Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf den Wogen des Glücks

Auf den Wogen des Glücks

Titel: Auf den Wogen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kit Garland
Vom Netzwerk:
Wind in ihren Morgenmantel fuhr, sah er wieder das Negligee, das sich wie eine zweite Haut um sie gelegt hatte, von den Brüsten bis zu ihren Oberschenkeln. »Sie beschuldigen mich, ich würde versuchen, Sie zu verführen? Sie, Meister wolllüstiger Gedanken, Marktschreier der Leidenschaft. Sie wollen mir allen Ernstes erklären, Sie wären einem falschen Zauber erlegen, der Sie heute Abend in dieses Zimmer hat wandeln lassen und Sie genötigt hat, sich die Kleider vom Leib zu reißen? Ha!«
    »Jetzt reichts! Das, was Sie heute Abend tragen, schreit nach mehr als nur Schlaf, nämlich nach Beischlaf, und ich bin felsenfest davon überzeugt, dass mir jeder Mann auf der Erde Recht geben würde. Und was mein Hemd betrifft: Ich habe es lediglich davor bewahrt, von Ihren kleinen, begierigen, heißblütigen Händen in Fetzen gerissen zu werden.«
    Dominique schob ihr Kinn vor. »Eigentümliche Worte für einen Mann, dessen sämtliche Hosen zu eng sitzen, als dass man ihn als anständig gekleidet durchgehen lassen könnte. Sie können sicher sein, dass jede Frau auf Erden Ihre Art und Weise sich zu kleiden als Verführungsversuch enttarnen würde. So, wie Sie beim Gehen Ihr Becken schwingen, würde jede Frau erröten und unschickliche Gedanken hegen.«
    Er hob sein Hemd vom Boden auf. Jetzt war er es, der sein Kinn kämpferisch nach vorn schob. »Und was Ihren kleinen, niedlichen runden Hintern betrifft, den Sie so gerne in Männerhosen zwängen, um fremde Schiffe zu betreten, so kann ich Ihnen eines sagen: Das ist an Ungeheuerlichkeit gar nicht mehr zu überbieten! Ich bin überzeugt davon, dass Ihre Beine als die gefährlichste Waffe in der langen Geschichte des Geschlechterkrieges eingehen werden. Ich ziehe es vor, unsere körperlichen Waffen nicht weiter miteinander zu vergleichen, denn Ihre Brüste würden zu den harmloseren zählen, glauben Sie mir. Verdammte Weiber, immer drehen und wenden sie alles zu ihrem eigenen Vorteil! Sie werden heute Nacht einen typisch jungfräu-liehen Traum träumen, meine Liebe. Aber nicht wegen Ihrer Enthaltsamkeit, sondern wegen meiner. Vergessen Sie das nicht. Gute Nacht! Ach ja, eines noch: Wir werden morgen Mittag mit Einsetzen der Flut die Anker lichten.«
    Er drehte sich stehenden Fußes um und ließ sie dort stehen, bevor er auf die Größe seiner Waffe zu sprechen kam.

18
     
    Dominique blies sich eine Haarsträhne aus der Stirn und trat von einem Fuß auf den anderen.
    Guiseppes Kopf kam hinter der Leinwand zum Vorschein. Er bedachte sie mit einem vernichtendem Blick. »Nicht bewegen!«
    »Ich höre aber eine Biene«, schoss Dominique zurück und blinzelte Schweißperlen von ihren Wimpern. Die Sonne brannte erbarmungslos vom wolkenlosen Himmel auf den windstillen Innenhof nieder. Dominiques Haut war von einem bronzenen Schimmer überzogen, der von Mias Lotion herzurühren schien. Irgendwo im Blumenbeet hinter ihr summte eine Biene, die sich über sie lustig zu machen schien.
    Mia schaute zu Dominique auf. »So sind sie, die Tücken des Posierens. Und du dachtest schon, dein Kapitän würde dich zur Verzweiflung bringen. Warum öffnest du nicht den Morgenmantel ein wenig mehr, dann ist er derjenige, der Höllenqualen erleidet.«
    Dominique erstarrte. Sie blickte an sich hinunter, um sicher zu gehen, dass der Morgenrock ihr nicht noch weiter über die Schultern gerutscht war. Es war schon schlimm genug, dass sie sich von Mia hatte überreden lassen, in einem fast durchsichtigen Morgenmantel mit ihr Modell zu sitzen. »Ich habe doch gleich gesagt, ich werde nicht ohne meinen - du weißt schon - mitmachen, selbst wenn es Mr. Hawksmoor zu meinem Sklaven machen würde.« Sie konnte nicht anders, als ihre Nase zu rümpfen. »Und außerdem ist er schon den ganzen Morgen unterwegs. Wegen des Schiffes, nehme ich an.«
    »Aha, jetzt versuchst du so zu klingen, als ob dir nicht das Geringste an ihm läge. Vielleicht sollte ich dir dann gar nicht sagen, dass er uns beobachtet.«
    Dominique musste sich zurückhalten, nicht zu den Fenstern zu schauen, die von drei Seiten der Villa auf den Innenhof hinausgingen. Mit einem Mal wurde ihr unglaublich heiß, das Atmen fiel ihr schwer. Ja, nun spürte sie seinen Blick, der ihr wie eine heiße Brise unter das dünne Leinen fuhr. Die Bedrohung durch die Biene schien so gut wie vergessen zu sein. »Steht er schon lange da?«
    »Erst seit ein paar Sekunden.« Mia reckte ihren Hals der Sonne entgegen, wobei sie sich noch verführerischer auf dem Diwan

Weitere Kostenlose Bücher