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Auf den Wogen des Glücks

Auf den Wogen des Glücks

Titel: Auf den Wogen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kit Garland
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scharf, »ist nicht einfach. Viele haben Probleme damit zu begreifen, dass die beiden Komponenten sich gegenseitig ausschließen.«
    Er grinste breit. »Da gibt es nichts zu begreifen, Sie haben ja schließlich das Gegenteil bewiesen.«
    Dominique konnte nichts dagegen unternehmen, dass sie errötete. »Das ... das war erst der Anfang.« Sein forschender Blick machte es ihr unmöglich, ihre Gefühle vor ihm geheim zu halten. Sie hatte schon immer damit gekämpft, Gefühle hinter einer Fassade der Friedfertigkeit zu verstecken. Ihre Verwundbarkeit meldete sich zurück, ihre tiefe Verzweiflung begann wieder an ihr zu nagen, und ihre Zuversicht geriet gehörig ins Wanken. Mistkerl! Sie streckte ihm ihr Kinn entgegen. »Aber es zählt zu meinen anvisierten Zielen.«
    »Genau wie bei den Schweden.«
    Sie konnte ihre Überraschung, ihren Anflug von Bewunderung nicht verbergen. »Sie kennen sich aus, Mr. Hawksmoor.«
    »Ich möchte nur das Beste, Miss Willoughby.«
    »Geht Ihr Interesse in den Waffenbereich hinein?«
    »Könnte man so sagen.«
    »Zehn Messingkanonen sprechen eine deutliche Sprache.«
    »Manch einer erfreut sich an Wettkämpfen, ich interessiere mich für andere Dinge.«
    »Schmuggel vielleicht?«
    Sein Blick wurde durchdringender. »Es scheint, Sie glauben das, was man sich über mich erzählt.«
    Dominique wog ihren Kopf hin und her. »Mir war, als hätte ich etwas gehört. Und so wie ich Sie einschätze, unternehmen Sie auch nichts gegen solch üble Nachrede. Es macht eher den Eindruck, als würden Sie dieses Seemannsgarn kräftig mitspinnen.«
    Seine einzige Antwort war ein verstärktes Leuchten in seinen Augen.
    Sie schlug jetzt einen förmlicheren Ton an. »Ich mache lediglich meine Hausaufgaben über potenzielle Kunden.«
    »Ach so. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.«
    »Genau.« In Wirklichkeit war sie noch nie in ihrem Leben vorsichtig gewesen. Rücksichtslos, willensstark und übertrieben selbstbewusst, ja. Aber niemals vorsichtig. Seinem Gesichtsausdruck konnte sie entnehmen, dass das auch ihm klar war. Gemeiner Kerl.
    »Schauen Sie sich die Neigung der Masten an, Mr. Hawksmoor«, sagte sie mit einem Mal, da sie sich innerlich wünschte, er würde zur Abwechslung mal nicht nur in ihre Richtung sehen. Hawksmoor aber wandte seinen Blick partout nicht ab. »Sie sind stärker geneigt als üblicherweise. Können Sie sich vorstellen, warum?«
    »Sie wollen mich testen.« Er drehte sich um, stellte einen Fuß auf die unterste Stufe der Treppe und zog sich hoch, sodass er halb aus dem Führerstand herausragte. Jetzt konnte Dominique nicht anders als die gesamte Pracht seines Körpers zu bewundern.
    Mit ihren verschwitzten Händen umklammerte sie das Ruder noch fester. Dominique benetzte ihre Lippen und versuchte krampfhaft, nicht auf sein wohlgeformtes Gesäß zu schauen. Sie sträubte sich gegen die Vorstellung, wie es wohl unbekleidet aussehen mochte.
    Ihr Herz schlug so laut, dass es das Rauschen der sich am Schiffskörper brechenden Wellen zu übertönen schien. Der Stoff seiner Hose schmiegte sich wie eine zweite Haut an seine Beine, ganz so, als brauchte man ihn nur abzuschälen.
    Nicholas drehte sich so urplötzlich wieder um, dass sie schnell ihren Blick in eine andere Richtung lenken musste und das Steuerrad verriss. Die Mischief machte einen Satz in Richtung backbord. Mit verschleiertem Blick erkannte sie, wie er sich wieder auf sie zu bewegte und ein weiteres Mal seine Hand auf die ihre legte. »Ganz ruhig«, flüsterte er ihr ins Ohr. Wieder stand er dicht, viel zu dicht bei ihr, sodass sie kaum atmen konnte.
    »Ich kann nichts sehen.« War das ihre Stimme gewesen, die so heiser war?
    »Sie müssen gar nichts sehen. Vertrauen Sie Ihrem Gefühl... hier.« Sein Daumen fuhr über ihren Handrücken und das Donnern seiner Stimme drang aus den Tiefen seines Brustkorbes zu ihr, den sie fast mit ihrer Nase zu berühren drohte. »Dieser Skipper aus dem Crown and Anchor hätte Ihnen lieber mal sagen sollen, dass das einzig Berechenbare an unseren Winden ihre Unberechenbarkeit ist. Genau wie beim weiblichen Teil der Menschheit.«
    Frauen. Seine Zunge schien sich förmlich um dieses Wort zu legen, verlockend und verführerisch.
    Sie konnte seine dunkle Brustbehaarung unter dem edlen Leinenhemd erkennen und registrierte den würzigen Geruch, den er verströmte. Er roch nach Sex.
    »Schnelligkeit«, sprudelte sie mit einem Mal hervor. »Sie sind geneigt, weil das Schiff so ein größeres

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