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Auf den Wogen des Glücks

Auf den Wogen des Glücks

Titel: Auf den Wogen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kit Garland
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Leid. Ramzi wird sich an dem Mann rächen, der ihn in Algier bloß gestellt hat. Und auch ich werde schon bald meine Rache bekommen. Es war eine kleine Wiedergutmachung, als ich mich vor Teneriffa in die Brackkammern von Alcaldes Schiff schleichen und mich vor Sizilien der lächerlichen Juwelen bemächtigen konnte. Du Luder hast gelogen, als du mir sagtest, der Alcalde hätte alle Schätze Omars an sich genommen. Konntest du dir denn nicht denken, dass ich daraufhin an Bord kommen würde, um mir das zurückzuholen, was Omar mir weggenommen hatte? Ich fand aber nichts außer billigen Strass-Steinen und einem einzigen Mann, den ich in meiner Wut umbringen konnte.«
    Dominiques Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Khalid hatte Hatton aus dämonischen Rachegelüsten, die aus einer von ihr initiierten Lüge stammten, kaltblütig umgebracht!
    »Hätte der Rest der Mannschaft nicht am Strand herumgehurt, hätte ich sie alle umgebracht. Aber es wird den Alcalde Hawksmoor weitaus mehr als nur das Katzenauge und seine Mannschaft kosten, um dich aus Ramzis Fängen zu befreien. Es wird ihn das Leben kosten. Und deshalb denke ich nicht, dass er sich auf den Handel einlassen wird. Was sagst du dazu, Ibrahim?«
    Der Druck des Armes über Dominiques Brust verstärkte sich und drohte ihr die Luft abzuwürgen. Ibrahim grunzte ihr ins Ohr, ein fauliger Gestank drang ihr in die Nase. »Ich denke, wir sollten sie in Tunis den Piraten anbieten«, sagte er zischend.
    Khalid schnaubte. »Und binnen einer Woche hätten wir das Geld, das sie einbringt, ausgegeben. Nein, wir geben sie Ramzi als Köder, und ehe er sich versieht, läuft ihm der Alcalde in die Arme. Ramzi kann dann Rache üben und bekommt dazu noch eine Frau, mit der er sich vergnügen kann. Was ist das?« Khalid senkte den Blick und griff nach Dominiques Hand. Er zerrte so lange daran, bis ihr der Ring von den Fingern glitt. Dann hielt ihn gegen das Mondlicht. »Ya sa-lehm ! Der ist bestimmt vom Alcalde, nicht wahr? Entweder ist sie seine Frau oder seine Lieblingshure, wenn sie ein solches Geschenk von ihm bekommt.
    Wie dem auch sei, sie scheint ihm viel zu bedeuten. Umso besser für uns. Ja, der Alcalde wird kommen, und wenn er nur wegen dieses Rings und nicht wegen ihr selbst bereit ist, sein Leben zu opfern. Ramzi wird uns für diese beiden Geschenke mit hohen Posten, großzügigen Reichtümern und einem eigenen Harem entlohnen, wenn er erst einmal die Macht übernommen hat.«
    »Er wird uns wohl eher seinen Hunden zum Fraß vorwerfen«, murmelte Ibrahim. »Ich vertraue ihm nicht. Was wird er mit uns machen, wenn der Alcalde nicht kommt, um sie zu retten?«
    »Dann wird er sich mit dieser Frau trösten. Er wird dafür sorgen, dass sie bald dicker ist, und sich dann richtig an ihr laben.«
    Khalid fletschte im Mondlicht seine Zähne, und ließ den Ring in einer geheimen Tasche verschwinden. »Ibrahim, lass dir eines gesagt sein: Du musst diesem Mann nicht vertrauen, um mit ihm Geschäfte zu machen. Komm jetzt, die Pferde warten bereits, und wir werden die ganze Nacht hindurch reiten müssen, um zu Ramzis Lager mitten in der Wüste zu gelangen.« Khalid griff grinsend in Dominiques Haar und riss ihr den Kopf brutal zurück. »Morgen Mittag werden wir dem Alcalde die Anweisungen zukommen lassen, bei Sonnenaufgang wird er Ramzis Gefangener sein, und um Mitternacht ist er bereits tot. Du aber wirst den Rest deines Lebens als Ramzis Hure verbringen und dir bittere Vorwürfe machen.«

22
     
    Bey Hamouda lag inmitten eines riesigen Bettes, das sich in einem Gemach befand, welches die Ausmaße eines Londoner Straßenkarees hatte. Sein weißes Haar umrahmte seinen Kopf auf dem Kissen wie ein zerbrechlicher Heiligenschein. Sein Gesicht war bleich, seine mit vielen blauen Äderchen durchzogene Haut spannte sich straff über seine hervorstehenden Wangenknochen. Eingehüllt in schwere purpurne Decken sah er zu unbedeutend aus, um als mächtiger Herrscher durchzugehen. Sein Körper wirkte wie der eines Kindes. Mindestens ein Dutzend Diener eilten umher, um ihm seine Wünsche, die er durch Schnalzen, langsames Nicken oder Kopfschütteln äußerte, zu erfüllen. Wenn er denn sprach, war seine Stimme nie lauter als ein heiseres Flüstern, weshalb Nicholas und Hassan ihre Stühle ganz dicht an das Bett stellten.
    Noch waren die Augen des Bey geschlossen. »Wie Hassan mir sagte, sind Sie in Begleitung der Tochter meines Freundes Willoughby angereist. Ich kenne sie und ihren Bruder seit ihrer

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