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Auf den Wogen des Glücks

Auf den Wogen des Glücks

Titel: Auf den Wogen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kit Garland
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denen er wirklich wusste, wo er zu Hause war und inneren Frieden empfand. Es war ein so berauschendes Gefühl, dass er sich wünschte, er hätte die Möglichkeit, es einzufangen und mit auf Reisen zu nehmen. Deshalb entwarf er auch seine Vergnügungsyacht, mit der er den ganzen Globus bereisen wollte. Und ausgerechnet jetzt, wo er in einem fremden Land war, sich an einem kalten und leeren Ort befand, auf seinen Schultern die Zukunft eines ganzen Landes lastete, in seinem Herzen blanker Hass wütete und hinter jeder Ecke Verrat lauerte, überkam ihn dieses wundervolle Gefühl.
    Er gehörte an Dominiques Seite. Noch nie in seinem Leben war er sich einer Sache so sicher gewesen. Jede Entscheidung, ob klug oder töricht, jeder Sieg, jede Niederlage, jeder Weg, den er eingeschlagen hatte, hatte ihn zu ihr und sie zu ihm geführt. Bis jetzt hatte er nie an das Schicksal geglaubt, hatte den Gedanken, dass es eine Frau geben mochte, die zu ihm passte, nie für möglich gehalten. Eine Frau, die über seine bisherigen Tete-ä- Tetes und falschen Gefühle erhaben war. Eine Frau, die die Fenster zu seiner Seele aufstoßen und warmes Sonnenlicht in die Kälte seiner Einsamkeit einlassen konnte. Eine Frau, durch die er die tiefen, durch Mark und Bein gehenden und aufregenden Freuden der Liebe kennen lernte.
    Er entriegelte die Tür und öffnete sie. »Dominique.«
    Sie war nicht da. Er ging zum Fenster, zog die Vorhänge beiseite und schaute hinaus auf den vom Mondlicht durchfluteten Innenhof. Keine Menschenseele. Er drehte sich wieder um und schaute aufs Bett. Seine Nasenflügel begannen zu zittern. Er konnte ihre Wärme, ihren Duft riechen. Der Geruch hüllte ihn ein und spottete seiner aufbrandenden Gefühle. Sie war hier gewesen, aber wo zum Teufel mochte sie hingegangen sein?
    Nein, sie war bestimmt nicht vor ihm geflohen, nicht in einem fremden Land wie diesem. Dazu war sie viel zu klug. Aber auf der anderen Seite war sie unglaublich raffiniert und konnte zuweilen unverschämt rücksichtslos sein.
    Blut rauschte in Nicholas' Ohren, als er den Baum verließ und den Gang hinunter zu jenem Gemach eilte, das ursprünglich für Dominique gedacht war. Ohne Vorankündigung stürzte er in den Raum, aber auch hier war sie nicht. Er arbeitete sich den Gang entlang, klopfte an alle Türen und fand alle Räume verlassen vor.
    »Verdammte Zainab«, zischte er vor sich hin und ging auf Farouds Gemach zu. Er dachte nicht daran zu klopfen und riss die Tür weit auf. Beim Anblick von Farouds hünenhafter, nackter Rückenpartie, die sich rhythmisch bewegte, blieb Nicholas wie angewurzelt stehen. Wie ein haariges Mammut kniete der Oberleutnant in der Mitte des Bettes. Um einen besseren Halt zu haben, stützte er sich mit den Füßen am Bettpfosten ab. Sein animalisches Grunzen deckte sich mit dem Stöhnen der Frau unter ihm, die fast nicht zu erkennen war. Nur ihre langen schlanken und gespreizten Beine, die vor Lust erzitterten, waren zu sehen ...
    Wie von der Tarantel gestochen und unfähig, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, stürzte Nicholas auf das Bett zu, packte Faroud bei den Schultern und riss ihn von der Frau herunter.
    »O Gott...« Nicholas starrte in das Gesicht einer Frau, nein, eines Mädchens mit langem schwarzem Haar und riesigen Brüsten, das nicht älter als fünfzehn sein konnte. Ihre Augen waren weit aufgerissen, doch dann begann sie zu lächeln.
    »Um Gottes willen, es tut mir Leid ...«
    Im nächsten Moment explodierte der Raum. Nicholas glaubte viele kleine Sternchen zu sehen, Kiefer und Nase schmerzten. Bevor er zu Boden ging, taumelte er noch gegen den Bettpfosten. Mit Mühe und Not stützte er sich ab und hob den Kopf. Blut lief aus seiner Nase und tropfte auf ein Gewand, das auf dem Boden lag und nach einer Mischung aus Moschus und Bratöl stank. Es waren nicht Farouds Kleider, sondern die der jungen Sklavin. Er spannte sämtliche seiner Muskeln an, als Faroud laut zu fluchen begann. In der Erwartung, jede Sekunde von Farouds Fußtritten erwischt zu werden, rollte er sich geschwind zur Seite, um dann wieder in den Stand zu kommen. Dabei verhedderte sich sein Fuß in dem Gewand und ein Gegenstand rollte weg. Faroud nicht aus den Augen lassend, trat Nicholas einen Schritt zurück.
    »Sie sind doch ein vernünftiger Mensch, Faroud«, wählte Nicholas seine Worte geschickt und lächelte ihn mutig an. Faroud, der einem behaarten, nach Alkohol stinkenden und kampflustigen Goliath glich, machte mit geballten

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