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Auf & Davon

Auf & Davon

Titel: Auf & Davon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Madeleine u . Roux Urban
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Plan zu rufen. Erst vor kurzem, genauer gesagt erst vor zwei Tagen, hatte der Mann zwei ihrer eigenen Agenten getötet, so dass nun das FBI stark persönlich involviert war.
    Zanes Blick schweifte zurück zu Grady. Sehr gut in seinem Job, hatte Burns gesagt. Zane schloss daraus, dass Grady wohl undercover gearbeitet haben musste. Drogen, organisiertes Verbrechen, vielleicht Import/Export. Irgendwas, wozu dieses raue Image passte. In Zanes Verstand fingen die Rädchen an sich zu drehen, während er sich auszurechnen versuchte, wie ihre jeweiligen Fähigkeiten sich wohl ergänzen mochten. Oder eben auch nicht.
    „Ganz recht“, antwortete Burns, und klopfte mit seinem Kugelschreiber auf den Schreibtisch. „Und Sie werden sich beim New Yorker Büro — ordentlich angezogen, Grady — Montag um 11:00 Uhr vormittags melden. Ist das klar?“
    Damit waren sie entlassen, erkannte Zane. Er stand auf und nickte. „Ja Sir“, sagte er höflich. Zanes letzter Einsatzort mochte ein hochtechnisiertes Computerlabor gewesen sein, aber das war nicht alles, was er konnte. Er war ein verdammt guter Agent, und er wusste es. Aber er konnte nicht umhin, Tyler Grady als Schlange im Gras zu sehen, die im ungünstigsten Moment zustoßen und seinen ohnehin schon wackeligen Job vollends zum Kippen bringen konnte. Er konnte jetzt schon erkennen, dass dies hier nicht einfach werden würde. Eigentlich sah es eher so aus, als würde es verdammt hart werden. Aber obwohl seine Karriere noch auf so schwachen Füßen stand, dass ein einziger Windhauch sie einstürzen lassen konnte wie ein Kartenhaus, bot sich ihm hier auch eine einzigartige Chance. Wenn er es schaffte, mit diesem Mann zusammenzuarbeiten, würde ihn das ein großes Stück voranbringen. Und er würde es nicht zulassen, dass ein heruntergekommener Agent, der sich wie ein Riesenarschloch benahm, ihm in die Quere kam.
    Ty blieb sitzen und starrte Burns noch einen Moment lang an, dann stand er auf und trat näher an den Schreibtisch trat. Er stützte beide Hände auf die Tischplatte und zerknüllte dabei achtlos die Akte, die er noch in einer Hand hielt. Ty beugte sich vor und starrte seinen Chef wütend an. „Du solltest mich inzwischen wirklich besser kennen, Dick“, murmelte er. „Meine Partner halten nicht lange durch.“
    „Das sollte sich in diesem Fall besser ändern“, erwiderte Burns, ohne sich über den frechen Ton zu empören.
    „Du hast es mir versprochen“, murmelte Ty vorwurfsvoll.
    „Das nehme ich hiermit zurück“, antwortete Burns emotionslos. „Geh nach Hause und unter die Dusche, Ty. Du stinkst, verdammt noch mal.“
    Ihre Stimmen waren leise, aber Zane hatte genug gehört. Burns’ letzte Worte zu Ty waren eindeutig, und Zanes Lippen zuckten, als er sich umdrehte, um voranzugehen. Dieser Ty Grady musste irgendein besonderer Superstar sein, dass der Assistant Director ein solches Verhalten in Kauf nahm. Entweder das, oder er hatte was mit jemandem weiter oben in der Hackordnung, dachte Zane kalt. Er gestattete sich eine leichte Grimasse, als er ins Vorzimmer trat. Solche Gerüchte hatte er auch schon über sich selbst gehört. Mehr als einmal.
    Ty folgte ihm und starrte Zane eine Weile an, während die Sekretärin angewidert in seine Richtung schnüffelte. „Je eher wir das hier hinter uns bringen, desto schneller können wir zum Status Quo zurückkehren. Verstanden?“, sagte er schließlich zu seinem neuen Partner.
    Zane hielt es für unter seiner Würde, darauf zu antworten. „Kann ich die Akte sehen, bitte?“, fragte er höflich.
    „Besorg dir doch selber eine“, antwortete Ty, drehte sich um und stapfte aus dem Büro.
    Zane blieb noch einen Moment stehen. Ihm war buchstäblich die Kinnlade runtergefallen. Was für ein unhöflicher, unerträglicher, egoistischer, stinkender Hurensohn dieser Ty Grady doch war. Zane würde sich etwas einfallen lassen müssen, um ihn schlichtweg auszublenden. Andernfalls konnte es sein, dass er dem Drang nachgab und das Arschloch einfach umbrachte, um die Menschheit von ihm zu befreien.

    T Y SA ß in einem Restaurant um die Ecke von seiner Wohnung, das nachts geöffnet war, und las die Akte zum vierzehnten Mal, während er in seinen Spiegeleiern mit Speck herumstocherte. Die Dokumente hatten inzwischen fettige Fingerabdrücke und einige Flecken, aber Ty nahm das gar nicht wahr. Er sah nur die Fakten des Falles. Es war einer der faszinierendsten Fälle, über die er jemals gelesen hatte oder an denen er je beteiligt

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