Auf dem Schlachtfeld der Liebe
zerriß.
Unwillkürlich ließ er sie los, und sie sprang auf. Am
Griff des Entermessers hing ein langer weißer Stoffstreifen.
»Oh, verdammt!« schrie sie. Verzweifelt schaute sie sich nach Big Tim und Jeremiah um. Aber beide waren verschwunden, und sie sah nur das Pferd, das in einem Wäldchen in der Nähe des Wasserrands wartete. Inzwischen war auch Jerome aufgestanden. »Niederträchtiger Rebell!« giftete sie und stürmte an Land.
Wie eine Fahne flatterte das zerfetzte Hemd hinter ihr her. Nach wenigen Schritten hatte er sie eingeholt, umschlang sie mit beiden Armen, und sie stürzten wieder -diesmal in den feuchten weißen Sand.
Während sie auf dem Rücken lag und nach Luft rang, kniete Jerome über ihren Hüften. Das zerrissene Hemd entblößte ihre Brüste, und sie wußte es. Ihre Blicke trafen sich.
Erfolglos suchte sie nach passenden Worten. Ihre Lippen zitterten. »Rebell!« war das Beste, was ihr einfiel.
»Yankee!« konterte er.
Heftige Atemzüge hoben und senkten ihre Brüste.
Jeromes Finger streiften ihre Wange, und das Feuer, das die Berührung in ihrem Körper entfachte, verblüffte sie. Nur die Sonne - der Wein - der blaue Himmel - das kurze Gefühl der Freiheit - die rauschende Brandung ...
Langsam neigte er sich herab, küßte sie, und die Flammen loderten noch heißer. Jeromes Mund verschmolz mit ihrem, seine Zunge teilte ihre Lippen, seine Hand glitt über ihren Hals, ihre Schulter, ihre Brüste.
Das darf ich nicht tun, sagte sie sich. Doch sie konnte nicht klar denken. Die ganze Welt schien sich zu drehen -der Strand, das Meer, der rote Glanz des Sonnenuntergangs. Und Jeromes Leidenschaft schürte die Hitze in ihrem Blut. Er umfaßte eine ihrer nackten Brüste, seine Finger spielten mit der Knospe. Verwirrt wand sie sich umher, wollte ihren Gefühlen entrinnen und zugleich noch viel mehr empfinden.
Noch nie war sie so geküßt worden, so verführerisch und fordernd. Von einer süßen Schwäche betört, schloß sie die Augen. Vage spürte sie, wie an der Schnur gezerrt wurde, die Jeremiahs etwas zu große Breeches in ihrer Taille zusammenhielt. Jeromes Finger wanderten über ihren Bauch, zum weichen Kraushaar zwischen ihren Schenkeln. Jetzt mußte sie protestieren. Aber es gelang ihr nicht.
Alle ihre Sinne wurden geweckt, die Liebkosungen faszinierten und erregten sie.
Nach einer Weile löste Jerome seinen Mund von ihrem. Sie öffnete die Augen nicht. Trotzdem wußte sie, daß er erwartete, sie würde seinen Blick erwidern. Das konnte sie nicht. Sie spürte wieder seine Lippen - diesmal auf ihrem Hals, auf einer ihrer Brüste. Aufreizend umkreiste seine Zunge die Knospe. Risas Finger schlangen sich in sein Haar. Nun müßte sie seinen Kopf wegziehen. Statt dessen preßte sie ihn an sich. Die Glut in ihrem Körper wuchs, und sie versuchte dagegen anzukämpfen. Sonst würde sie später bittere Reue empfinden. Doch sie vermochte sich dem Zauber nicht zu entziehen. Nur ein einziges Mal in ihrem Leben hatte sie einen Mann geliebt und keine Erfüllung gefunden, weil sie zu sittsam gewesen war.
Jetzt empfand sie keine Liebe. Nicht zu ihrem Feind. Es war etwas anderes, das sie jedesmal erfaßte, wenn sie McKenzie sah und seine Stimme hörte. Sie wollte sich dagegen wehren. Die Entscheidung lag bei ihr. Wenn er sie auch gefangenhielt und ihre Fluchtversuche immer wieder vereitelte - wenn sie protestierte, würde er sofort von ihr ablassen. Das wußte sie.
Doch sie konnte ihm nicht Einhalt gebieten - schon gar nicht, während er die intimste Zone ihrer Weiblichkeit berührte. Ein heftiges Zittern durchströmte ihren ganzen Körper. Plötzlich wurde ihre Hose nach unten gezerrt, und sie lag nackt in der Sonne und im Sand - nackt bis auf die Fetzen ihres Hemds. Ihre Augen blieben geschlossen.
Verwirrt hielt sie den Atem an, als Jerome ihre Beine auseinanderschob. Dann spürte sie seine heißen Lippen auf ihren Brüsten, ihrem Bauch - noch tiefer ... Ein halb erstickter Schrei entrang sich ihrer Kehle. Jetzt würde sie protestieren, könnte sie zusammenhängende Worte finden. Aber er hob ihre Hüften ein wenig hoch, und seine Zunge bewegte sich so unwiderstehlich zwischen ihren Schenkeln, eine feurige Verführung ihres zarten, unschuldigen Fleisches - beängstigend und wundervoll zugleich, so intensiv, daß sie zu sterben glaubte, von unbeschreiblichen Gefühlen überwältigt.
Sie zog an seinem Haar, warf den Kopf im Sand hin und her. Viel zu spät würgte sie ein »Nein« hervor, wenige
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