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Auf dem Schlachtfeld der Liebe

Titel: Auf dem Schlachtfeld der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Alaina.
    Also hatte Jerome seinen Vetter und dessen Frau gefunden. Jetzt konnte er seine Gefangene nicht länger festhalten. Sie wollte aufstehen. Doch da begann sich der Raum zu drehen.
    Wieder Stimmen. Draußen vor der Tür. Jerome McKenzie, der mit dem Wachtposten sprach.
    »Schläft Miss Magee?«
    »Wie ein Lämmchen, Captain.«
    »Bringen Sie das Boot mit dem Nachschub zur Lady Varina. Im Morgengrauen gehe ich an Bord. Was ist mit der Maid of Salem!«
    »Die steuert hierher, und ihr Begleitschiff ist in den Untiefen auf Grund gelaufen - so wie Sie's unseren Männer befohlen haben, Captain. Zum Glück war der Kapitän klug genug, um sofort zu kapitulieren, und er versicherte unseren Leuten, die Beute, die wir suchen, sei unterwegs, mit planmäßigem Kurs.«
    »Verluste? Verletzungen?«
    »Beim ersten Schußwechsel wurde ein Yankee getötet, und eine Kugel traf Jimmy Meyers ins Bein. Ein glatter Durchschuß. Wenn er morgen in nüchternem Zustand aufwacht, ist er wieder putzmunter.«
    »Und die Yankees?«
    »Gestrandet, Sir, mit genug Wasser- und Lebensmittelvorräten. O'Hara dachte, Sie würden die Landsleute der armen Schiffbrüchigen verständigen, damit sie abgeholt werden können - nachdem wir die Maid of Salem gekapert
    haben.«
    Dann herrschte wieder Stille. Behutsam richtete Risa sich auf, blinzelte und schüttelte den Kopf. Jede winzige Bewegung fiel ihr unendlich schwer. Großer Gott, welche Droge hatte man ihr verabreicht? Aber sie mußte aufstehen und verschwinden - oder Ian finden.
    Irgendwie schaffte sie es, aus dem Bett zu steigen. Sie wankte zur Tür und öffnete sie. Kein Wachtposten, dem Himmel sei Dank! Während sie sich mit einer Hand an der Wand entlangtastete, folgte sie dem Flur im Schneckentempo und bekämpfte ein heftiges Schwindelgefühl. Plötzlich erstarrte sie. In ihren Augen brannten unerklärliche Tränen, als sie Ians Stimme hörte. Sie blieb im Dunkel stehen und spähte in den Salon, wo die zwei Vettern vor dem Kamin standen.
    Nun wußte sie, warum sie Jerome beim Anblick seines Rückens für Ian gehalten hatte. Beide waren gleich groß, breitschultrig und muskulös, abgehärtet vom Krieg, in dem sie seit zwei Jahren kämpften. Aber jetzt sah sie in Jerome McKenzies Gesicht mit den hohen Wangenknochen das indianische Erbe noch deutlicher. Ein faszinierendes Gesicht, im rötlichen Feuerschein ...
    »Ich weiß nicht, wie ich dir danken soll«, seufzte Ian.
    Jerome zuckte die Achseln und grinste etwas verlegen. »Manchmal ist Blut dicker als der Krieg.«
    »In der Tat. Und ich wünschte, wir könnten den Kampf beenden.«
    »Das geht nicht«, erwiderte Jerome leise.
    »Nein, natürlich nicht. Tante Teela sagte, Risa würde noch schlafen, und ich möchte sie nicht stören. Richtest du ihr aus, ich wäre ihr von ganzem Herzen dankbar?«
    »Das weiß sie ohnehin.«
    »Segelt sie mit dir?«
    »Das haben wir doch schon besprochen. Ich will sie möglichst bald auf neutralen Boden bringen.«
    »Risa - auf einem feindlichen Schiff?«
    »Sie versteht, in welcher Position ich mich befinde.«
    »Gewiß, Risa versteht alles«, meinte Ian.
    O nein, protestierte Risa stumm. Wie traurig seine Stimme klang ... Er liebte seine Frau. Aber er hat auch mich geliebt, dachte sie, und mit mir von der Zukunft geträumt. Vor so langer Zeit...
    Er schüttelte Jeromes Hand. »Nun will ich mich verabschieden. Ich muß meine Männer wissen lassen, daß ich am Leben und unverletzt bin. Kümmert euch inzwischen um Alaina.« Zögernd fügte er hinzu: »Und um Risa. Wahrscheinlich wird sie Höllenqualen ausstehen. Sie ist eine überzeugte Unionsanhängerin. Trotzdem wird sie dich auf dein Schiff begleiten und nicht zulassen, daß wir einander ihretwegen töten.«
    Von glühendem Zorn erfaßt, beobachtete Risa die beiden Männer. Offenbar hatte sie nach Luft geschnappt, denn sie wandten sich zur Tür. Jerome sah sie im Schatten
    stehen und eilte zu ihr. Als sie schwankte, legte er einen Arm um ihre Taille. »Oh, Sie sind erwacht, Miss Magee.«
    »Erstaunlich, nicht wahr?«
    Seine Augen verengten sich, und sein kraftvoller Körper versperrte ihr die Sicht auf Ian. »Allerdings«, stimmte er zu, so leise, daß Ian nichts hörte. »Wagen Sie bloß nicht, meinen kriegsmüden Vetter um Hilfe zu bitten. Sie haben mir Ihr Wort gegeben, Miss Magee. Halten Sie sich dran, oder ich hänge Sie eigenhändig auf, mit den Füßen nach oben!«
    »Drohen Sie mir?«
    »Nicht nur das. Keine Sekunde lang würde ich zögern, meine Drohung

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