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Auf den Wogen des Glücks

Auf den Wogen des Glücks

Titel: Auf den Wogen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kit Garland
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gebrandmarkt, verhärtet, ihn an den Rand der Hässlichkeit katapultiert. Hass loderte in seinen dunklen Augen, deren Brauen dick und ebenso schwarz waren. Seine Lippen entblößten erstaunlich weiße Zähne, als er sie grinsend von Kopf bis Fuß musterte. Ohne die elfenbeinfarbenen Seidengewänder, die Ibrahim ihr auf dem Ritt in das Lager vom Körper gerissen hatte, nur noch in die durchsichtige Korsage und dünnen Hosen gekleidet - so war ihr bewusst - bot sie eine Augenweide dar. Zwar war sie fest entschlossen, keine Gefühle, keine Angst und keine Schwächen zu zeigen, konnte sich aber nicht dagegen wehren, dass sie errötete und ihre Wangen zu pulsieren begannen.
    Ramzi lachte nun und wies mit seinem Kinn auf den Wächter. »Nimm ihr die Fesseln ab«, befahl er in kehligem Arabisch, ohne jedoch den Blick von ihr abzuwenden.
    Hoch erhobenen Kopfes versuchte Dominique das Zittern zu ignorieren, das sie ergriff, als der Wächter sie von den Fesseln befreite. Ihr Blick glitt nach rechts, wo sie im Schatten Khalid und Ibrahim stehen sa h . Auf den Gesichtern der beiden Verräter lag ein anzügliches Grinsen. Dominique schaute auch zur anderen Seite, wo mehrere Wachen, allesamt mit Säbeln bewaffnet, standen. Sie hatten ausdruckslose Gesichter. Selbst wenn Nicholas die Lösegeldforderung gegen Mittag erhalten hatte und sich umgehend auf das schnellste Pferd im ganzen Königreich geschwungen hätte, war er noch Stunden entfernt. Stunden ! Wenn er überhaupt kam. Dominique schob diesen Gedanken schnell zur Seite. Er würde bestimmt kommen, das spürte sie tief in ihrem Innern, wenngleich es einen Teil in ihr gab, der sich das Gegenteil wünschte, denn sie hatte mit eigenen Augen gesehen, wie gut bewacht Ramzis Lager war.
    Nein, das würde ihn nicht aufhalten können! Nicholas war schon an Orte vorgedrungen, an denen andere Männer längst gescheitert waren. Auch hatte er sich zahlreichen Armeen stellen müssen. Er war der tapferste, mutigste und verwegenste Mann, den sie kannte. Er würde kommen! Aber bis es so weit war, war sie Ramzis Gefangene, sein Mittel zum Zweck, um sich an dem Mann, den sie liebte, zu rächen.
    Dominique schüttelte die Hand des Wächters von ihrem Arm ab und stieg mit herausgestreckter Brust und sanft schwingenden Hüften allein die Stufen des Podestes hoch. Sie hatte einen riesigen Kloß im Hals. Ramzi kniff die Augen zusammen. Dominique schöpfte neue Hoffnung. Lass die Männer ruhig rätseln, zeig keine Gefühle, zieh sie in deinen Bann. Schließlich hatte sie mit eigenen Augen gesehen, wie Raina es vollbracht hatte, eine ganze Horde Männer mit ihrem Tanz zu faszinieren. Raina aber hatte leichten Schrittes die Grenze zwischen Verführungskunst und Faszination überschreiten können; sie hatte keine Angst davor haben müssen, das Spiel zu verlieren, denn sie konnte auf Omars Schützenhilfe bauen, wenn ihr Publikum sich überhitzt hatte. In diesem Zelt, und vor allem in Ramzis Gegenwart, wehte ein gänzlich anderer Wind. Erstens hatte Dominique keinen Beschützer an ihrer Seite, zweitens beherrschte sie nicht die Kunst, ein rein männliches Publikum durch eine Tanzeinlage zu verzaubern. Sie stellte sich erst einmal zwischen Ramzis gespreizte Schenkel und hielt kurz inne. Es gelang ihr nur mit Not und Mühe, normal zu atmen und ihren Oberkörper einigermaßen ruhig zu halten. Ramzi stank animalisch nach Schweiß. Sie hoffte nur, er konnte ihre Angst nicht riechen.
    »Jetzt begreife ich, warum sich Hawksmoor für dich entschieden hat«, ließ Ramzi mit seltsam kühler Stimme verlauten. Seinen Blick hatte er starr auf ihre Brüste gerichtet. Nur unter großer Kraftanstrengung gelang es Dominique, nicht zurückzuzucken, als er das Schwert von seinen Oberschenkeln nahm und mit der Spitze desselben die fransige Goldbordüre anhob, die ihre Brustwarzen verdeckte. Seine Augen wurden immer schmaler, als er durch die hauchzarte Seide hindurchschaute. »Wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte ich vergangene Nacht nicht allein schlafen müssen oder ich wäre heute Morgen früher aufgestanden und hätte dich herbestellt.« Ramzi schaute ihr nun in die Augen. »Bist du Hawksmoors Ehefrau oder seine Hure?«
    »Weder noch«, gab Dominique heiser, aber mit vor Gefühlen überschäumender Stimme zurück. Sie verfluchte die Tränen in ihren Augen und auch die Gefühlswelle, die aus den Tiefen ihrer Seele aufbrandete und sie zu überschwemmen drohte. Um ihren geliebten Nicholas zu retten, würde sie ihn

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