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Auf dem Schlachtfeld der Liebe

Titel: Auf dem Schlachtfeld der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Tim immer noch bei uns?«
    »Aye, und beide finden, Sie hätten einen Tag an der frischen Luft verdient. Obwohl Mr. Douglas ein bißchen streng wirkt - er ist sehr nett, und er befolgt nur seine Befehle. Er weiß, was für wichtige Aufgaben wir erfüllen.«
    »Kennt er auch die Gefahren, die damit verbunden sind? Die Unionsblockade wird euch immer dichter umzingeln. Eines Tages werden die Yankees euren Captain aus dem Wasser jagen, und du bist zu jung, um ein solches Schicksal zu erleiden.«
    Er grinste zuversichtlich. »O nein, Captain McKenzie ist unschlagbar, und bisher wurden unsere Schiffe kaum beschädigt. Letzte Nacht sind wir an ein paar Yankees vorbeigesegelt. Die haben uns gar nicht bemerkt. In diesen Gewässern, zwischen den Riffen und Untiefen, finden sie sich längst nicht so gut zurecht wie wir. Nun, Miss Magee? Wollen Sie jetzt zum Strand reiten?«
    »Und ob ich das will!« Sie stellte das Tablett beiseite und küßte Jeremiahs Wange.
    »Aber Sie müssen versprechen, daß Sie sich anständig benehmen werden. Hier können Sie nicht fliehen.«
    Voller Sehnsucht nach frischer Luft, gab sie ihm ohne Zögern ihr Wort. Dann fragte sie sich, ob man einen Feind belügen durfte. Wenn sie eine Gelegenheit fand, war sie doch verpflichtet, einen Fluchtversuch zu unternehmen, oder?
    Mr. Douglas ließ sich nirgends blicken, als sie mit dem Jungen über das Deck ging, an ein paar Besatzungsmitgliedern vorbei, und die Landebrücke betrat. Dort warteten Big Tim und ein kleiner Seminole neben drei Pferden. Risa sah die Siedlung, die Jeremiah erwähnt hatte - mehrere Holzhütten, mit Palmwedeln gedeckt. Wie sie gehofft hatte, lag ein Dutzend kleine Boote am Ufer. Vielleicht würde ihr die Flucht gelingen.
    Aber jetzt noch nicht. Für vier Personen standen nur drei Pferde bereit. Risa mußte mit Big Tim im Sattel sitzen. Und wie sollte man einem Gorilla entkommen?
    Sobald sie den Strand erreichten, verschwand der Indianer, den man ihr als Johnny Lightfoot vorgestellt hatte, mit den Pferden. Der Sand war leuchtendweiß, der Himmel tiefblau, weit und breit keine Menschenseele, nur Vögel.
    Genüßlich atmete Risa die reine Luft ein.
    Jeremiah hatte einen Picknickkorb vollgepackt, mit saftigen Orangen, Räucherfisch, frischem Brot und einer Flasche köstlichem Burgunder - nicht zu süß, nicht zu trocken. Angesichts dieser Mahlzeit fand sie ihre Gefangenschaft zum erstenmal erträglich.
    Sie streckte sich auf einer Decke aus, spürte die Sonnenwärme, den sanften Wind. Natürlich war der gebräunte Teint, den sie sich einhandeln würde, nicht fashionabel. Aber das bereitete ihr keine Sorgen.
    An einem Ende des Strands hielt Big Tim Wache, am anderen Jeremiah. Kurz vor Sonnenuntergang kam der Junge zu ihr. »Tut mir leid, Miss Magee, jetzt müssen wir zum Schiff zurückkehren.«
    »Wirklich?«
    Er nickte ernsthaft.
    Widerstrebend stand sie auf, fühlte sich ein bißchen schwindlig von der Hitze und vom Wein.
    »Nur noch eine Minute, Jeremiah«, bat sie und ging zum Meer.
    »Miss Magee!« rief er nervös.
    Doch sie watete ins Wasser und benetzte die Breeches des Jungen, die sie immer noch hartnäckig trug. Nach einer Weile wandte sie sich schuldbewußt zu ihm. Er verdiente es nicht, daß sie ihm Ärger machte. »Bleiben wir noch eine Weile hier, Jeremiah.«
    Energisch schüttelte er den Kopf und folgte ihr. »Wir hätten gar nicht hierherreiten dürfen ...«
    Als er näher kam, bückte sie sich und spritzte ihn an. Dann rannte sie lachend davon. Vorerst dachte sie nicht an ihre Fluchtpläne. Das Meer schimmerte wundervoll. Unter ihren nackten Füßen fühlte sich der Schlamm warm und weich an. Und es tat so gut, nach der langen Gefangenschaft die Beine zu bewegen. Jeremiah lief ihr nach.
    Belustigt drehte sie sich um. Er wollte nach ihr greifen, aber sie sprang blitzschnell beiseite. Da verlor er das Gleichgewicht und fiel der Länge nach ins seichte Wasser. Prustend rappelte er sich auf.
    »So ein junger Mann müßte mich doch mühelos einfangen«, hänselte sie ihn.
    »Bitte, Miss Magee, das ist kein Spiel...«
    O ja, es war ein Spiel, und sie würde es gewinnen. Big Tim war am südlichen Ende des Strands postiert. Vermutlich hätte er einen Güterzug aufhalten können. Aber vermochte dieser Riese schnell genug zu laufen, um sie einzuholen? Der Wein verlieh ihr ein unerschütterliches Selbstvertrauen - oder den Leichtsinn, den sie jetzt brauchte. Sie rannte nordwärts, in die Richtung der Siedlung, wo die vielen Boote am

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