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Auf & Davon

Auf & Davon

Titel: Auf & Davon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Madeleine u . Roux Urban
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Plastikfolie, der auf dem glitschigen, klebrigen Fußboden ausgelegt worden war. Sie fanden den neuen Gerichtsmediziner im Wohnzimmer.
    Der Mann blickte sie über die Schulter hinweg an. „Sind Sie das Team vom FBI?“
    Ty warf Zane einen Blick zu und schaute dann wieder den Gerichtsmediziner an. „Was können Sie uns sagen?“, fragte er, ohne die Frage des Mannes zu beantworten.
    „Der Bewohner dieses Hauses ist ein einundsiebzigjähriger Mann. Wir wissen noch nicht, ob er das Opfer ist, aber er ist nirgends zu finden. Es gibt auch noch keine Möglichkeit, den Zeitpunkt des Todes festzustellen, außer dem Gerinnungsgrad des Blutes. Ich würde sagen, zwischen drei und fünf Stunden“, erklärte der Gerichtsmediziner. Er richtete sich aus der Hocke auf, wobei er sorgfältig darauf achtete, seine Hände von seinem Körper weg zu halten. Seine Handschuhe waren fast bis zum Handgelenk mit Blut verschmiert. „Wir finden immer noch überall im Haus Leichenteile. Ich würde annehmen, dass das meiste vom Opfer hier ist.“
    „Wie wurde der Tatort entdeckt?“, fragte Zane stoisch.
    Der Gerichtsmediziner blickte zwischen den beiden hin und her. „Das Herz des Opfers wurde ins FBI-Gebäude an der Federal Plaza geliefert. Diese Adresse stand auf dem Rücksendeaufkleber.“
    „Das Herz?“, wiederholte Ty ausdruckslos.
    Der Gerichtsmediziner nickte und schaute ihn an. Zane zuckte schmerzlich zusammen und rieb sich mit einer Hand die Augen. Ty blickte sich um und schürzte die Lippen. Das sichtbare Blut begann einzutrocknen und wurde dunkler. Da lagen in der Tat Stücke des Opfers herum, genau wie der Gerichtsmediziner gesagt hatte. Es sah aus wie eine Szene aus einem geschmacklosen Slasher-Film. Aber Ty registrierte den absoluten Horror der Szenerie, die er da so ruhig mit den Augen absuchte, gar nicht. Stattdessen ertappte er sich dabei, wie er versuchte, dieses Blutbad mit dem Profil des Killers in Einklang zu bringen, das er vor all den Monaten erstellt hatte
    „Sonst noch was Erwähnenswertes?“ zwang Zane sich zu fragen. Er wollte—musste—hier raus, und zwar sehr bald. Das hier machte ihn ganz verrückt.
    „Die Mordwaffe“, antwortete der Gerichtsmediziner mit einem Nicken. Einer von den Kriminaltechnikern führte sie zu einer Kommode, die mit einem weißen Tischtuch und Spitzkerzen in silbernen Leuchtern in Szene gesetzt worden war. In der Mitte lag auf einem angelaufenen Silbertablett eine blutverkrustete Bügelsäge.
    Zane erfasste das alles mit einem kurzen Blick, nickte knapp und wandte sich dann ab. Seine Hände zitterten; er ballte sie zu Fäusten. Es war nicht das Blut und das Gemetzel, was ihm so zusetzte; es war der Gedanke, dass jemand so etwas einem lebenden Menschen angetan hatte, dass es so offensichtlich geplant gewesen war.
    Ty bemerkte die Reaktion seines Partners nicht. Stattdessen starrte er neugierig die Mordwaffe an; der ganze Aufbau faszinierte ihn. „Hat man das so vorgefunden?“, fragte er mit einer Handbewegung zu der Silbertablett.
    Der Techniker nickte. „Außer uns war niemand in diesem Raum, Sir.“
    Ty drehte sich um und ließ seinen Blick durch das Zimmer schweifen. Er schaute Zane kurz an und musterte dann wieder den blutigen Fußboden. „Sonst noch was?“, fragte er den Kriminaltechniker.
    „Sonst haben wir nur noch so ein komisches Loch im Fußboden gefunden. Wir sind ziemlich sicher, dass es mit der Mordwaffe gemacht wurde“, antwortete der Techniker.
    „Wo ist das Loch?“, forschte Zane.
    „Im Schlafzimmer. Kommen Sie, ich zeige es Ihnen“, antwortete der Mann und deutete auf einen nahen Durchgang. „Aber eigentlich ist da gar kein Loch. Der Killer hat es wieder zugedeckt“, fügte er hastig hinzu, während er sie in eines der vorderen Zimmer des Hauses führte. „Wir haben die Abdeckung noch nicht entfernt. Wir sind dort grade erst mit dem Fotografieren fertig.“
    Ty runzelte die Stirn und blickte auf das grob ausgesägte, viereckige Loch im Boden. „Bei dem Typ sind echt sämtliche Schrauben locker“, brummte er.
    Der Labortechniker schaute ihn an und biss sich auf die Lippen, um nicht zu lächeln.
    Zane kniete sich vorsichtig hin und starrte auf die Ritzen im Holz. „Handschuhe“, verlangte er und hielt die Hand auf.
    Der Labortechniker blinzelte auf ihn hinab und sah dann Ty an.
    „Meinst du nicht, dass du das besser den Jungs vom CSI überlassen solltest, Hoss?“, fragte Ty pointiert.
    „Gib mir die Scheiß-Handschuhe“, knurrte Zane.
    Der

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