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Auf & Davon

Auf & Davon

Titel: Auf & Davon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Madeleine u . Roux Urban
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zu nichts führen würde, wenn er über Zane sprach. „Das Konfetti hat mir besonders gefallen.“
    Ein weiteres leises Lachen kam als Erwiderung auf seine Worte. „Das hat eine Menge Planung erfordert. Ich wollte Sie wissen lassen, wie sehr ich es schätze, wenn jemand aufmerksam ist.“ Eine nachdenkliche Pause entstand, während die kratzende „Arbeit“ weiterging. „Schade. Wenn Sie meine Akte nicht so schnell gefunden hätten, hätten Sie weitermachen können.“
    „Ihre Akte?“, fragte Ty heiser.
    Der Mann summte als Antwort. „Ich liege irgendwo auf diesem netten kleinen Aktenstapel, den ihr da habt. Baltimore 2004“, antwortete er bedauernd. „Soweit ich weiß, warst du es auch, der das mit Poe rausgekriegt hat. Bravo, Ty, kann ich nur sagen. Eigentlich hätte ich erwartet, dass Zane da zuerst draufkommt. Wo er doch das Gehirn dieser Operation ist und so.“
    Ty runzelte die Stirn. Wenn er sowohl über die Akten Bescheid wusste als auch über die Tatsache dass Ty und nicht Henninger das mit Poe herausgefunden hatte, dann musste er mehrere Informationsquellen haben. Womöglich überall im Bureau.
    „Sie versuchen immer noch, den Fall zu lösen, was, Grady?“, fragte die verzerrte Stimme amüsiert. „Es hat Ihnen Spaß gemacht, oder etwa nicht? Ihrem Partner vielleicht nicht, aber Sie haben diesen Fall geliebt“, sagte er voll Zuversicht. „Wenn wir grade dabei sind, wo haben Sie eigentlich Special Agent Garrett versteckt?“, fragte er lauernd, als wüsste er die Antwort bereits. „Ich will doch schwer hoffen, dass er in Sicherheit ist.“
    Ty schluckte schwer und leckte sich die trockenen Lippen. Obwohl sie sich schon eine ganze Weile unterhielten, klang der Mann immer noch völlig vernünftig. Das war vielleicht sogar noch erschreckender als die Situation, in der Ty sich befand. Mit dem Kerl wäre leichter fertig zu werden gewesen, wenn er unter Wahnvorstellungen gelitten hätte.
    „Er ist sicherer als Sie“, murmelte Ty und verfluchte dabei seine Dummheit von vorhin. Wenn er bei klarem Verstand gewesen wäre, hätte er dem Mann erzählt, dass Zane tot oder bei dem Autounfall tödlich verletzt worden wäre. So hatte er jetzt praktisch Zanes Todesurteil unterschrieben.
    Das Kratzen hörte auf und die Stimme, die ihm antwortete, war voller Mitgefühl. „Er ist verletzt, nicht wahr? Er ist verletzt, und doch haben Sie ihn zurückgelassen, um an dem Fall zu arbeiten, oder, Grady?“ Der Mann schnalzte missbilligend mit der Zunge. „Sie konnten ihn einfach nicht loslassen, diesen Drang, Rache zu nehmen. Oh, das sollte Sie nicht überraschen. Ich wusste von Ihnen und Sanchez. Er hat die Verbindung nach Baltimore ebenfalls gefunden. Er hat sogar seinen alten Marine-Kumpel Ty Grady da unten in Maryland angerufen, um ihn danach zu fragen, aber du hast ihn nie zurückgerufen, was, Ty? Seit du hier bist, hast du dich ständig gefragt, worum es bei dem Anruf ging, oder etwa nicht? Du warst nicht da für Sanchez, und du wirst auch für Garrett nicht da sein.“
    Ty schloss die Augen und senkte den Kopf. Bei den Vorwürfen des Killers durchfuhr ein stechender Schmerz seine Brust.
    „Ah. Sie haben ihn also allein gelassen, oder? Peinlich, was? So behandelt man seinen Partner nicht. Sie sollten sich was schämen. Was er wohl denken wird, wenn Sie nicht zurückkommen? Er wird denken, Sie hätten ihn aufgegeben. Dass Sie ihn zurückgelassen hätten, weil er wertlos ist.“
    Ty leckte sich die Lippen und öffnete den Mund, um zu sprechen, aber die Worte wollten nicht kommen. Er schluckte mühsam und versuchte es nochmal. Diesmal schaffte er ein heiseres Krächzen: „Er ist ganz bestimmt erleichtert, mich los zu sein.“
    „Hmmm. Ich bin mir nicht sicher, ob ich Ihnen das glauben soll, Grady. Mit wem sollte er sonst zusammenarbeiten? Wer sonst würde mit ihm zusammenarbeiten wollen? Er ist eine tickende Zeitbombe.“ Ein leises Lachen. „Andererseits sind Sie das ja auch. Wenigstens schießen Sie mit echter Munition. Ohne Sie werde ich sogar noch leichter mit ihm fertig werden.“
    Ty war wieder still, und die merkwürdigen Geräusche fingen wieder an. Es hörte sich an wie ein leises Schmatzen, als sei ein Schuh im Schlamm steckengeblieben, gefolgt von einem langgezogenen Schaben und mehreren kurzen Kratzgeräuschen. Ty wurde nicht ganz schlau daraus. Aber während er lauschte, fand er sich niedergeschlagen damit ab, dass er sterben würde.

    S EARS brachte Zane ein weiteres Glas Saft. Er blätterte in

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