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Auf dem Schlachtfeld der Liebe

Titel: Auf dem Schlachtfeld der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Ufer lagen.
    Der Weg war weit. Als sie innehalten mußte, um Atem zu schöpfen, drehte sie sich um und sah Jeremiah auf sich zulaufen. Plötzlich blieb er stehen. Hatte sie einen zu großen Vorsprung gewonnen? Fürchtete der Junge, er würde sie nicht einholen? Oder war auch ihm die Luft ausgegangen? Er schaute völlig verängstigt drein, und sie verspürte neue Gewissensbisse.
    Armer Jeremiah. Wenn sie ihm entwischte, würde er in Teufels Küche kommen. Aber was konnte McKenzie ihm schon antun? Vor Risas geistigem Auge tauchte eine erschreckende Vision auf - Jeremiah, an einen Mast gebunden, und der Captain, der Mr. Douglas befahl, die neunschwänzige Katze zu schwingen ... Nein, solche Greueltaten wurden nur in alten Piratenzeiten begangen, versuchte sie sich einzureden.
    Und doch ... In der Union Army waren Deserteure gebrandmarkt und erschossen worden, sogar halbe Kinder. Das hatte Risas Vater erwähnt ...
    Sie durfte nicht länger nachdenken und sich keine Sorgen um Jeremiah machen. Immerhin hatte er sie mit einer Droge betäubt. McKenzie würde ihn bestimmt nicht erschießen. Jetzt mußte sie ihre Chance nutzen und fliehen. Entschlossen wandte sie sich von Jeremiah ab, wollte weiterlaufen - und erstarrte. Vor ihr stand jemand. Im Licht der sinkenden Sonne sah sie nur eine Silhouette. Eine riesige Gestalt versperrte ihr den Weg. Big Tim? Nein, er hatte am anderen Ende des Strands Wache gehalten und den Jungen, von dem er inzwischen sicher alarmiert worden war, noch nicht erreicht.
    Als sich der rötliche Schimmer etwas verdunkelte, erkannte sie einen Reiter. Nun lenkte er das Pferd durch seichte Wellen zu ihr. Jerome McKenzie.
    Warum sie davonrannte, wußte sie nicht. Es war albern und absurd, denn sie befand sich zwischen zwei Fronten. In ihren Ohren dröhnte es, und sie glaubte das Rauschen ihres Blutes zu hören. Nein - das Pferd sprengte heran.
    Verzweifelt watete sie ins tiefere Wasser, tauchte unter, versuchte zu schwimmen.
    Bald mußte sie Atem holen und sah das Pferd, einen kräftigen Grauschimmel, in einer hohen Fontäne auf sich zugaloppieren, McKenzie sprang aus dem Sattel. Ehe sie aus seiner Reichweite waten oder schwimmen konnte, packte er ihre Schultern, und beide stürzten in die Brandung.
    Dann sprang er auf, zog sie hoch und ließ sie los. Ein weiterer Fluchtversuch wäre sinnlos gewesen. Angstvoll starrte sie ihn an. Sein feuchtes Haar hing ihm in die Stirn, die blauen Augen spiegelten das Meer wider. Unter dem nassen weißen Hemd zeichneten sich seine starken Muskeln ab, die Breeches schmiegten sich an die sehnigen Schenkel. Die Hände in die Hüften gestemmt, erwiderte er Risas Blick, ohne seine Wut zu verhehlen. Aber trotz ihrer Furcht spürte sie die sinnliche Macht, die er ausstrahlte, die ihren Puls beschleunigte, und sie erschrak über ihre eigenen Gefühle.
    »Habe ich Sie nicht gewarnt?« stieß er hervor.
    »Und wenn schon! Sie haben mich entführt, gefangengenommen und gedemütigt. Was können Sie mir sonst noch antun?« Erbost stürzte sie sich auf ihn und trommelte mit beiden Fäusten gegen seine Brust. »Was denn, Captain? Sagen Sie's mir!«
    Stahlharte Finger umklammerten ihre Handgelenke. »Oh, da gibt's noch eine Menge, was ich Ihnen antun könnte, Miss Magee«, erwiderte er gedehnt und ließ sie
    los.
    »Drohen Sie mir?«
    »Allerdings.«
    War es der Wein oder der Zorn, der ihr ungeahnte Kräfte verlieh? Schreiend warf sie sich auf ihn. Der Aufprall brachte ihn aus dem Gleichgewicht, und er taumelte nach hinten.
    Endlich hatte sie ihn besiegt.

8
    Doch sie konnte ihren Triumph nur für Sekunden genießen.
    Ehe er in die Wellen fiel, schnappte er Risas Arme und riß sie mit sich. Glitzerndes Wasser spritzte empor, als sie untertauchten.
    Vergeblich suchte sie sich zu befreien, aber er zerrte sie hoch, so daß beide im Schlamm knieten.
    »Sie benehmen sich wahrlich nicht wie ein Südstaaten-Gentleman!« keuchte sie. »Allein schon Ihretwegen müßte der Süden den Krieg verlieren. Man sollte Sie in einem dunklen Verlies verhungern lassen, erschießen oder erhängen ...«
    »Wissen Sie was, Miss Magee?« unterbrach er sie. »Sie verhalten sich keineswegs wie eine Dame. Statt Ihr Schicksal ergeben hinzunehmen wie eine normale Frau -eine normale Kriegsgefangene ...«
    »Ach, gehen Sie doch zum Teufel!« Mit aller Kraft versuchte sie, ihn wegzustoßen.
    »Hören Sie ...« Jerome verstummte erstaunt, als ihr Baumwollhemd an seiner Messerscheide hängenblieb und

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