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Auf Den Schwingen Des Boesen

Auf Den Schwingen Des Boesen

Titel: Auf Den Schwingen Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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Recht. Als Gabriel hatte ich beschlossen, ein Mensch zu werden und die Reaper zu bekämpfen. Es war meine Mission, diesen Plan durchzuziehen, so wie es Wills Mission war, mich zu beschützen.
    In diesem Augenblick wurde Nathaniels Ärmel von Wills Schwertspitze aufgeschlitzt, und Blut spritzte heraus. Nathaniel presste die Hand auf die Wunde und stöhnte vor Schmerz. Will zog sein Schwert zurück und ließ es verschwinden.
    »Ich bin fertig«, sagte er außer Atem.
    »Na schön«, erwiderte Nathaniel knapp.
    Haare und Kleidung noch voller Schnee trottete Will erschöpft in Richtung Haus. Ich stand auf, um ihm zur Hand zu gehen.
    »Trag bloß nicht den ganzen Schneematsch ins Haus«, sagte Lauren zu Nathaniel. Als ich mich umschaute, sah ich, wie sie seine Hand nahm und ihm ein Zeichen gab zu warten.
    In der Küche zog Will die Stiefel aus, stellte sie zum Trocknen auf die Türmatte und streifte den langärmeligen Wollpullover ab. Ich nahm ihn entgegen, damit er sich die Jeans abklopfen und sein weißes T-Shirt glatt streichen konnte.
    »Du hast gut gekämpft«, unterbrach ich die Stille.
    Er schaute nicht auf. »Nathaniel auch.«
    Mein Inneres erbebte, als ich ihn ansah. »Ich kann mich um deine nassen Sachen kümmern, während du duschst.«
    Jetzt schaute er mich an. »Das musst du nicht«, sagte er.
    »Ich will es aber.«
    Er nickte mir kurz zu und verschwand nach oben ins Bad. Als Lauren und Nathaniel ins Haus kamen, verließ ich die Küche und brachte Wills Sachen in die Waschküche. Ich blieb da und dachte über alles nach. Ich wollte so gern, dass alles zwischen uns richtig war. Das Geräusch der Waschmaschine half, den Aufruhr in meinem Kopf zu beruhigen. Nach einer Weile beschloss ich, in mein Zimmer zu gehen, stieß jedoch im düsteren Flur mit Will zusammen. Er trug eine Jogginghose und ein leicht zerknautschtes weißes T-Shirt, und sein Haar war noch feucht.
    Ich schlang die Arme um seine Mitte und streichelte seinen Rücken. Zögernd erwiderte er meine Umarmung, doch dann entspannte er sich seufzend, ließ die Schultern hängen und vergrub das Gesicht an meiner Schulterbeuge in meinem Haar. Er roch so gut und fühlte sich so gut an, dass ich am liebsten immer so stehen geblieben wäre, doch nach einer Weile löste ich mich widerwillig von ihm.
    Er schenkte mir ein sanftes Lächeln. »Wie geht es dir heute?«, fragte er und strich mein Haar zurück.
    Bei seiner Berührung schloss ich die Augen. »Besser. Ich bin nur immer so müde.«
    »Das kann ich verstehen«, sagte er. »Du hast in den letzten Wochen eine Menge durchgemacht.«
    Ich wusste keine Antwort, deshalb schmiegte ich mich wortlos an seine Brust.
    Er ließ die Hände auf meine Schultern sinken. »Marcus und Ava wollen heute Nacht mit uns auf die Jagd gehen.«
    »In Ordnung«, erwiderte ich. »Wir brauchen jede Hilfe, die wir kriegen können. Ich will sie alle tot sehen.«
    »Wir schnappen uns jeden Einzelnen«, versprach er.
    »Soll ich dir was zum Lunch machen?«, fragte ich und fingerte am Saum seines T-Shirts herum. »Du brauchst doch was zu essen. Nathaniel hat dir ganz schön zugesetzt.«
    Er zwinkerte mir zu, und mein Herz schlug Purzelbäume. »Ich hab ihn ein paar Treffer landen lassen. Er hat mir ein bisschen leidgetan. Er hat sowieso die Hälfte des Kampfs am Boden gelegen.«
    Ich verdrehte die Augen. »Wie gnädig! Er ahnt sicher nichts davon.«
    »Keinen Schimmer.« Sein Blick fiel auf meine Lippen, und ich fragte mich, ob er mich gern geküsst hätte. »Warum kümmerst du dich um mich?«
    Die Frage überraschte mich ein wenig, und ich musste kurz überlegen, was ich antworten sollte. Mir war nicht bewusst gewesen, was ich tat. Wollte ich mich um ihn kümmern, oder wollte ich nur nett zu ihm sein, weil ich ein schlechtes Gewissen hatte? »Weil …«, begann ich, erkannte jedoch, dass ich keine Antwort wusste. »Soll ich damit aufhören?«
    »Du hast keinen Grund, mir etwas Gutes zu tun«, sagte er.
    Mir war nicht entgangen, dass er meiner Frage ausgewichen war. »Natürlich habe ich Grund, dir was Gutes zu tun.«
    »Nach allem, was ich getan habe?«
    Vielleicht hatte er Recht, aber ich musste versuchen, die Dinge wieder ins Lot zu bringen. Ich wollte nicht böse auf ihn sein. Er war zu wichtig für mich, um ihn zu hassen. »Nach allem, was ich getan habe.«
    Er seufzte. »Ellie …«
    »Es tut mir leid«, sagte ich mit gepresster Stimme. »Dass ich vor dir davongelaufen bin. Dass ich dich beschuldigt hab. Alles.«
    »Ist schon

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