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Auf Bewährung

Auf Bewährung

Titel: Auf Bewährung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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wissen, ob ich überhaupt gegangen bin?«
    »Ich kann den Haupteingang von meinem Büro aus sehen, und ich habe die letzten paar Stunden fast ständig aus dem Fenster gestarrt.« Roy musterte die Ducati. »Und so ein Bike hätte ich bestimmt nicht übersehen.«
    »Schauen Sie ... ich weiß, dass unsere erste Begegnung nicht gerade gut verlaufen ist. Deshalb würde ich gerne noch einmal einen Neuanfang versuchen.«
    Roy sah nicht so aus, als wollte er das Angebot annehmen, aber er sagte: »Ich weiß Ihren Namen gar nicht.«
    »Mace.«
    »Mace? Wie die Waffe? Der Streitkolben?«
    »Ja, genau.« Mace lächelte.
    »Ja, klar ... also ... wie heißen Sie?«
    »Wirklich. Mein Name ist Mace.«
    Roy zuckte mit den Schultern. »Okay.«
    Mace schaute zum Gebäude. »Ich habe gesehen, wie Sie mit dem Wachmann gesprochen haben. Was hat er gesagt?«
    Roy blickte zu Ned. »Nicht viel. Ned ist nicht gerade ein Musterbeispiel seiner Zunft.«
    »Die Tolliver ist mit ihrem Mörder vielleicht im Aufzug raufgefahren«, sagte Mace. »Ned hat sich zu dem Zeitpunkt vermutlich in seinem Kämmerlein einen Hotdog oder so was reingeschoben. Dann hat der Killer zugeschlagen und ist entweder wieder raus oder in sein eigenes Büro gegangen ... vielleicht in Ihrer Kanzlei.«
    »Das ist eine Theorie.«
    »Wie wäre es dann damit? Sie waren derjenige, der mit Diane Tolliver im Aufzug raufgefahren ist, und Sie hat die Tür mit Ihrer Karte geöffnet, weshalb es auch keine Spur von Ihnen gibt. Dann haben Sie sie umgebracht und in den Kühlschrank gestopft. Anschließend haben Sie sich wieder nach unten geschlichen, gewartet, bis der Wachmann wieder zurückgekommen ist, und so getan, als wären Sie gerade erst eingetroffen. Schließlich sind Sie in Ihr Büro gegangen und haben da die Zeit ein wenig totgeschlagen. Irgendwann sind Sie dann in die Küche gegangen, haben den Kühlschrank aufgemacht und ach so überraschend die arme Frau gefunden – womit auch zu erklären wäre, warum man Spuren von Ihnen an ihr findet. Dann mussten Sie nur noch die Cops anrufen und den Panischen mimen.«
    Roy starrte sie an, und sein Gesicht verdunkelte sich. »So stellen Sie sich einen Neuanfang vor? Indem Sie mich noch einmal beschuldigen?«
    »Ich beschuldige Sie nicht. Aber Sie sind Anwalt. Sie wissen, was kommt. Sie waren mit der Toten am Tatort allein. Irgendwann werden die Cops auf genau die Spur kommen. Sie sollten sich also besser vorbereiten. Mit mir können Sie ja ein wenig üben.«
    »Warum? Damit Sie geradewegs zu den Cops laufen können, um ihnen Zeit zu geben, Löcher in meiner Aussage zu finden?«
    »Ich habe es Ihnen doch schon gesagt: Ich bin kein Cop«, erwiderte Mace. »Und wenn Sie die Wahrheit sagen, dann dürfte es verdammt schwer werden, Ihnen einen Mord in die Schuhe zu schieben.«
    »Okay«, sagte Roy, »ich spiele mit. Ich habe mir mit meiner Karte Zugang zur Parkgarage verschafft. Der Computer wird Ihnen zeigen, dass das so um halb acht gewesen ist. Dann bin ich mit dem Aufzug in mein Büro gefahren und habe ein wenig gearbeitet. Als ich mir dann Kaffee kochen wollte, habe ich Diane gefunden. Zwei Minuten nach acht habe ich den Notruf angerufen. Die Computeraufzeichnungen zeigen, dass sie neunzig Minuten vor mir gekommen ist. Ich wusste noch nicht einmal, dass sie da war.«
    »Das wird nicht reichen. Sie könnten Ihren Wagen weiter die Straße runter abgestellt haben, in die Garage gegangen sein und auf sie gewartet haben. Dann sind Sie mit ihr im Aufzug raufgefahren, haben sie umgebracht, im Kühlschrank verstaut und sind wieder zu Ihrem Wagen zurück, um schließlich mit Ihrer Karte in die Garage zu fahren.«
    »Ned hat gesagt, er habe gehört, wie Diane jemanden begrüßt habe. Das passt nicht in Ihr Szenario.«
    »Die Zeugenaussage eines Schwachkopfs wird sowohl von den blauen Jungs als auch vor Gericht nicht wirklich ernst genommen. Und Tatsache ist, dass Sie gekommen sein könnten, wann Sie gesagt haben – also um halb acht –, und Sie hätten immer noch genug Zeit gehabt, Diane Tolliver umzubringen, in den Kühlschrank zu stecken und die Cops anzurufen.«
    »Okay ... was ist mein Motiv?«
    »Ich bin Puristin, wenn es um polizeiliche Ermittlungen geht, und das heißt, dass ich mich zunächst einmal um die Gelegenheit kümmere. Das Motiv kommt für gewöhnlich später. Aber wenn es eins gibt, dann werden die Cops es auch finden.«
    »Und was sollte ich jetzt Ihrer Meinung nach tun? Mit dem nächsten Flieger in ein Land verschwinden, das

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