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Auf Den Schwingen Des Boesen

Auf Den Schwingen Des Boesen

Titel: Auf Den Schwingen Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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mir übrig blieb, war blindwütige Raserei.
    Ich sprang auf den Reaper zu, drückte mich mit den Zehen vom Boden ab, wobei meine Macht hinter mir detonierte und Wand und Bodenfliesen zerschmetterte. Der Reaper war zu langsam für mich. Ich holte aus und rammte ihm den Ellbogen in den Schädel. Er ging in die Knie. Ich trat gegen seinen Hinterkopf, worauf er nach vorn sackte und sich mit den Händen abstützen musste. Er versuchte aufzustehen, doch meine Macht entlud sich vor seinem Gesicht und schleuderte ihn durch den Eingangsbereich, bis er gegen die Treppe krachte. Holz und Rigipsplatten wurden zerschmettert und explodierten in einer dichten Staubwolke. Der Reaper kam taumelnd auf die Beine und wankte die geborstenen Treppenstufen hinab. Ich trat ihm entgegen, wurde überschwemmt von einer blindwütigen Sturzflut, die alles in meinem Inneren freisetzte, vor dem ich mich immer gefürchtet hatte. Es kümmerte mich nicht, welche Zerstörung ich anrichtete. Ich wollte zerstören. Mein Haar wurde von dem Sturmgewitter aufgepeitscht, das von dem weißglühenden Feuer meiner Macht und dem Dunklen in meinem Inneren entfacht worden war. Er schlug nach mir, aber meine Sinne waren so geschärft, dass ich seinem Schwinger ausweichen und sein Gesicht mit einem gewaltigen Fausthieb angreifen konnte. Sein Unterkiefer riss mit einem ekelerregenden Geräusch los und flog in hohem Bogen durch die Luft. Ich schleuderte meine Macht in seinen Körper, sodass er keine Luft mehr bekam und sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte. Er landete mit dem Rücken auf dem Boden, und ich sprang auf seine Brust. Ich drosch auf sein Gesicht ein und zerfetzte ihm die Haut mit den Fingernägeln. Als sein Körper zu Stein wurde, riss ich immer noch an ihm herum, kratzte über den groben Fels, bis meine Nägel bluteten. Staub senkte sich auf mein blutbeflecktes Gesicht und drang in meine Lungen, bis ich husten musste.
    Hände packten mich, umschlangen meine Taille und versuchten, mich zurückzuhalten. Ich schrie auf und schlug um mich, wollte nicht von den Überresten des Reapers ablassen. Ein grauenhafter, knurrender, tierischer Laut entrang sich meiner Kehle – ein Laut, der unmöglich von meiner eigenen Stimme erzeugt worden sein konnte.
    »Ellie!«, rief der Besitzer der Hände vergeblich. »Hör auf, Ellie!« Die Stimme klang verzerrt und entfernt, als sei ich unter Wasser gewesen und hätte ihn über der Oberfläche nach mir rufen hören.
    Der Zorn ließ mein Sehvermögen verschwimmen, und meine Faust traf auf weiches Gewebe. Mein Angreifer stöhnte, und sein Griff lockerte sich, wodurch ich freikam, um erneut auf den Steinhaufen neben der Leiche meiner Mutter einzudreschen.
    Seine Hände packten mich an den Schultern und rissen mich mit einem wütenden, erschöpften Aufschrei herum. Ich zerkratzte ihm Gesicht und Arme. Ein weiterer Eindringling kniete neben meiner Mutter und berührte ihren Hals. Kreischend stürzte ich mich auf ihn, um ihre Leiche zu beschützen, doch das erste Händepaar hielt mich fest und zerrte mich zurück. Ich schlug auf dem kalten, geborstenen Fußboden auf und attackierte meinen Angreifer mit Händen und Füßen. Fluchend wehrte er die Schläge ab und versuchte, seinen malträtierten, blutigen Körper zu schützen.
    »Ellie, bitte hör auf, gegen mich zu kämpfen!« Er umklammerte meine Handgelenke und fixierte mich am Boden. »Ich bin es! Ich bin’s, Ellie. Hör auf!«
    Ich bäumte mich auf und stieß einen markerschütternden Schrei aus, der sogar in meinen Ohren gellte.
    »Ihre Augen!«, brüllte er dem zweiten Eindringling entgegen. »Sie sind ganz weiß. Es ist wieder passiert. Nathaniel! Ich brauche dich. Sofort. Leg sie lahm, bevor sie uns beide umbringt!«
    Ich schrie auf, und meine Macht entlud sich von neuem. Eine weißglühende Explosion erschütterte das Haus, blendete mich und fuhr in den Körper meines Angreifers. Er wurde von mir heruntergerissen und schoss durch die Wand, als das Licht uns allesamt verschluckte und in die Mauern um uns herum krachte. Das ganze Haus bebte und ächzte. Er sackte zu Boden, und ich war in null Komma nichts wieder auf den Beinen. Eine Gestalt tauchte neben mir auf. Ich nahm nichts weiter wahr als das Aufblitzen kupferfarbener Augen.
    »Schlafe!«, befahl er. Dann wurde mir schwarz vor Augen.

TEIL ZWEI
    DER STERBLICHE
    ERZENGEL

NEUNZEHN
    I ch erwachte von meinem eigenen Schrei.
    Ich setzte mich auf und riss rasend vor Zorn die Arme hoch. Jemand stieß mir gegen die

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