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Auf & Davon

Auf & Davon

Titel: Auf & Davon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Madeleine u . Roux Urban
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zwischen die gefallenen Ziegel.
    Ty stolperte auf dem unebenen Grund als Zane ihn absetzte und fiel auf Hände und Knie. „Henninger“, keuchte er. Ihm war schwindelig. „Es war Henninger“, sagte er drängend. Seine Stimme klang immer noch rau und heiser vom Chloroform und den verzweifelten Hilfeschreien.
    Zane brach neben ihm in die Knie und stützte sich mit beiden Händen auf dem Boden ab. Die Erschütterung tat nicht weh, und sein Arm hatte auch nicht wehgetan, als er Ty hochgehoben hatte. Stattdessen fühlte er sich heiß, schwindlig und benommen. Sein Puls raste gefährlich, und sein Magen brannte vor Übelkeit. Sein ganzer Körper schien zu summen und zu vibrieren. Er wusste genau, was mit ihm passierte.
    „Tot. Er ist tot“, stieß Zane grimmig hervor. Er versuchte sich daran zu erinnern, wann er das letzte Mal feste Nahrung zu sich genommen hatte und wie viele von welchen Pillen er geschluckt hatte. Eine Handvoll waren es gewesen, soviel wusste er noch, aber seine Erinnerung war sonst nur ein weißes Rauschen.
    Ty blinzelte ihn an. Sie lagen beide auf Händen und Knien und sahen aus, als hätten sie gerade einen Kampf verloren. Dabei hatten sie doch gewonnen. Er schluckte und nickte. Ihm fiel dazu nichts ein, was er hätte sagen können. Er spürte nur eine wirre Erleichterung, die ihn durchströmte.
    Zane umfasste Tys Hand und blickte mit glasigen Augen zu ihm auf. „Ich muss dich hier raus schaffen“, sagte er rau. Eine neue Welle von Adrenalin und Benommenheit überspülte ihn, und er konnte kaum das hysterische Gelächter unterdrücken, das aus ihm herausbrechen wollte. „Mir läuft die Zeit davon.“
    „Was ist denn mit dir?“, fragte Ty. Allmählich wurde er wieder klar im Kopf; er konnte schon fast wieder normal denken. „Hat er dich verletzt?“
    Zane brachte ein Kopfschütteln zustande und schaffte es, sich unbeholfen aufzurappeln. Er half Ty dabei mit auf, und dann stützten sie sich gegenseitig und schwankten gemeinsam auf das schummrige Licht zu. Zane schwitzte jetzt, seine Arme und Hände waren ganz klamm und zitterten, obwohl er Ty immer noch festhielt. „Nachdem ich ihn erledigt hatte, konnte ich mich kaum noch bewegen. Ich hab‘ die Pillen genommen, die du mir dagelassen hast, damit ich dich suchen gehen konnte.“
    „Alle auf einmal?“, fragte Ty entsetzt.
    Zane lachte, ein hohes, dünnes Lachen, das überhaupt nicht zu ihm passte.
    „Du hast eine Überdosis genommen“, murmelte Ty. „Scheiße“, stöhnte er und versuchte, alle seine Kräfte zusammenzunehmen, um Zane besser stützen zu können. Er strauchelte unter der Anstrengung.
    Zane schaffte ein schwaches Kichern. Er versuchte durchzuhalten, aber inzwischen zitterte er unkontrolliert am ganzen Körper. „Ich hab‘ schon Schlimmeres erlebt.“ Eigentlich nicht, aber… „Musste es schaffen. Musste dich finden.“ Der Schwindel packte ihn und ließ ihn torkeln. Beide Männer fielen auf die Knie; keiner von ihnen war stark genug, das volle Gewicht des anderen zu tragen. „Du warst im Dunkeln.“
    Sieverharrten viel zu lange kraftlos am Boden, ehe Ty sich wieder hochstemmte und Zane am unverletzten Arm packte, um ihn mühselig auf die Füße zu zerren. „Komm schon“, murmelte er. „Ich dachte, ich seh‘ das Tageslicht nie wieder; ich kann jetzt nicht hier drin mit dir sterben.“
    Zane lachte wieder. „Tageslicht. Ich seh‘ doch schon Sterne“, sagte er, während er neben Ty her stolperte. Er schluckte schwer, als sie ins Untergeschoß kamen. „Ty“, keuchte er schwach.
    „Nicht“, knurrte Ty beinahe zornig. Seine Beine wollten ihn kaum tragen und seine Hände waren taub, weil die Blutzufuhr so lange abgeschnitten gewesen war. „Wag‘ es ja nicht.“
    Mit einem Ruck wandte Zane sich zur Seite, fiel auf die Knie und begann heftig zu würgen, aber er war viel zu bedröhnt, um besorgt oder verlegen zu sein. Hinter ihm sank Ty ebenfalls wieder auf die Knie, er konnte nicht mehr stehen. Er beugte den Kopf und erschauerte. Nach einem Moment stemmte er sich gewaltsam hoch und zerrte Zane mühsam wieder auf die Füße.
    „Ich brauch‘ dich, Ty, mehr als alles andere“, bekannte Zane heiser, als der Aufzug in Sichtweite kam.
    Ty schloss die Augen, lehnte sich an Zane und versuchte, mit den unerwarteten Worten fertig zu werden. Er stützte nun fast Zanes ganzes Gewicht und zerrte seinen keuchenden Partner praktisch zu den Aufzugstüren. Als sie endlich im Aufzug waren und nach oben fuhren, wo sie, wenn Tys

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