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Auf Bewährung

Auf Bewährung

Titel: Auf Bewährung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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immer ihr Geld. Und du hättest das Gleiche für mich getan.«
    »Nur dass du nie in so eine Scheißsituation gekommen wärst.«
    »Möchtest du auch noch die anderen schlechten Nachrichten hören?«
    »Warum nicht? Wir sind doch gerade so schön dabei.«
    »Während der Krise ist dein Investmentfonds, genau wie alle anderen auch, den Bach runtergegangen. Deine Polizeipension war im selben Augenblick Geschichte, als du verurteilt worden bist. Du hast insgesamt eintausendzweihundertfünfzehn Dollar auf deinem Konto. Ich habe deine Gläubiger bequatscht, deine Schulden auf ungefähr sechs Riesen zu reduzieren und die Raten erst dann einzufordern, wenn du wieder auf eigenen Füßen stehst.«
    Mace schwieg eine ganze lange Minute, während der Wagen sich die Interstate hinaufschlängelte, die sie irgendwann nach Virginia und dann nach D. C. bringen würde. »Und das hast du alles in deiner Freizeit gemacht«, sagte sie schließlich, »und gleichzeitig noch die zehntgrößte Polizeibehörde im Land geleitet und die Sicherheitsmaßnahmen für die Amtseinführung des Präsidenten geregelt. Niemand hätte das besser machen können. Das weiß ich. Und hätte ich stattdessen deine Finanzen regeln müssen, würdest du jetzt vermutlich in China in einem Schuldturm sitzen.« Mace legte ihrer Schwester die Hand auf den Arm. »Danke, Beth!«
    »Eine Sache habe ich dir aber doch erhalten können«, sagte Beth.
    »Und das wäre?«
    »Das wirst du sehen, wenn wir dort sind.«

Kapitel 6
    D ie Sonne ging auf, als die Limousine in eine ruhige Sackgasse einbog, die in einem Wendehammer endete. Ein paar Sekunden später hielten sie vor der Einfahrt eines gemütlich aussehenden zweistöckigen Ziegelhauses mit großer, überdachter Veranda. Das Einzige, was darauf hindeutete, dass hier die ranghöchste Polizistin von D. C. wohnte, waren die Sicherheitsbeamten draußen und die Straßensperren, die man beiseitegeschoben hatte, als sie in die Straße gefahren waren.
    »Wozu zum Teufel ist das denn, Beth?«, fragte Mace. »Du hattest doch noch nie Polizeischutz am Haus. Und normalerweise hattest du auch keinen Fahrer.«
    »Leider haben die böse Welt und der Bürgermeister darauf bestanden.«
    »Hat es Drohungen gegeben?«
    »Ich bekomme jeden Tag Drohungen – egal ob im Präsidium oder daheim.«
    »Ich weiß. Aber was hat sich geändert?«
    »Darüber brauchst du dir nicht den Kopf zu zerbrechen.«
    Der Wagen fuhr auf das Grundstück, und Beth Perry ließ das Fenster herunter, um ein paar Worte mit dem diensthabenden Beamten zu wechseln. Dann ging sie mit Mace ins Haus. Mace ließ die Tasche fallen, die alles enthielt, was sie mit ins Gefängnis gebracht hatte, und schaute sich um. »Willst du mir wirklich nicht die Wahrheit sagen, was diese ganzen Sicherheitsmaßnahmen betrifft?«
    »Da gibt es nicht viel zu erzählen. Es gefällt mir nicht sonderlich, aber wie gesagt ... Der Bürgermeister hat darauf bestanden.«
    »Aber warum hat er ...?«
    »Lass es, Mace!«
    Die Schwestern starrten einander an, und schließlich gab Mace nach.
    »So ... Wo ist Blind Man?«
    Wie aufs Stichwort kam ein alter, fünfzig Pfund schwerer Köter mit grau-schwarzem Fell hereingetrottet. Als er die Luft schnüffelte, stieß er ein Jaulen aus und sprang zu Mace. Mace kniete sich hin, kraulte Blind Man hinter den Ohren, drückte den Hund an sich und vergrub die Nase in dem weichen Fell, während Blind Man ihr glücklich das Ohr leckte.
    »Ich glaube, ich habe den Burschen genauso vermisst wie dich«, bemerkte Mace.
    »Er hat sich förmlich nach dir verzehrt.«
    »Hey, Blind Man, hast du mich vermisst? Ja, hast du mich vermisst?«
    »Ich kann noch immer nicht glauben, dass wir ihn mal einschläfern lassen wollten, nur weil er nicht sehen kann. Dabei hat dieser Hund eine so gute Nase, dass er sich auch mit Adleraugen nicht besser orientieren könnte.«
    Mace stand auf, streichelte Blind Man aber weiter den Kopf. »Du hast dir ja schon immer die schwierigen Fälle ins Haus geholt. Ich denke da nur an die taube Katze und Bill, den dreibeinigen Boxer.«
    »Alles und jeder verdient eine Chance.«
    »Gilt das auch für kleine Schwestern?«
    »Du hast an Gewicht verloren«, bemerkte Beth. »Aber ansonsten scheinst du in guter Form zu sein.«
    »Ich habe jeden Tag trainiert«, antwortete Mace. »Das ist das Einzige, was mich hat weitermachen lassen.«
    Beth schaute sie seltsam an. Es dauerte ein wenig, bis Mace den Blick deuten konnte. »Ich bin clean, Beth. Ich war clean,

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