Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf & Davon

Auf & Davon

Titel: Auf & Davon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Madeleine u . Roux Urban
Vom Netzwerk:
gleich, und Henninger sank ein bisschen in sich zusammen. „Entschuldigung“, murmelte er.
    „Wir machen jetzt Folgendes“, sagte Zane knapp, nachdem er Henninger eine Weile finster angestarrt hatte. „Sie beschaffen uns alle Fallakten—die Originale, keine Kopien—und die Personalakten, an denen wir letztes Mal gearbeitet haben. Ich will ein Verzeichnis aller Beweisstücke, inklusive einer Liste von allen, die jedes einzelne Beweisstück angefasst haben, und von allen, die auch nur ein Blatt Papier zu diesem Fall beigetragen haben.“
    „Und diesmal kommt die Genehmigung dafür von ganz oben“, ergänzte Ty. „Keine Heimlichkeiten nötig.“
    Henninger blinzelte. Er sah vage besorgt aus. Schon öffnete er den Mund, ziemlich eindeutig für einen Fluch, fing sich aber im letzten Augenblick. „Ich will’s gar nicht wissen, oder?“
    Ty zuckte nur die Achseln und blickte wieder auf seinen unberührten Teller hinab.
    „Tun Sie, was ich gesagt habe. Rufen Sie uns an, wenn Sie alles beisammen habe, dann treffen wir uns wieder mit Ihnen und holen es ab. Sie haben meine Nummer.“ Zane rutschte aus der Bank und stand auf, holte ein Bündel Geldscheine aus der Tasche und warf einen Zwanziger auf den Tisch.
    Henninger sah leicht angeschlagen zu, wie Zane aufstand, und blickte dann wieder zu Ty, der ihn immer noch ausdruckslos anstarrte. „Ich mochte ihn irgendwie lieber, als er noch Sie war“, grummelte Henninger Ty zu.
    Ty warf ihm ein schwaches mitfühlendes Lächeln zu und stand ebenfalls auf. Zane verdrehte die Augen und gab Ty einen Schubs, um ihn in Bewegung zu versetzen. Ty schubste zurück, ziemlich kräftig, und knurrte Zane an, als sie das Restaurant verließen. Henninger drehte sich im Sitzen um und sah ihnen mit einem nachdenklichen Stirnrunzeln nach.
    Sobald sie draußen waren, holte Zane eine Zigarette heraus und zündete sie an. „Ich mag ihn immer noch nicht“, sagte er, als sie weitergingen.
    „Was meinst du damit, immer noch nicht?“, fragte Ty.
    „Er ist wie ein junger Hund. Hatten wir dieses Gespräch nicht schon mal?“, sagte Zane um seine Zigarette herum. Er blieb am Bordstein stehen, um darauf zu warten, dass die Ampel auf Grün schaltete.
    „Ich dachte, du hast kein Problem mit ihm?“, fragte Ty.
    „Anfangs nicht, aber wahrscheinlich nur deshalb, weil ich so damit beschäftigt war, mich über dich zu ärgern“, gab Zane zu. „Aber er ist so verdammt eifrig. So propper war ich nie.“
    Ty bedachte Zane mit einem Seitenblick und zuckte die Achseln. „Kommt wahrscheinlich darauf an, wen du fragst“, sagte er.
    Zane schaute Ty aus verengten Augen an. „Du hast eine Karikatur kennengelernt. Das weißt du doch.“
    „Ja, aber es macht trotzdem Spaß zu sehen, wie du dich darüber aufregst“, lachte Ty leise. Ein schwacher Abglanz von dem Mann, den Zane kennengelernt hatte, lag in seinem Blick.
    Sie lachten beide in sich hinein, während sie die Straße überquerten. Zane lächelte und zwinkerte Ty zu. „Dir macht es eben Spaß, mich zu reizen“, sagte er absichtlich zweideutig.
    „Da hast du verdammt Recht“, sagte Ty, und dann blieb er plötzlich stehen und trat Zane vors Schienbein.
    „Au!“, schrie Zane, aber er lachte dabei auch ein wenig vor Überraschung. Ty drehte sich wieder um und ging weiter.
    „Ab jetzt werde ich Stahlkappenstiefel tragen“, sagte Ty über die Schulter hinweg.
    Zane schnaubte ein Lachen. Sie gingen weiter, bis Zane plötzlich ohne Vorwarnung stehen blieb und über die Straße starrte. „Oooh—warte mal eben.“
    „Was?“, fragte Ty verwirrt. Er drehte sich um und folgte besorgt Zanes Blick.
    „Na komm schon“, befahl Zane. Er hörte sich plötzlich geradezu glücklich an. Er zog Ty hinter sich her bis zur nächsten Ecke, über die Straße und wieder ein Stück zurück bis vor das stilvoll dekorierte Schaufenster eines Buchladens.
    „Was?“, fragte Ty noch einmal und sah zu dem handgeschnitzten Ladenschild auf.
    „Ich habe von diesem Laden gehört“, sagte Zane und sah ebenfalls zu dem Schild auf. „Die sind spezialisiert auf Krimis, Action, Spannung…“ er hüpfte fast vor Aufregung.
    „Kriegst du nicht genug von dem Scheiß im echten Leben?“, fragte Ty und verdrehte die Augen. „Komm schon“, sagte er und wandte sich ab. „Ich mach‘ mir nichts aus Büchern.“
    „Aber ich schon. Trinkst du eben einen Espresso, oder so“, sagte Zane, machte die Ladentür auf und ging hinein.
    „Ich mach mir auch nichts aus Espresso“,

Weitere Kostenlose Bücher