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Auf den Flügeln der Sehnsucht

Auf den Flügeln der Sehnsucht

Titel: Auf den Flügeln der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Burgemeister
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ein Licht gezeigt am Horizont, und ich hab dankbar danach gegriffen – und dich kennengelernt“, fügte er lächelnd hinzu und legte einen Arm um seine Begleiterin. „Am besten, ich geh mit dir heim und sag ihm, dass du die Frau bist, die ich heiraten will." Er biss sich erschrocken auf die Lippen. Eigentlich hatte er seinen Heiratsantrag ganz anders formulieren wollen, viel liebevoller und romantischer. Und nun war er einfach so damit herausgeplatzt.
        Marion saß ganz still da und starrte geradeaus vor sich hin. Doch sie sah eigentlich gar nichts, weil ein Tränenschleier ihr die Sicht versperrte. Jetzt erst konnte sie Lena nachfühlen, was sie bei dem lieblosen Antrag ihres Bruders hatte empfinden müssen.
       "Bitte, Marion, entschuldige, was ich eben gesagt habe." Werner drehte sich zu ihr um. Ganz sanft streichelte er ihre Wange, ohne den Blick von ihr zu lassen. "Ich... hab mich schon bei unserer ersten Begegnung in dich verliebt, Marion, und ich möchte gern den Rest meines Lebens an deiner Seite verbringen."
       "Meinen Bruder wird es freuen, wenn er keine Angst haben muss wegen dir", sagte sie nur und kämpfte gegen die aufsteigenden Tränen an.
       "Sonst has t du nichts zum sagen?"
       "Ich hab dich auch lieb, du Depp. Nur hab auch ich mir einen Heiratsantrag gan z anders vorgestellt. Anscheinend seid ihr Mannsbilder alle gleich, hoffnungslos unromantisch vom Scheitel bis zur Sohle."
       Werner senkte den Kopf. Da fiel sein Blick auf eine zarte blaue Blume, die direkt neben ihm ihr Köpfchen den letzten Sonnenstrahl en entgegenstreckte. Er zupfte sie vorsichtig ab und reichte sie Marion. "Vergiss nie, dass ich der Mann bin, der dir sein Herz geschenkt hat. Willst du mich heiraten?"
       "Ja, ich will. Tausendmal ja", jubelte die junge Frau und drückte das kleine Blümchen an sich, als sei es das schönste und teuerste Schmuckstück. Dann fanden sich ihre Lippen endlich zu einem innigen Kuss, der so lange dauerte, dass sie nicht einmal die dunklen Wolken sahen, die am Himmel aufzogen.
       Erst als der erste Blitz die Dämmerung zerschnitt und ein lauter Donner sofort folgte, fuhren die beiden erschrocken auf. "Jetzt hat es irgendwo eingeschlagen", stellte Marion totenblass fest. "Wir müssen heim."
       Ganz fest griff Werner Saalbach nach der Hand seiner Verlobten. "Ich werde mit dir gehen, dann kann ich deinen Bruder gleich kennenlernen und ihn um deine Hand bitten."
      Marion lachte. "Du hast sie doch schon die ganze Zeit in der deinen." Sie schmiegte sich an ihn, während sie den Heimweg antraten.
      Plötzlich jedoch blieb Marion stehen. "Das sind doch Rauchwolken", stellte sie entsetzt fest. "Sie kommen aus der Richtung vom Baumannhof. Frank... Himmel... es brennt. Frank und der alte Bauer sind ganz allein. Das Gesinde hat heut e Ausgang." Sie begann zu rennen, als sei der Teufel hinter ihr her.
       "Marion, w arte Marion, das bringt doch nichts. Wir müssen die Feuerwehr rufen." Werner blieb trotz des heftigen Sturms, der mit einem Mal eingesetzt hatte, stehen und holte sein Handy aus der Hosentasche. Doch an dieser Stelle hatte er kein Netz, die Leitung war tot. Erst als er es an einigen weiteren Plätzen versucht hatte, bekam er endlich eine Verbindung.
       Marion rannte inzwischen weiter, voll Furcht, was sie zuhause erwartete. Und sie hatte sich nicht geirrt. Dem Wohnhaus war nicht viel passiert, doch die Scheune stand in vollen Flammen. Der alte Bauer kam ihr bereits voll Aufregung, blutverschmiert im Gesicht und schwer atmend , entgegengerannt. "Frank ist im Stall!" rief er und gestikulierte wild mit beiden Armen.
       "Werner hat bereits die Feuerwehr gerufen. Sie werden gleich hier sein." Dann rannte auch sie zur Scheune und riss die Tür auf. Flammen schlugen ihr entgegen. Die Hitze war unerträglich, dennoch wollte sie sich in die Hölle stürzen. "Frank!" schrie sie gellend. "Wo bist du, Frank?" Sie lauschte einen Moment lang, doch sie hörte nur das Prasseln der Flammen.
       Zum Glück war um diese Jahreszeit kein Vieh im Stall. Nur eine Katze sprang schreiend an ihr vorbei ins rettende Freie. Sie schüttelte sich, weil ihr Fell sofort klatschnass war vom Regen.
       "Bist du verrückt geworden, Marion?" Werner packte sie hart am Arm und riss sie zurück. "Willst denn umkommen in dem Feuer. Da drinnen ist alles verloren."
       "Frank ist noch in der Scheune", schrie Marion ihn an. "Ich kann nicht zusehen, wie mein Bruder verbrennt." Sie entwickelte

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