Auf den Wogen des Glücks
nicht schrecklich?«
Ihm war, als hätte er eine Ladung eisigen Wassers abbekommen. »Schrecklich!«
»Nicht das Küssen natürlich, das war eigentlich ... schön.«
»Nett.« Seine Stimme klang belegt.
»Es ist...«Ihre Fingerspitzen zitterten, als sie mit ihnen seine Lippen berührte und die Umrisse seines Mundes nachfuhr, wie nur Kinder es tun, wenn sie sich mit aller Kraft konzentrieren. Nicholas wäre es weitaus lieber gewesen, gerädert und gevierteilt zu werden, als diesen süßen Qualen ausgesetzt zu sein. Ihr tiefes Seufzen brachte ihre perfekt gerundeten Brüsten noch näher an seinen Oberkörper heran.
»Das, was nach dem Küssen passierte, hat mich verwirrt.«
Auch er hatte es als verwirrend empfunden, wenn er sich in Gedanken ausgemalt hatte, wie er Miss Willoughby auf ein geräumiges Bett legte und getrieben von seiner flammenden Leidenschaft in sie eindrang. Nicht, dass es seiner Begierde an Stärke gefehlt hätte, aber der Ort, die Umstände - sie alle waren von weitaus größerer Bedeutung als jemals zuvor. Er wusste einfach nicht, wie er es richtig anstellen sollte, und genau deshalb meldete sich sein Gewissen in den ungünstigsten Momenten lautstark zu Wort.
»Vielleicht sollte ich mich erst einmal mit einer Sache anfreunden, bevor ich mir Gedanken über den nächsten Schritt mache, nicht wahr?« Sie blinzelte zu ihm auf, dann blieb ihr Blick an seinen Lippen haften. Nicholas musste ein Stöhnen unterdrücken. »Ich bin nicht wegen des Kusses verwirrt, zumindest glaube ich das nicht. Würde es Ihnen etwas ausmachen?«
»Was?«
Ihre Brauen zitterten. »Meinem Verlangen nachzugeben?« Sie sah aus, als würde sie ein Ballastproblem wälzen.
»Schließ die Augen.« Er legte eine Hand unter ihr Kinn und die andere flach auf ihr Kreuz, womit er ihren Körper behutsam noch enger an sich heranzog. Dominique schloss die Augen. Ihre vollen, leicht geöffneten Lippen reflektierten das Mondlicht. Nicholas beugte sich hinunter und berührte ihre Lippen. Dominique erzitterte, stöhnte und schmolz dahin. Die Arme fest um seinen Hals geschlungen, bog sich ihr Körper ihm erwartungsvoll entgegen. Sie ergab sich nahezu animalisch dem ersten behutsamen Eindringen seiner Zunge. Und mit einem Mal wurde das zärtliche Spiel mit dem Feuer zu etwas weitaus Gefährlicherem.
Nicholas glaubte, es immer schon gewusst zu haben. Seine Gelüste lauerten viel zu nah unter der Oberfläche, als dass er mit ihnen hätte spielen sollen. Er war schon zu sehr erregt, konnte unmöglich jetzt als sein eigener Sittenwächter fungieren. Der Narr, der er war, hatte ernsthaft angenommen, dies läge noch in seiner Kontrolle. Vielleicht dachte er so, weil es gegen seinen Instinkt - und vor allem gegen seinen Menschenverstand - ging, ihr einen Wunsch auszuschlagen. Wenngleich das verzehrende Feuer der Leidenschaft ihm bekannt gewesen war, er hätte nie vermutet, dass eine Frau zu einer solch ungezügelten Erwiderung fällig war.
Ihre Hände legten sich an seinen Hals, ihre Finger glitten nach oben, in seinen Bartansatz hinein, als wollte sie sich dieses Gefühl einprägen. »Berühr mich ...«, wisperte sie dicht an seinem Munde »Ich möchte deine Hände spüren, mir nicht immer nur vorstellen müssen, wie sie sich anfühlen.«
Sexuelle Fantasien. Er hatte die Erfahrung gemacht, dass im Vergleich mit der Realität Fantasien nur verlieren konnten. Aber bei Dominique war es anders, sie hatte ihn in einen Zustand der
Verzauberung versetzt, an den keine Fantasie heranreichen konnte. Alles, aber auch wirklich alles an ihr zog ihn in seinen Bann. Nicht nur der seidige Glanz ihrer Haut, die üppigen und sinnlichen Frohlockungen ihres Körpers und ihre unverdorbene Unschuld. Es war das Wunder der Weiblichkeit, das sie in sich trug. Sein leicht geöffneter Mund legte sich mit sachtem Druck auf die höchsten Erhebungen ihres Dekolletees, was ihm ein wollüstiges Gefühl bescherte und ihn erzittern ließ. Nicholas streichelte sanft ihre Brüste. Seufzer der Entzückung entwichen ihr und erfüllten ihn mit tiefer Befriedigung. Ihre Verzückung wurde zu seiner, ihre Bedürfnisse zu den seinen, und als ihre Hände sich an seinem Hemd zu schaffen machten, riss er es sich einfach vom Leib und schloss genüsslich die Augen, um ihren unschuldigen Händen eine gemächliche und genaue Erforschung seines Körpers zu ermöglichen. Leidenschaftliche Küsse bedeckten seinen Hals, und ihre Finger spielten gefährlich mit dem Schnürbund seiner Hosen, bis
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