Auf dem Zeitstrom
Buschmann-Hottentotten an sich gerissen, sondern auch neun Meilen vom Reich der Ulmaks erobert. Als er damit fertig war, schickte er eine Flotte gegen das drei Meilen breite Land der Fuchsindianer los, deren Gebiet sich an das der Ulmaks anschloß. Auch diesen Staat verleibte er seinem wachsenden Imperium ein. Er ließ die Hälfte der Indianer töten und begann danach wieder mit Parolando um den Holzpreis zu feilschen. Jetzt wollte er auch noch ein Amphibienboot in der Art der Feuerdrache 1 haben.
Zu diesem Zeitpunkt war das zweite Boot dieses Typs beinahe fertig.
Mittlerweile hatten fünfhundert Schwarze Parolando verlassen. Eine gleiche Anzahl von Draviden wanderte aus Hackings Gebiet ein. Sam hatte sich mit Händen und Füßen dagegen gesträubt, die Wahhabi-Araber aufzunehmen, und es zumindest durchgesetzt, daß die Inder als erste kamen. Das schien Hacking zwar nicht sonderlich zu gefallen, aber schließlich konnte man sich in Parolando darauf berufen, daß keinerlei Abmachungen darüber getroffen worden waren, welche Gruppe zuerst in ihr Gebiet einwanderte.
Schließlich sandte Hacking, den seine Spione inzwischen von den Forderungen Iyeyasus unterrichtet hatten, eine Botschaft. Auch er wolle einen Feuerdrachen, hieß es, und er sei bereit, im Austausch dafür eine große Menge an Mineralien herauszurücken.
Publius Crassus und Tai Fung schlossen sich plötzlich zusammen und starteten eine gemeinsame Invasion auf das Gebiet, das ihnen gegenüber lag. Dort lebten Steinzeitmenschen aus allen Gebieten und den unterschiedlichsten Zeiten der Erde auf einem vierzehn Meilen langen Uferstreifen. Die Invasoren töteten die Hälfte der Bevölkerung mit ihren überlegenen Eisenwaffen und versklavten den Rest. Dann setzten auch sie ihre Holzpreise herauf, blieben jedoch ein wenig unterhalb der Forderung Iyeyasus.
Spione berichteten, daß Chernsky, der ein vierzehn Meilen langes Gebiet nördlich von Parolando beherrschte, Soul City einen Besuch abgestattet hatte. Was er dort gewollt hatte, war allerdings nicht herauszufinden gewesen, da Hackings Spionageabwehrnetz sich als hundertprozentig dicht erwies. Sam hatte acht schwarze Spione auf Hacking angesetzt und wußte, daß es John gelungen war, mindestens ein Dutzend abzuschicken. Eines Tages wurden von unbekannten Leuten während der Nacht die Köpfe aller Spitzel über die das Ufer umsäumende Palisadenwand Parolandos geworfen.
Und eines Nachts tauchte van Boom bei Sam auf und berichtete, daß er Firebrass getroffen habe.
»Er hat mir die Position des Chefingenieurs auf dem Schiff angeboten«, erzählte er.
»Erhat Ihnen das angeboten?« fragte Sam. Er war dermaßen erschrocken, daß ihm beinahe die Zigarre aus dem Mund fiel.
»Ja. Er hat es zwar nicht geradeheraus gesagt, aber sein Angebot war unverkennbar. Hackings Leute werden das Schiff an sich reißen, und dann soll ich Chefingenieur werden.«
»Und was haben Sie ihm auf dieses nette Angebot erwidert? Verlieren können Sie schließlich nichts, egal was Sie auch tun.«
»Ich sagte ihm, er solle nicht um den heißen Brei herumreden, sondern offen sein. Er grinste zwar, sagte aber nichts. Ich erklärte ihm, daß ich zwar keinen Eid auf Sie geleistet hätte, aber auf ein Angebot von Ihnen eingegangen und damit zufrieden sei; daß ich nicht die Absicht hätte, Sie zu betrügen und ich, falls Hacking Parolando überfiele, dieses Land nach Kräften verteidigen würde.«
»Das ist gut, ausgezeichnet!« erwiderte Sam. »Hier, nehmen Sie einen Schluck Bourbon. Und eine Zigarre. Ich bin stolz auf Sie, und gleichzeitig auf mich: Wer hat schon das Glück, derart loyale Mitarbeiter zu haben? Aber ich wünschte… ich wünschte…«
Van Boom sah ihn über den Rand des Bechers hinweg an.
»Ja?«
»Ich wünschte, Sie wären zum Schein auf sein Angebot eingegangen. Möglicherweise hätten wir so eine Menge Informationen aus ihm herausholen können.«
Van Boom stellte das Trinkgefäß ab und stand auf. Er war sichtlich ungehalten. »Ich bin doch kein dreckiger Spitzel!«
»Bleiben Sie hier«, sagte Sam, aber van Boom ignorierte ihn. Eine Minute lang stützte Sam den Kopf in seine Hände und starrte den ungeleerten Becher des Ingenieurs an. Nach einer Weile nahm er ihn in die Hand. Niemand sollte ihm nachsagen, er ließe einen guten Whisky umkommen. Nicht einmal einem schlechten konnte das in seiner Gegenwart passieren. Aber schließlich lieferten die Gräle nur die besten Sachen.
Van Booms Skrupel irritierten ihn ein
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