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Auf den Wogen des Glücks

Auf den Wogen des Glücks

Titel: Auf den Wogen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kit Garland
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denunzieren, ihn betrügen, ihren Körper und ihre Seele verkaufen. Aber sie würde um keinen Preis dem Teufel etwas über ihn verraten, was ihn schwächen konnte. Selbst mit Auskünften darüber, ob sie seine Frau oder seine Hure sei, würde sie ihn schwächen.
    Ramzi warf Khalid einen strengen Blick zu.
    Der Beduine blinzelte und trat aus dem Schatten heraus.
    »Sie lügt, um ihn zu schützen und ihren eigenen Kopf aus der Schlinge zu ziehen, Ramzi. Sie will dich glauben machen, dass er ihretwegen nicht kommen wird, dass sie ihm nichts bedeutet. Miststück! Sie und er haben auf Teneriffa in ein und demselben Bett geschlafen. Sie begleitet ihn seit London auf der Suche nach dem Katzenauge.«
    Ramzis Lippen verzogen sich zu einer Grimasse. »Und ausgerechnet dir soll ich glauben, Khalid? Du willst mir weismachen, dass du aus dieser Angelegenheit nicht den kleinsten Vorteil ziehst, richtig?« Ramzi wandte sich wieder zu Dominique um. »Ich werde schon noch herausbekommen, ob du mich anlügst.«
    »Ja«, erwiderte sie. »Dessen bin ich mir sicher. Aber im Gegensatz zu Khalid verstecke ich nicht einfach wertvolle Edelsteine in meinen Taschen und tue so, als würde ich die Wahrheit sagen.«
    Ramzis Gesicht versteinerte sich. »Was hast du dazu zu sagen, Khalid?«
    Khalid stieß ein grelles Lachen aus. »Sie verdreht die Wahrheit. Sie benutzt mich, um dein Vertrauen zu gewinnen.«
    »Wenn sie ausgebufft genug ist, diese Situation zu ihrem Vorteil zu nutzen, dann wäre es vielleicht besser, ich würde ihr und nicht dir mein Vertrauen schenken. Genau wie ich weiß sie, wann sie einem Narren gegenübersteht.« Ohne seinen funkelnden Blick von Dominique zu nehmen, machte er eine Kopfbewegung zu seinen Wächter.
    Khalid schrie wie am Spieß. »Nein, Ramzi - hör mir zu... Hawksmoor hat ihn ihr gegeben, und ich wollte ihn dir geben, sobald ... aaaahhh.«
    Die Wachen hielten ihn fest, bis einer von ihnen mit dem Ring in der Hand zu Ramzi ging.
    Ramzis Finger umschlossen den Ring, sein Blick wanderte zu Dominique. In seiner Stimme lag Eiseskälte. »Zwar entlarvst du einen Betrüger und lässt mir so deine Juwelen zukommen, aber ich erwarte noch ein wenig mehr, bevor ich dir mein Vertrauen schenke.«
    Dominique versuchte so gelassen wie möglich zu klingen. »Letzte Nacht bin ich aus dem Palast des Bey geflohen. Ein Mädchen stand plötzlich vor meiner Tür, und bot sich an, mich zu führen. Ich habe den Palast durch einen Geheimgang aus freien Stücken verlassen und nicht, weil ich gezwungen wurde.«
    Ramzis machte eine schnelle Handbewegung und die Klinge des Schwertes blitzte im Kerzenlicht auf. »Du wolltest fliehen?«
    »Ich wollte von Hawksmoor weg. Er ...«Ihr Hals zog sich zusammen, ihr Herz weigerte sich, die nächsten Worte zu formen. Vor ihrem inneren Auge zog eine gnadenlose Bilderflut vorbei: Bilder von Hawksmoor, wie er auf und ab ging, als sie gebadet hatte, wie entsetzt er dreingeschaut hatte, als sie gezwungen war, den Raum zu verlassen, wie er bei der Trauung neben ihr gestanden und ihr den Ring auf den Finger hatte gleiten lassen und wie er gelobt hatte, nur ihr treu zu sein. Dieser Mann hatte sie aus freien Stücken geehelicht und würde, um sie zu retten, eine Armee bezwingen, wenn es notwendig sein sollte. Diese Erkenntnis traf Dominique wie ein Blitz, der plötzlich eine kalte graue Landschaft erhellte. Dominique stockte der Atem, und sie brauchte einen schier endlosen Moment, um sich wieder zu fangen. »Er benutzt seine Mitmenschen, Männer und Frauen zugleich. Er ist stolz und widerspenstig und tut nur, wonach ihm gelüstet. Was mich betrifft... Ich hatte nie die Absicht, die Frau eines egoistischen Mannes zu werden. Zugegeben, ich bin mit ihm hierhergekommen , um nach dem Katzenauge zu suchen. Ich habe mir den Zugang zu seinem Schiff erschlichen, weil ich, wie viele andere auch, fasziniert von einer sagenumwobenen Legende war. Aber anders als Hawksmoor habe ich mich nicht auf den weiten Weg gemacht, um mich des Katzenauges zu bemächtigen. Ich bin gekommen, um den Mann ausfindig zu machen, in dessen Besitz sich das Katzenauge befindet.« Sie ließ ihre Lider sinken und sprach mit gesenkter Stimme weiter. »Ich bin gekommen, um Sie zu treffen. Hawksmoor hat Ihnen einst die Frau weggenommen, nun können Sie sich seiner bemächtigen.«
    Khalid fluchte laut aus seiner Ecke heraus und brach in eine unaufhaltsame Tirade über verlogene Frauen aus, bis Ramzis Blick ihn zum Schweigen brachte. »Bindet ihn an den

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