Auf den Spuren von Dan Browns Illuminati in Rom

manchmal sogar als Folterkammer. Auch Galileo Galilei wurde hier einst gefangen gehalten. Im Jahre 1870 ging der Festungsbau in den Besitz des italienischen Staates über und wurde zu einer Kaserne umfunktioniert. Anfang des letzten Jahrhunderts erhielt er seine vorerst letzte Bestimmung als Museum.
    Obwohl bewaffnet, ist das nicht der Assassine
    Durch viele Um- und Anbauten mit immer neuen Höfen, Sälen, Magazinen, Treppen und Gängen bildete sich eine komplizierte Gebäudestruktur. Daher können wir auch Roberts Weg nicht genau nachvollziehen. Vom Eingang führt eine 120 Meter lange Rampe spiralförmig aufwärts – sie sieht auf den ersten Blick aus wie die Zufahrt zum privaten Parkhaus von Kaiser Hadrian. Sie bringt uns hinaus in den Engelshof, den die Marmorstatue von Erzengel Michael mit dem Schwert bewacht. In diesem Hof beginnt die Besichtigung der päpstlichen Gemächer und des Museums. Verwirrend! Über Treppen, Terrassen und Innenhöfe gelangt man in verschiedene päpstliche Säle, Kammern und Appartements. Besonders schön ist die Sala Paolina mit Fresken aus dem 16. Jahrhundert. Selbst eine Zufluchtsstätte für Notfälle muss noch etwas hermachen, als Papst ist man ja schließlich nicht irgendwer.
    Irgendwann finden wir die engen Stufen, die uns hoch auf die obere Terrasse bringen. Der Aufstieg hat sich gelohnt, denn der Ausblick ist fantastisch! Rom liegt zu unseren Füßen. Opernfreunde wissen, dass Tosca in Puccinis gleichnamiger Oper diesen Ausblick nicht so genossen hat wie wir, sondern sich von hier aus in die Tiefe stürzte. Ob der Assassine auch diesen Weg genommen hat?
    Den besten Ausblick hat zweifelsohne der stolze Bronzeengel. Und dieser stammt nicht, wie Robert Langdon sich so sicher ist, von Bernini, sondern von dem flämischen Bildhauer Pieter van Verschaffelt aus dem Jahre 1752.
    Sein Schwert wird gerade geschliffen: Erzengel Michael
    S ERVICE | Adresse: Lungotevere Castello 50 | Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags von 9 bis 19.30 Uhr, montags geschlossen. Eintritt 8,50 Euro, ermäßigt 6 Euro. Web: www.castelsantangelo.com
I L P ASSETTO – D ER F LUCHTWEG DER P ÄPSTE
    V on den Terrassen der Burg ist eine Mauer zu sehen, die die Engelsburg mit dem Apostolischen Palast verbindet. Darin liegt der Passetto, was übersetzt soviel heißt wie „kleiner Korridor“, ein etwa 800 Meter langer, zinnenbewehrter Gang. Dieser Fluchtgang, auch Corridore di Borgo genannt, wurde von Papst Nikolaus III. im 13. Jahrhundert gebaut. Im Jahre 1527 rettete er Papst Clement VII. beim Sacco di Roma durch die Flucht zum Castel Sant’Angelo das Leben. So also konnte der Assassine unbemerkt in den Vatikan gelangen! Wir können diese Abkürzung leider nicht nehmen, denn der Zugang ist für die Öffentlichkeit geschlossen.

    Der geheime Weg des Assassine
D IE T IBERINSEL
    Nach dem todesmutigen Sprung aus dem Hubschrauber und dem Gleitflug mit der Persenning als Fallschirmersatz stürzt Robert Langdon in den Tiber, kurz vor dem Ufer der Tiberinsel. Dort wird er von einem Arzt herausgezogen und wiederbelebt.
    D ie Tiberinsel (Isola Tiberina) sieht von ihrer Form her aus wie ein riesiges Schiff mitten im Tiber. Sie wird seit jeher mit „Heilung“ in Verbindung gebracht, und nicht erst seit der Pest im Jahr 1656. Bereits um 289 vor Christus wird Aesculap, dem Gott der Heilkunst, hier ein Tempel geweiht. Die Tradition der Medizin lebte durch die Jahrhunderte hindurch bis heute auf der Insel: Das Hospital der Barmherzigen Brüder (Ospedale Fatebenefratelli) ist heute ein modernes Krankenhaus.
    Auf der überschaubaren Insel befindet sich neben dem Hospital noch eine alte Kirche, San Bartolomeo. Sie wurde um 1000 vor Christus vom deutschen Kaiser Otto III. auf den Ruinen des ehemaligen Tempels erbaut.
    Die Brücke Ponte Fabricio verbindet die Insel mit dem rechten Ufer. Sie stammt aus dem Jahr 62 vor Christus und ist die älteste, heute noch im Ursprungszustand erhaltene Brücke Roms.

    Gut, dass ein Arzt anwesend war, als Robert Langdon hier tauchte!
D AS H OTEL B ERNINI
    D er Vatikan ist gerettet, die Antimaterie zerstört. Wie in den meisten spannenden Thrillern ist auch hier am Ende alles noch einmal gut gegangen – fast alles jedenfalls…. Robert und Vittoria erholen sich von den Strapazen der letzten Stunden in einer Suite im Hotel Bernini.
    Direkt an der Piazza Barberini liegt das Luxushotel Bernini Bristol. Die eher schlichte Außenfassade lässt die Klasse des Hotels nicht vermuten. Tritt man jedoch