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Auf den Schwingen des Adlers

Auf den Schwingen des Adlers

Titel: Auf den Schwingen des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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sie auf dem Weg hierher alles durchgemacht hatten.
    Boulware selbst fühlte sich, obwohl er in den letzten achtundvierzig Stunden kaum geschlafen hatte, großartig. Er dachte an die endlose Diskussion mit Mr. Fish über den besten Weg zur Grenze; an das Fiasko in Adana, als der Bus ausblieb, an die Taxifahrt bei Schneesturm durch die Berge – trotz allem hatte er es geschafft.
    In dem kleinen Wachhaus war es bitterkalt, und der holzgefeuerte Ofen füllte den Raum lediglich mit Rauch. Alle waren müde und schläfrig vom Whisky. Einer nach dem anderen schliefen sie auf einer Holzbank oder auf dem Fußboden ein. Simons schlief nicht. Raschid beobachtete, wie er wie ein Tiger im Käfig auf und ab ging, ein Zigarillo mit Plastikmundstück nach dem anderen ansteckte. Als der Morgen anbrach, stellte er sich ans Fenster und blickte über das Niemandsland in den Iran.
    »Da drüben stehen hundert Mann mit Gewehren«, sagte er zu Raschid und Boulware. »Was glaubt ihr, stellen die an, wenn sie zufällig rausfinden, wen sie sich heute nacht haben durch die Lappen gehen lassen?«
    Boulware begann sich ebenfalls zu fragen, ob sein Vorschlag, auf Mr. Fish zu warten, richtig gewesen war.
    Raschid starrte aus dem Fenster. Beim Anblick der Range Rover auf der anderen Seite fiel ihm plötzlich etwas ein. »Der Benzinkanister«, sagte er. »Ich hab den Kanister mit dem Geld dortgelassen. Vielleicht brauchen wir’s noch.«
    Simons sah ihn bloß an.
    Ohne nachzudenken verließ Raschid das Wachhaus und machte sich auf den Weg über die Grenze. Es war ein langer Weg.
    Er dachte über den Gemütszustand der iranischen Zöllner nach. Die haben uns abgeschrieben, beschloß er. »Wenn sie irgendwelche Zweifel an der Richtigkeit ihrer Handlungsweise in der vergangenen Nacht haben, dann müssen sie die letzten paar Stunden damit verbracht haben, sich Entschuldigungen und Rechtfertigungen zurechtzulegen. Inzwischen haben sie sich eingeredet, sie hätten richtig gehandelt. Bis sie ihre Meinung wieder ändern, braucht es eine ganze Weile.«
    Er erreichte die andere Seite und stieg über die Kette.
    Er ging zum ersten Range Rover und öffnete die Heckklappe. Zwei Posten kamen aus ihrem Häuschen gerannt.
    Raschid hob den Kanister aus dem Auto und schloß die Klappe wieder.
    »Wir haben das Öl vergessen«, sagte er und ging wieder auf die Kette zu.
    »Wozu braucht ihr das denn?« fragte einer der Posten mißtrauisch. »Ihr habt doch die Wagen gar nicht mehr.«
    »Für den Bus«, sagte Raschid und stieg über die Kette. »Den Bus, der uns nach Van bringt.«
    Während er weiterging, fühlte er ihre Blicke in seinem Rücken. Er sah sich kein einziges Mal um, bis er wieder im türkischen Wachhäuschen angekommen war.
    Minuten später hörten sie alle Motorengeräusch. Siestürzten zu den Fenstern. Die Straße herunter kam ein Bus.
    Sie brachen zum zweiten Mal in Freudengeheul aus.
    Pat Sculley, Jim Schwebach, Ron Davis und Mr. Fish stiegen aus dem Bus und betraten das Wachhaus.
    Großes Händeschütteln.
    Die Neuankömmlinge hatten eine zweite Flasche Whisky mitgebracht, so daß ein weiterer Umtrunk stattfinden konnte. Mr. Fish flüsterte mit Ilsman und den Zöllern.
    Gayden legte den Arm um Pat Sculley und sagte: »Hast du schon gesehen, wen wir mitgebracht haben?« Er deutete in eine Ecke.
    Sculley entdeckte den schlafenden Raschid. Er lächelte. In Teheran war er Raschids Vorgesetzter gewesen und hatte sich später – beim ersten Treffen mit Simons im EDS-Konferenzraum – dafür stark gemacht, daß Raschid an der Rettungsaktion teilnahm. Jetzt sah es so aus, als sei Simons zum gleichen Ergebnis gekommen.
    Mr. Fish verkündete: »Pat Sculley und ich müssen nach Yüksekova fahren und mit dem dortigen Polizeichef sprechen. Die anderen warten bitte hier auf uns.«
    »Moment mal«, sagte Simons. »Erst haben wir auf Boulware gewartet, dann auf Sie. Worauf sollen wir denn jetzt noch warten?«
    »Wenn wir die Angelegenheit nicht im voraus klären«, sagte Mr. Fish, »dann kriegen wir Schwierigkeiten, weil Paul und Bill keine Pässe haben.«
    Simons wandte sich an Boulware. »Ich dachte, dein Ilsman hätte dieses Problem aus der Welt geschafft«, sagte er wütend.
    »Das dachte ich auch«, erwiderte Boulware. »Ich habe geglaubt, er hätte sie geschmiert.«
    »Und was machen wir jetzt?«
    »Es ist besser so«, sagte Mr. Fish.
    »Beeilen Sie sich gefälligst«, schnauzte Simons.
    Sculley und Mr. Fish machten sich auf den Weg.
    Die anderen fingen an,

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