Auf den Spuren der Nahtoderfahrungen - gibt es eine unsterbliche Seele?
Gestalt von Petrus eine aus dem Unbewussten kommende Ausgestaltung des Gesamterlebnisses geschah, nimmt das dem Erlebnis nicht seinen Charakter einer Nahtoderfahrung: Entscheidend sind Merkmale wie der Weg durch Dunkelheit zu „schönem, beruhigendem Licht“, Grenzerlebnis, das über die Rückkehr ins Leben entscheidet, Kommunikation ohne Worte und Nachhaltigkeit des Geschehens. – Frau P. hatte auch als Jugendliche schon Lichterlebnisse, die sie tief berührt haben. Ferner berichtet sie über hellseherische Visionen zukünftiger Ereignisse, die sich bestätigt haben. Dass Menschen mit Nahtoderfahrungen derartige Fähigkeiten besitzen, ist nicht ungewöhnlich.
Wie ein Vogel an der Zimmerdecke
Herbert L. aus Bayern berichtet von zwei Außerkörpererlebnissen entsprechend denen in der Van-Lommel-Studie und fügt eine bemerkenswerte Vision hinzu, die ebenfalls wiedergegeben sei.
„Vorab erwähnen möchte ich, dass ich zu diesem Zeitpunkt große gesundheitliche Probleme hatte. Damals stand es sehr schlecht um mich; die Ärzte eröffneten meiner Frau, dass ich die kommende Nacht nicht überleben werde.Aber es kam anders.Ein junger Assistenzarzt kam vom Urlaub zurück und spritzte mir ein Mittel, das eine schlimme Wirkung auslöste. Mein Herz hörte auf zu schlagen – ich war tot. Die Ärzte der Intensivstation brachten mich mit neun Elektroschocks wieder ins Leben zurück. Die Brandstellen waren deutlich sichtbar. Während des Herzstillstandes hatte ich die Vorstellung, außerhalb meines Körpers zu sein. Ich schwebte wie ein Vogel an der Zimmerdecke, so, wie es im alten Ägyptenin den Totenbüchern dargestellt wird. Ich beobachtete die Ärzte und Krankenschwestern ganz ruhig bei ihrem geschäftigen Tun. So, als ob das nicht mein Körper wäre, sondern etwas
Fremdes. Nach einiger Zeit öffnete sich ein ,Trichtertunnel' und zog mich immer enger werdend in meinen Körper hinein. Ich erwachte wieder und erzählte von meinen Visionen. Daraufhin wollten die Ärzte und Schwestern wissen, wo sie gestanden und was sie getan hatten. Das Interesse war so groß, dass ich zu meiner Frau sagte: ,Hier stimmt etwas nicht!' Ich nahm mir vor, nichts mehr zu erzählen, weil ich befürchtete, in die Psychiatrie eingeliefert zu werden. Seit diesem Ereignis habe ich keine Angst mehr vor dem Tod. Erzählt habe ich dieses Erlebnis nur meiner Frau. Die Zeit war damals noch nicht reif.“
Ob das Interesse der Ärzte und Schwestern nicht doch seriös war? Es wäre dann schade. Natürlich ist die Einschätzung von Herrn L.zu respektieren und seine Angst vor üblen Konsequenzen zu verstehen. Hier sein zweiter Bericht:
„Ein ähnliches Erlebnis hatte ich drei Tage später. Ich wurde im Bett zum Operationsraum gefahren. Dabei bemerkte ich, dass ich außerhalb meines Körpers an der Decke schwebte und das Bett begleitete. Der Pfleger merkte etwas und fragte, ob es mir gut geht, was ich bejahte. Dieses Erlebnis stufte ich damals so ein, dass ich durch Medikamente in Träume versetzt war.“
Möglicherweise handelte es sich aber um einen kurzzeitigen komatösen Zustand, der durch die Ansprache aufgelöst wurde. Der dritte Bericht ist schwerlich als Nahtoderfahrung zu bezeichnen, regt aber zum Nachdenken darüber an, wie dicht Visionäres und außerkörperlich Erlebtes beieinanderliegen können.
„Meine Frau und ich besuchten den Wallfahrtsort Altötting und schlossen uns einer größeren Anzahl von Pilgern an, die in die Gnadenkapelle hineinströmten. Dicht gedrängt standen die Leute und beteten leise hörbar. Plötzlich tat sich über mir das Gewölbe der Kapelle auf, und ich war ein Teil der Gedanken, die von den vielen betenden und bittenden Menschen ausgingen. Es war ein überwältigendes Gefühl der Zusammengehörigkeit. Zu vergleichen mit dem Pfingstwunder. – Meine Frau erlebte es ebenso. Erwähnen möchte ich noch, dass wir evangelisch sind.“
Nachträglich ergänzte Herbert L. seine Erfahrung, die in ein „nach oben Schweben“ überging, ebenso das, was seine Frau erlebte:
„Auch sie hatte das Gefühl, dass sie nach oben schwebt. Nach kurzer Zeit jedoch wurde es ihr unheimlich, sie wollte wieder festen Boden unter den Fü
ßen spüren. Das Geschehen und die Wahrnehmung waren ihr unheimlich.“
Seine Frau bemerkte auch, dass „mit mir etwas nicht stimmt und holte mich wieder in die Realität zurück“.
Schließlich erzählten sie dem Kirchenführer von ihrer Erfahrung.
„Er sagte, dass dieses Erlebnis nichts Besonderes
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