Auf den Schwingen des Adlers
den Namen eines Schweizer Reiseunternehmens genannt hatte.
T. J. rief in der Schweiz an: Mit Wirkung vom heutigen Tage hatte auch diese Firma ihre Flüge in den Iran eingestellt.
T. J. wählte die Nummer von Harry McKillop, einemVizepräsidenten von Braniff, der in Paris wohnte. McKillop war nicht zu Hause.
T. J. rief Perot an und berichtete, daß er nichts erreicht hatte. Das brachte Perot auf eine Idee. Er meinte sich erinnern zu können, daß Sol Rogers, der Präsident der Texas State Optical Company in Beaumont, eine BAC 111 oder eine Boeing 727 besaß. Welche Maschine es war, wußte er nicht, noch hatte er Rogers’ Telefonnummer.
T. J. rief die Auskunft an. Die Nummer stand nicht im Telefonbuch. Er bekam sie schließlich über Margot, rief Rogers an, doch der hatte sein Flugzeug verkauft.
Rogers kannte eine Firma namens Omni International in Washington, die Flugzeuge auf Leasing-Basis vergab. Er gab T. J. die Privatnummern des Präsidenten und des Vizepräsidenten.
T. J. rief beim Präsidenten an. Er war nicht zu Hause. Er rief beim Vizepräsidenten an. Der war zu Hause. »Haben Sie einen Transatlantik-Jet?« fragte T. J.
»Klar doch. Wir haben sogar zwei von der Sorte.«
T. J. stieß einen Seufzer der Erleichterung aus.
»Wir haben eine 707 und eine 727«, fuhr der Mann fort.
»Wo?«
»Die 707 befindet sich gegenwärtig auf dem Meachem-Flugfeld in Fort Worth ...«
»Mann, das ist ja gleich um die Ecke!« sagte T. J.
»Können Sie mir noch sagen, ob es ein SSB-Funkgerät an Bord hat?«
»Aber selbstverständlich.«
T. J. konnte sein Glück kaum fassen.
»Die Maschine ist ziemlich luxuriös ausgestattet«, sagte der Vizepräsident. »Sie wurde für einen Prinzen aus Kuwait eingerichtet, der den Auftrag dann zurückzog.«
Die Innenausstattung war T. J. vollkommen gleichgültig. Er fragte nach dem Preis.
Der Vize antwortete, die letzte Entscheidung darüber läge beim Präsidenten. Der sei heute abend ausgegangen,aber T. J. könne ihn gleich am nächsten Morgen erreichen.
T. J. ließ die Maschine von Jeff Heller, einem EDS-Vizepräsidenten und ehemaligen Vietnampiloten, und zweien von Hellers Freunden, einem Piloten der American Airlines und einem Flugtechniker, begutachten.
Heller berichtete, das Flugzeug sei, soweit sie das, ohne es geflogen zu haben, beurteilen könnten, in Ordnung. Das Dekor sei ein bißchen schwülstig, meinte er lächelnd.
Am nächsten Morgen holte T. J. den Präsidenten von Omni um halb acht aus der Dusche. Der hatte sich bereits mit seinem Vize besprochen und meinte, sie würden schon zu einer Einigung kommen.
»Gut«, sagte T. J. »Und wie sieht’s mit Besatzung, Wartungseinrichtungen und Versicherung ...«
»Wir chartern keine Flugzeuge«, unterbrach ihn der Präsident, »wir leasen sie.«
»Und der Unterschied?«
»Ist der gleiche Unterschied, wie wenn man ein Taxi nimmt oder sich ein Auto mietet. Unsere Flugzeuge werden vermietet.«
»Seh’n Sie, wir sind im Computergeschäft und haben keine Ahnung von Fluglinien«, sagte T. J. »Können Sie eine Ausnahme machen und mit uns einen Vertrag aushandeln, nach dem Sie alle Extras, die Crew und so weiter zur Verfügung stellen? Wir zahlen natürlich dafür.«
»Das wird ganz schön kompliziert. Allein die Versicherung ...«
»Aber Sie machen es?«
»Ja, wir machen es.«
Und es war kompliziert, wie T. J. im Laufe des Tages noch erfahren sollte. Die Versicherungsgesellschaften waren von diesem ungewöhnlichen Geschäft nicht gerade angetan, und außerdem haßten sie es, zur Eile angetrieben zu werden. Es war schwer auszutüfteln, welche Bestimmungen EDS erfüllen mußte, da es sich nicht umeine Fluggesellschaft handelte. Omni verlangte die Hinterlegung von sechzigtausend Dollar bei der außeramerikanischen Niederlassung einer US-Bank. Die Schwierigkeiten wurden von EDS-Manager Gary Fernandes in Washington und EDS-Syndikus Claude Chappelear in Dallas aus der Welt geschafft; der Abschluß, der am Ende desselben Tages zustande kam, war ein Leasingvertrag zur Verkaufspräsentation. Omni trieb in Kalifornien eine Besatzung auf und schickte sie nach Dallas, um dort die Maschine zu übernehmen und nach Washington zu überführen.
Am Montag um Mitternacht befanden sich das Flugzeug, die Crew, die Ersatzpiloten und die restlichen Mitglieder des Rettungsteams zusammen mit Ross Perot in Washington.
T. J. hatte ein Wunder vollbracht.
Und Wunder brauchen eben ihre Zeit.
*
Das Verhandlungsteam – Keane Taylor, Bill
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