Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf den Schwingen des Adlers

Auf den Schwingen des Adlers

Titel: Auf den Schwingen des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
Vom Netzwerk:
helfen, und er rang nach Worten.
    Gayden ließ den Hörer fallen, kam herüber und schüttelte ihnen die Hände. Paul sagte mit Tränen in den Augen: »Gayden, ich hab dir zwölfeinhalb Millionen Dollar gespart – du könntest mir schon einen Drink spendieren.«
    Gayden goß ihm einen Scotch pur ein.
    Nach sechs Wochen trank Paul zum erstenmal wieder Alkohol.
    »Da ist jemand, der gerne mit dir sprechen möchte«, sagte Gayden ins Telefon und reichte Paul den Hörer.
    Paul sagte: »Hallo.«
    Tom Walter war am anderen Ende. »Hallo, alter Knabe!«
    »Großer Gott«, sagte Paul, erschöpft und erleichtert zugleich.
    »Wir haben uns schon gefragt, wo ihr zwei steckt!«
    »Ich mich auch, und das drei Stunden lang.«
    »Wie seid ihr zum Hotel gekommen, Paul?«
    Paul brachte nicht mehr die Kraft auf, Walter die ganze Geschichte zu erzählen. »Glücklicherweise hat Keane mir eines Tages einen Haufen Geld gegeben.«
    »Phantastisch. Menschenskind, Paul! Wie geht es Bill?«
    »Er ist ein bißchen durcheinander, aber sonst geht’s ihm prima.«
    »Wir sind alle ein bißchen durcheinander. O Mann! Ist das schön, deine Stimme zu hören!«
    »Paul?« meldete sich jemand. »Hier ist Mitch.« Mitch Hart war ein ehemaliger Präsident von EDS. »Ich hab’ mirgedacht, so ’n alter italienischer Straßenkämpfer wie du schafft das schon.«
    »Wie geht’s Ruthie?« fragte Paul.
    Tom Walter antwortete ihm. Wahrscheinlich benutzten sie die Konferenzschaltung. »Es geht ihr großartig, Paul. Ich hab’ gerade mit ihr telefoniert.«
    »Mit den Kindern alles in Ordnung?«
    »Ja, ja. Alles wunderbar. Junge, Junge, die wird sich über die Neuigkeit freuen!«
    »Na, dann geb’ ich dir jetzt mal mein alter ego.« Paul übergab an Bill.
    Während er noch telefoniert hatte, war Gholam, ein iranischer Angestellter, eingetroffen. Er hatte von dem Sturm aufs Gefängnis gehört und die Gegend nach Paul und Bill abgegrast.
    Gholams Erscheinen beunruhigte Jay Coburn. Ein paar Minuten lang war er viel zu froh gewesen, um an irgend etwas anderes zu denken. Jetzt fiel ihm seine Verantwortung als Simons’ Adjutant wieder ein. Er stahl sich aus der Suite, fand eine offenstehende Tür, betrat das Zimmer und rief in der Wohnung der Dvoranchiks an.
    Simons nahm ab.
    »Jay hier. Sie sind da.«
    »Gut.«
    »Von Sicherheitsvorkehrungen kann hier keine Rede mehr sein. Am Telefon werden die richtigen Namen genannt, alle latschen sie durch die Gegend, dann kommen auch noch iranische Angestellte hereingeschneit ...«
    »Mietet zwei Zimmer in einem anderen Stockwerk. Wir kommen sofort rüber.«
    »Okay.« Coburn legte auf.
    Er begab sich zur Rezeption hinunter und fragte nach einer Suite mit zwei Schlafzimmern im elften Stock. Es klappte reibungslos: im Hotel standen Hunderte von Zimmern leer. Er gab einen falschen Namen an. Niemand verlangte seinen Paß.
    Er kehrte in Gaydens Suite zurück.
    Kurz darauf marschierte Simons herein und sagte: »Leg diesen gottverdammten Hörer auf.«
    Bob Young, der die Verbindung nach Dallas aufrechterhielt, kam dem Befehl sofort nach.
    Joe Poché kam hinter Simons ins Zimmer und machte sich daran, die Vorhänge zuzuziehen.
    Es war unglaublich. Plötzlich hatte Simons das Kommando übernommen. Gayden, der Präsident von EDS World, war der Ranghöchste hier, und noch vor einer Stunde hatte er zu Tom Walter gesagt, die »Sunshine Boys« – Simons, Coburn und Poché – erschienen ihm nutzlos und uneffektiv; trotzdem beugte er sich jetzt ohne zu überlegen Simons’ Autorität.
    »Sieh dich um, Joe«, sagte Simons zu Poché. Coburn wußte, was das hieß. Das Team hatte in den langen Wochen des Wartens das Hotel und das Grundstück, auf dem es stand, gründlich erforscht, und jetzt ging Poché nachsehen, ob irgendwelche Veränderungen vorgenommen worden waren.
    Das Telefon klingelte. John Howell nahm ab. »Abolhasan ist dran«, sagte er zu den anderen. Er hörte ein paar Minuten zu, dann sagte er: »Bleiben Sie bitte am Apparat.« Er bedeckte die Sprechmuschel mit der Hand und wandte sich an Simons. »Das ist ein iranischer Angestellter, der bei meinen Treffen mit Dadgar für mich gedolmetscht hat. Sein Vater ist mit Dadgar befreundet. Abolhasan ist zur Zeit bei seinem Vater und hat soeben einen Anruf von Dadgar erhalten.«
    Es wurde mucksmäuschenstill im Zimmer.
    »Dadgar hat ihn gefragt: ›Weißt du, daß die Amerikaner nicht mehr im Gefängnis sind?‹ Und Abolhasan hat geantwortet: ›Das ist mir neu.‹ Darauf Dadgar:

Weitere Kostenlose Bücher