

Kapitel 15
    S o. Sie sind also gerade erst rausgekommen und mischen sich schon in eine Morduntersuchung ein, ja?« Sie saßen an der überfüllten Theke im legendären Ben’s Chili Bowl neben dem Lincoln Theatre an der U-Street. Roy biss in seine Chiliwurst und leckte sich den Senf von den Fingern.
    »Ich mische mich in gar nichts ein«, erwiderte Mace. »Ich versuche nur, mich wieder zu

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