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Auf den Schwingen des Adlers

Auf den Schwingen des Adlers

Titel: Auf den Schwingen des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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ging ein Stockwerk höher. Paul und Bill waren fertig und warteten mit Coburn und Poché. Gemeinsam gingen die fünf zum Aufzug.
    Beim Hinunterfahren sagte Simons: »Wir spazieren jetzt hier raus, als sei es das Natürlichste von der Welt.«
    Sie kamen im Parterre an. Sie durchquerten die riesige Empfangshalle und gelangten auf den Vorhof, wo die beiden Range Rover parkten.
    Als sie über den Hof gingen, fuhr ein großes schwarzes Auto vor. Vier oder fünf zerlumpte Gestalten mit Maschinengewehren sprangen heraus.
    »Scheiße«, murmelte Coburn.
    Die Revolutionäre rannten auf den Portier zu.
    Poché riß die Türen des ersten Range Rovers auf. Paul und Bill sprangen hinein. Poché ließ den Motor an und brauste davon. Simons und Coburn folgten ihnen im zweiten Wagen. Die Revolutionäre betraten das Hotel.
    Poché nahm den Vanak-Highway, der sowohl am Hyatt als auch am Hilton vorbeiführte. Ununterbrochenes Maschinengewehrfeuer übertönte das Motorengeräusch. Nach anderthalb Kilometern stießen sie in der Nähe des Hilton auf der Kreuzung mit der Pahlavi-Allee auf eine Straßensperre.
    Poché hielt an. Bill sah sich um. Vor ein paar Stunden war er mit Paul und dem jungen Paar hier vorbeigekommen, die Straßensperre war noch nicht dagewesen, nur ein einzelnes, ausgebranntes Autowrack. Jetzt gab es hier eine ganze Reihe brennender Autos, eine Barrikade und einen Haufen Revolutionäre, die mit einem Sammelsurium militärischer Feuerwaffen ausgerüstet waren.
    Einer von ihnen kam auf ihren Wagen zu, und Joe Poché ließ das Seitenfenster hinunter.
    »Wohin fahren Sie?« fragte der Revolutionär in einwandfreiem Englisch.
    »Ich fahre zum Haus meiner Schwiegermutter in Abbas Abad«, erwiderte Poché.
    Mein Gott, was Dümmeres hätte dem auch nicht einfallen können, dachte Bill.
    Paul sah weg, um sein Gesicht zu verbergen.
    Ein weiterer Revolutionär näherte sich ihnen; er sprach Farsi. Der erste sagte: »Haben Sie Zigaretten?«
    »Nein, ich bin Nichtraucher«, sagte Poché.
    »Okay, fahren Sie zu.«
    Poché fuhr weiter auf den Schahanschani-Expressway.
    Coburn im zweiten Wagen zog bis zu den Revolutionären vor.
    »Gehören Sie dazu?« fragte man ihn.
    »Ja.«
    »Haben Sie Zigaretten?«
    »Ja.« Coburn zog ein Päckchen aus seiner Tasche und versuchte, eine Zigarette herauszuschnippen. Seine Hände zitterten so, daß es ihm nicht gelang.
    Simons sagte: »Jay ...«
    »Ja?«
    »Gib ihm das verdammte Päckchen.«
    Coburn reichte dem Revolutionär die ganze Schachtel, und der Mann winkte sie durch.
    *
    Ruthie Chiapparone lag im Haus der Nyfelers wach im Bett, als das Telefon klingelte.
    Sie hörte Schritte auf dem Flur. Das Klingeln hörte auf, und sie hörte Jim Nyfeler sagen: »Hallo? ... Sie schläft schon.«
    »Ich bin wach!« rief Ruthie. Sie stand auf, schlüpfte in einen Morgenmantel und ging in den Flur.
    »Es ist Jean, Tom Walters Frau«, sagte Jim und gab ihr den Hörer.
    »Hallo, Jean«, sagte Ruthie.
    »Gute Nachrichten für dich, Ruth. Die beiden sind frei. Sie sind aus dem Gefängnis entkommen.«
    »Oh, Gott sei Dank!« sagte Ruthie.
    Wie Paul aus dem Iran kommen wollte, fragte sie sich erst später.
    *
    Als Emily Gaylord aus der Kirche nach Hause kam, sagte ihre Mutter: »Tom Walter hat aus Dallas angerufen. Ich hab’ ihm gesagt, du rufst zurück.«
    Emily griff nach dem Telefon, wählte die EDS-Nummer und ließ sich mit Walter verbinden.
    »Hallo, Em’ly«, begrüßte Walter sie in seinem gedehnten Alabama-Akzent. »Paul und Bill sind aus dem Gefängnis raus.«
    »Das ist ja wundervoll, Tom!«
    »Das Gefängnis ist gestürmt worden. Sie befinden sich in Sicherheit und in guten Händen.«
    »Wann kommen sie nach Hause?«
    »Das wissen wir selbst noch nicht, aber wir halten dich auf dem laufenden.«
    »Danke, Tom«, sagte Emily. »Vielen Dank!«
    *
    Ross Perot lag neben seiner Frau Margot im Bett. Das Klingeln des Telefons weckte sie beide. Perot streckte die Hand aus und nahm den Hörer ab. »Ja?«
    »Ross, Tom Walter hier. Paul und Bill sind frei.«
    Perot war sofort hellwach. Er setzte sich auf. »Das ist ja großartig.«
    »Sind sie draußen?« fragte Margot verschlafen.
    »Ja.«
    Sie lächelte. »Wie fein.«
    Tom Walter sagte: »Das Gefängnis ist von den Revolutionären gestürmt worden, und Paul und Bill sind einfach weggegangen.«
    Perots Hirn fing an zu arbeiten. »Wo sind sie jetzt?«
    »Im Hotel.«
    »Das ist zu gefährlich, Tom. Ist Simons auch dort?«
    »Ähm ... Als ich mit ihnen sprach, war

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