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Auf & Davon

Auf & Davon

Titel: Auf & Davon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Madeleine u . Roux Urban
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Drogenrausches.
    „Ich komme, Ty“, murmelte er den sich schließenden Aufzugstüren zu. „Ich komme.“

    T Y KÄMPFTE und rief um Hilfe, bis seine Stimme heiser war und das Blut von seinen aufgescheuerten Handgelenken ihm an den Armen herunterlief. Aber die Ketten hielten fest, und nur die flackernde Kerze war Zeuge seiner Not.
    Bald bemerkte er, dass er hyperventilierte und zwang sich verzweifelt, ruhiger zu atmen. Er würde ganz sicher sterben, wenn er nicht ruhig blieb. Er schloss die Augen, stellte jedoch sofort fest, dass die Dunkelheit ohne das Licht der Kerze schwerer auf ihm lastete. Da öffnete er die Augen gleich wieder und starrte sehnsüchtig die Ziegel an. Sie waren ihm in dem engen Raum so nah und doch unerreichbar.
    Tim Henninger — und Ty versuchte immer noch zu begreifen, wie er dazu gekommen war, den Jungen so schrecklich falsch einzuschätzen—hatte Ty alle belastenden Beweismaterialien mit ins Grab gegeben. Seinen Plastik- Schutzanzug, seine Werkzeuge, den Eimer mit trocknendem Mörtel, und als besondere Grausamkeit, die Schlüssel zu Tys Fesseln. Sie lagen gerade außerhalb seiner Reichweite auf dem Boden.
    Ty blickte mit einem wachsenden Gefühl der Gelassenheit wieder auf die Kerze hinab. Er würde hier sterben. In der Dunkelheit. Er schluckte mühsam an dem Kloß in seiner Kehle vorbei und beobachtete die Kerze. Die Flamme war bereits alarmierend schwach geworden. Unter Tys Augen wurde die Flamme blau und begann in der wachsenden Dunkelheit im Todeskampf zu zucken.
    Ty zog die abgestandene, feuchte Luft mit einem tiefen Atemzug ein.
    Auf der anderen Seite der Mauer ertönte das schwache Echo einer Stimme. Tys Kopf fuhr hoch. Hatte er Halluzinationen? Er hätte schwören können, dass er in der Ferne einen Ruf gehört hatte. Er starrte auf die Ziegelmauer vor sich. Sein Körper wurde vor Kälte und beginnendem Schock von Krämpfen geschüttelt. Zu seinen Füßen spuckte die winzige Flamme, flackerte noch einmal heftig auf, dann zuckte sie ein letztes Mal und erstarb.
    Er versuchte, um Hilfe zu rufen, doch seine Stimme versagte.
    Der Wunsch, einfach die Augen zu schließen und sich vom Schlaf überwältigen zu lassen, wurde beinahe übermächtig. Dennoch hob Ty den Kopf, als er die Stimme wieder hörte. „Zane“, flüsterte er der Halluzination zu, nur ein Laut, kaum ein Wort. Halb benommen schnappte er nach dem letzten Rest Luft.

    Z ANE trat in das dunkle Untergeschoß, das nur von ein paar nackten Glühbirnen erleuchtet wurde, die von der Decke hingen. Er zitterte wieder, wenn auch jetzt vor manischer Energie statt vor Erschöpfung und Schmerz. Die Medikamente hatten ihn rasch im Griff gehabt, und nun schossen Adrenalin und Chemikalien mit Warp-Geschwindigkeit durch seinen Körper. Er ging an dem großen Heizkessel vorbei und sah sich mit der Waffe in der Hand rasch um. Er hatte keine Ahnung, ob Henninger einen Komplizen gehabt hatte oder nicht. Schließlich kam er an einen langen, schlecht beleuchteten Gang, von dem zu beiden Seiten Durchgänge abgingen, die mit Maschendraht verschlossen waren. Lagerräume.
    „Ty!“, brüllte Zane. Seine Stimme widerhallte in dem weiten, leeren Raum, als er weiter in den Gang vordrang. Nur das Echo antwortete auf sein Rufen. Schließlich erblickte er ein dunkleres Loch in der Wand am Ende des Ganges, wo es gar kein Licht gab. Tunnel, hatte Henninger gesagt.
    Zane konnte nicht in den roh aus dem Fels gehauenen Durchgang hineinsehen. Er klopfte sich rasch die Taschen ab, bis er sein Feuerzeug fand. Zum Glück hatte er sich von Ty noch nicht dazu überreden lassen, das Rauchen aufzugeben. Genervt von der beengenden Schlinge zog er seinen Arm heraus und ließ ihn herabhängen, dann hielt er das brennende Feuerzeug hoch und schaute auf den Schmutz unter seinen Füßen hinab. Grau, wie der Staub an Henningers Schuhen.
    „Ty!“, rief er wieder und ging in die Katakomben hinein, vorbei an den Nischen in den Wänden, die mit alten Kisten und Bauschutt gefüllt waren.
    Zane ging mit langen Schritten und hielt seinen verletzten Arm hoch, um die Flamme zu schützen. Er wäre fast weitergegangen, ehe ihm bewusst wurde, dass er gerade eine Stelle passiert hatte, wo eine Nische sein sollte, aber keine war. Er kehrte um und ihm blieb beinahe das Herz stehen, als er das Viereck aus eindeutig frischen Ziegeln in der Wand sah.
    „Ty… Ty!“, brüllte er, rannte zu der Nische und berührte die Wand. Der Mörtel war noch feucht. Er zog sein Messer und stocherte

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