Auf den Spuren der Nahtoderfahrungen - gibt es eine unsterbliche Seele?
menschliches Leben auf der Erde zu Ende war. Mit esoterischem Gedankengut kann ich indessen nichts anfangen. Eine gewisse Erklärung kann ich höchstens darin finden, dass die Erfahrung in eine Zeit fiel, während der ich oft traurig und bedrückt war. Die Erscheinung war mir in diesem Moment eine Erlösung von dieser Traurigkeit. Vor und nach dem Nahtoderlebnis hatte ich auch hellseherische Eingebungen bzw. Träume, in denen ich beispielsweise den Tod eines Bekannten voraussah. Ist es möglich, dass sich durch ein solches Erlebnis übersinnliche Fähigkeiten einstellen? Es ließen sich noch viele Fragen stellen, wie zum Beispiel jene nach dem Sinn und der Aufgabe, die mit dem Nahtoderlebnis verbunden sind.“
Grund für die gemalte Zentralperspektive
Marianne Korsman ist schwedische Künstlerin und lebt auf der Insel Gotland. Jahrzehnte nach früheren Kontakten schrieb sie mir im Jahr 2010 einmal wieder und ich schickte ihr im Zuge unseres Austauschs ein Buch von mir über Nahtoderfahrungen. Das führte Marianne zu einer beachtenswerten Entdeckung: Sie fand sich nicht nur mit einem früheren Erlebnis in der Gemeinschaft der Nahtodbeschenkten wieder, sondern bemerkte nachträglich, dass sich das in ihrem künstlerischen Schaffen ausgewirkt hatte. über das Erleben schreibt sie:
„Meine eigene Erfahrung besteht in einer Tunnel-Licht-Erfahrung. Das ist sehr lange her und geschah bei der Operation aus Anlass einer Blinddarmentzündung. Die Narkose ging nicht gut, ich hatte schreckliches Herzklopfen bekommen, als ob mein Körper explodieren sollte. Ein furchtbares Trauma folgte und eine Tunnelfahrt, bei der es dunkel war und alles stark zu vibrieren schien. Es dauerte lange, aber plötzlich erlebte ich eine wunderbare Lichtvision und eine Welt, die ganz schön und stille und sommergrün schien, und ich glaubte, dass ich im Himmel war. Ich hörte klare milde Stimmen und ich wollte gar nicht wieder zurück in die Wirklichkeit kommen …“
Dem fügt Marianne dann die offensichtlich ganz neu gewonnene Erkenntnis hinzu:
„Meine Bilder, die ich male, haben oft eine Zentralperspektive, obwohl ich gelernt habe, dass das nicht so gutist … Ich komme irgendwie nicht davon los. Es zieht mich dahin und zu einem starken Licht im Zentrum am Schluss der Bewegung. Oft malte ich einen Weg im grünen Wald, wo man ein Licht in der Mitte sieht. – Ich habe früher nicht darüber nachgedacht, aber es kommt sicher von diesem Erlebnis? Malerei lebt sehr von Intuition und Erlebnissen …“
Die Frage kann man sicherlich positiv beantworten. Genauso, wie Nahtoderfahrungen in der Lebensführung vielfach Spuren hinterlassen, erscheint es plausibel, dass sie auf die Weltsicht in der künstlerischen Gestaltung Einfluss nehmen.
Ein Licht über der Mauer
Lisa Perschy aus Österreich hatte im Jahr 2003, damals Anfang Fünfzig, eine schwere Bauchoperation, nachdem tagelang ein Platzen der Gallenblase unerkannt geblieben war. Kurzvor oder während der Operation hatte sie folgendes Erlebnis (2009 mitgeteilt):
„Ich ging – es war sehr finster, niemanden sah ich, und jemand ging an meiner Seite. Weiß nicht, wer mitging. Aber ich hatte keine Angst. Der Jemand war beruhigend. Wir gingen lange, bis zu einer Mauer, nicht hoch, aber ich konnte nicht darüberschauen. Darüber ein Licht, ein schönes, beruhigendes Licht, hoch über der ganzen, langen Mauer. Eine Volltüre war so angelehnt, dass ich nicht hineinschauen konnte. Davor stand ,Petrus' – ich bin streng römisch-katholisch erzogen worden –, wie man ihn vorgestellt bekam, älterer, weißer Mann – der streckte mir freundlich die Hand entgegen. Ich zögerte im Hinhalten meiner Hand – und w u s s t e: Wenn ich seine Hand ergreife, kann ich nicht mehr zurück. Ich hatte keine Angst, sie zu nehmen, aber ich dachte, wer versorgt meine Eltern und Kinder (30 und 32). Meine Eltern leben noch heute, beide im 88. Lebensjahr. Der Schatten neben mir sagte (alles ohne Worte, man
verstand das Denken des andern): Nicht so traurig! Petrus sagte (auch ohne Worte): Lass sie nur und bring sie zurück. Und wir kehrten um und gingen zurück, bis – ich weiß nicht. Das war alles s o r e a l und beschӓftigte mich jahrelang dermaßen, dass alles andere nicht so wichtig war (trotz meiner Arbeit). Erzählen konnte ich es nur zwei Freundinnen und jetzt Ihnen … Die eine Freundin verstand mich sofort, lachte und meinte, so, wie du eben bist,Petrus muss es sein, kein gewöhnlicher Engel.“
Wenn mit der
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